Krottenkopf/Oberer Rißkopf, aus der Not eine Rundtour gemacht


Publiziert von scan , 30. Dezember 2015 um 16:51.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:29 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wanderparkplatz in Oberau, hinter der Loissach Brücke

Jeder, der schon mal über die A95 nach Garmisch gefahren ist, kennt das Krottenkopfmassiv, das sich als garstige, sonnenschluckende Felswand kurz nach Verlassen der Autobahn 1300m über der Straße aufbaut.

Der Krottenkopf als höchster Gipfel des Estergebirges ist ein hervorragender Aussichtsberg, allerdings braucht man für die Besteigung schon etwas Kondition. Da ich vor Jahren schon mal die Tour ebenfalls mit etwas Schnee oben gegangen war, hatte ich diesmal mit keinen großen Problemen gerechnet. War allerdings nicht so.

Der Aufstieg von Norden über den Oberauer Steig ist zwar der schnellste Weg, allerdings ist dieser Steig nicht gerade ein Genuss. Es geht mit starker Steigung ewig lange durch den Wald.

Beim Einstiegs ins Frickenkar erlebe ich eine böse Überraschung, denn der Weg ist stellenweise böse vereist. Obwohl der Weg mit deutlichen Fußspuren im Schnee belegt ist, zeigt sich der Schnee als rutschig und steinhart gefroren. Öfters ist auch nur eine blanke Eisauflage zu sehen. Ich wurschtel mich also ohne Grödel bis zur nordseitigen Querung des Bischofs durch und merke bald, die Querung ist wirklich heikel und gefährlich. Umdrehen will ich auch nicht mehr, also Zähne zusammenbeißen und weiter. Für die Querung, die man ohne Eis in 15 Minuten bewältigt, benötige ich eine ganze Stunde. Sobald aber die Südseite erreicht ist, hören die Probleme auf. Weiter geht es nun zur geschlossenen Weilheimer Hütte und von dort aus in 15 Minuten auf den Krottenkopf. Dieser besticht wirklich durch eine großartige Aussicht. Beim Abstieg zur Weilheimer Hütte nehme ich noch den überaus lohnenswerten Oberen Rißkopf mit.

Da ich nicht nochmal die nordseitige Querung gehen will, weil zu gefährlich, und  auch der ostseitige Aufstieg des Bischofs durch Eis und Schneefelder verstellt ist, entschließe ich mich, über der Esterbergalm abzusteigen und von dort aus über Farchant zurück nach Oberau zu laufen. Das klappt wirklich recht gut, nur der Abstieg zur Esterbergalm zieht sich etwas. So hab ich also notgedrungen eine wirklich lohnende Rundtour gemacht, die ich so auch ohne Eis und Schnee nur wärmsten weiterempfehlen kann.

Fazit: Der Krottenkopf lohnt sich wirklich. Wer nicht gut in Form ist, sollte die Tour auf 2 Tage aufteilen und in der Weilheimer Hütte nächtigen. Das geht aber dann nicht im Winter, weil dann die Hütte geschlossen ist. Für die vorgestellte Rundtour habe ich 8 Std. bei wirklich zügigem Tempo benötigt, allerdings hab ich viel Zeit bei der beschriebenen Querung gelassen. Wer den Oberen Rißkopf weglässt spart sich nochmal 100HM und eine gute halbe Stunde Zeit. Allerdings sollte man nicht wirklich auf diesen schönen Gipfel verzichten.

Hinweis: T2 bezieht sich nur auf die Wegbeschaffenheit, nicht auf die Kondition oder wie bei mir, auf vereiste Wege, die die Tour erheblich schwieriger machen können.

Es gibt nur wenige Wegbeschreibungen von Oberau zum Krottenkopf, welche sich auch erübrigen, da die Wege alle sehr gut ausgeschildert sind. Eine sehr genaue Wegbeschreibung inklusive Link zum alternativen Aufstieg über die Esterbergalm findet man hier

Tourengänger: scan


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