KAISEREGG 2185m (NW-Wändchen)


Publiziert von danueggel , 28. Dezember 2008 um 20:53.

Region: Welt » Schweiz » Freiburg
Tour Datum: 9 Dezember 2008
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-FR 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Schwarzsse-Riggisalp-NW-Wändchen-Kaiseregg-Kaisereggpass-Riggisalp-Schwarzsee
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit ÖV bis zum Schwarzsee
Kartennummer:LK 1:25000, Bl 1226 "Boltigen"

 +++Kaiseregg tröstet Danueggel über Speer-Verlust hinweg+++
DANUEGGELS NEUE SPIELWIESE


"Bereits drei Monate in Fribourg wohnhaft und noch nie den Schwarzsee besucht?", so oder ähnlich waren die erstaunten Kommentare bezüglich meiner Kenntnisse des Kantons Fribourg. Da ich mich je länger je weniger rechtfertigen konnte, machte ich mich an einem der unzähligen (katholischen) Feiertage mittels Bus auf in Richtung Schwarzsee.


Aufgrund der Lawinengefahr und meiner dürftigen Skitechnik versuchte ich das "Schwarzsee-Erlebnis" mit einer kleinen Fusstour ein bisschen aufzupeppen. Die Ehre wurde der Kaiseregg zuteil, die sich bereits aus der Ferne markant breitschultrig zeigte und mit Eifer über den Schwarzsee zu wachen schien. Mit der erstmöglichen Bahn liess ich mich zur Riggisalp transportieren, um von da aus die Kaiseregg in Angriff zu nehmen. Der markante Nordgrat der Kaiseregg übte auf mich bereits vom Schwarzsee aus eine magische Anziehungskraft aus, so dass die ursprünglich geplante Route über den Kaisereggpass mit Freuden gestrichen wurde.

EINFACH DRAUFLOS
Da bereits der ganze N-Hang verschneit war, fiel mir die Routenwahl relativ leicht: "Richtung Nordgrat-einfach diagonal-wie?-scheissegal !" Der Aufstieg über die mässig steile NW-Flanke gestaltete sich anstrengender als angenommen, da aufgrund des böigen Windes der Schnee zwar vielerorts bereits abgetragen worden war, dafür aber an gewissen Stellen wieder so stark aufgeschichtet wurde, dass ich bis zu den Oberschenkeln im Schnee versank. Im immer steiler werdendem Gelände gelangte ich zur Einsicht, dass die Route direkt über den N-Grat bei den jetztigen Verhältnissen doch etwas unsicher war, so entschloss ich mich eine Route durch das NW-Wändchen zu wählen, die mich via Couloir über einige Felstreppen direkt zum Gipfel führen sollte.

Im Sommer sollte die Schwierigkeit ein T4 mit Kletterstellen (I) nicht überschreiten, in meinem Fall war ich aber froh, einen Pickel dabei zu haben. Die Kletterei über die vereisten und teilweise mit gefrorenem Gras überzogenen Felsstufen war etwas heikel, aber grundsätzlich doch vergnüglich. Ich würde die Schwierigkeit mit T5 mit 1-2 Kletterstellen II bewerten.

RUTSCHPARTIE
Auf dem Gipfel empfingen mich heftige Windböen, so dass ich nicht lange auf dem Gipfel verweilte und über die Normalroute via Kaisereggpass abstieg. Der "Abstieg" war ein Riesengaudi, aufgrund der Schneekonsistenz war es möglich, auf dem Hosenboden an die 500 Höhenmeter in Windeseile zurückzulegen.

Alles in Allem eine kurzweilige Tour der anderen Art, mit ein klein bisschen "Hochtourenfeeling". Bei den jetzigen Verhältnissen empfiehlt es sich selbstverständlich, auf Schneeschuhe oder Skis zurückzugreifen, zu der Zeit als ich die Tour absolvierte, war die Schneemenge gerade noch an der Grenze. Die Rückkehr an die Kaiseregg für den Sommer ist bereits fix programmiert, der Anstieg von Norden her bietet eine Vielzahl an Aufstiegsvarianten, um den sommerlichen Touristenkolonnen auszuweichen.

Fazit:Unterhaltsame Alternativroute auf die Kaiseregg mit spassigem "Abstieg"

Lessons learned:
  • Die Kaiseregg bietet interessante Alternativaufstiege, um dem Rummel im Sommer zu entkommen
  • Was der Speer in der Deutschschweiz war, wird die Kaiseregg in der Romandie, meine Spielwiese

Wiederholungsfaktor
: 4

Tour im Alleingang



Tourengänger: danueggel


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