Schongauer Lechsee - die "Staustufe 6"

Da man an den freien Tagen auch mal irgendwelche Erledigungen erledigen muss, habe ich mir heute nicht den ganzen Tag Zeit nehmen können, drum war mal wieder eine kürzere Wanderung in der näheren Umgebung angesagt - gar nix machen und daheim bleiben, war bei dem angenehm milden Wetter hingegen keine Alternative.
Als Ziel habe ich mir den Schongauer Lechsee ausgesucht, offiziell wohl nur als Staustufe 6 innerhalb der großen Reihe an Stauseen am Lech bezeichnet. Lohnend ist hier nur der nördliche Teil, südlich der großen Brücke bewegt man sich ziemlich weit vom See entfernt, außerdem ist die Komplettumrundung relativ lang.

Gestartet bin ich am Rande der Schongauer Innenstadt, wo man auf einem Fußweg zwischen einer Reihenhaussiedlung und dem Hang ortsauswärts marschiert. Nach dem Ende der geschlossenen Bebauung erreicht man Dornau, einen kleinen Weiler mit ein paar eher verstreuten Anwesen. Bei einer kleinen Kapelle führt ein Weg hinunter zum See, der bei einem Badestrand mit derzeit im Urlaub befindlicher Gaststätte erreicht wird. Neben der Wirtschaft führt ein deutlicher Trampelpfad rechts hinauf zu einer Schotterstraße, der ich Richtung Süden gefolgt bin. Teils auf der Straße, teils knapp daneben auf einem Pfad am Hochufer entlang kommt man irgendwann an die Bundesstraße, die schon von weitem hörbar war.
An einem Parkplatz kommt man an den Straßenrand, wo ein Fußweg beginnt, der über die Brücke auf die Ostseite des Sees führt. Bei der ersten Möglichkeit wird die Bundesstraße wieder verlassen, hier wird sie von einem kleinen Sträßchen überquert. Diesem nur wenige Meter in Richtung Peiting folgen, dann den ersten Wirtschaftsweg links hinein in den Wald. Hier kann man zu einem Aussichtspunkt auf die Brücke gehen, ansonsten bleibt man auf dem Weg. An der nächsten Kreuzung links und kurz darauf wieder rechts wird der Wald auch schon wieder verlassen. Vorbei am Gehöft Weinland steigt die Route nun deutlich an, um den wenig markanten Kalvarienberg mit schönem Alpenblick zu gewinnen.
Wenn man auf dem breiten Rücken brav in der Wiese bleibt, erreicht man an deren Ende den Abstieg zum nächsten Wirtschaftsweg. Diesem bin ich wenige Meter nach links gefolgt, dann ging's rechts, immer der Beschilderung nach, hoch zum Schlossberg. Der Abstieg direkt nach Westen ist anfangs weglos und überraschend steil, die kleine Straße ist aber vom Gipfel aus nur ein paar Minuten entfernt.
Auf der Straße erreicht man nicht nur den Talgrund, sondern auch das südliche Ende der Papierfabrik. Mir war nicht ganz klar, ob der Durchgang durch das Werksgelände nun erlaubt ist oder nicht - da es die kürzeste Strecke war, bin ich einfach hier entlang. Naja, zumindest hat niemand gemeckert oder Schlimmeres...
Nach der Fabrik wird der Lech wieder überquert und es besteht die Möglichkeit, zur historischen Altstadt aufzusteigen. Das sollte man schon machen, denn dort findet sich die Gelegenheit, auf einen Kaffee und ein Weißbier einzukehren. ...und danach sind es eh nur noch wenige hundert Meter zum Auto.

Fazit:
Nette Runde mit relativ wenigen Waldpassagen. Ideal ist ein Wetter, wie es derzeit herrscht, im Sommer ist die Wanderung weniger zu empfehlen.

Die reine Gehzeit betrug bei ausgesprochen gemütlichem Tempo 2h25.