Südlicher Grubreisenturm im Frühwinter


Publiziert von Hade , 19. Dezember 2015 um 00:42.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:11 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 1900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz bei der Hungerburg, weiter mit der Bahn bis zur Seegrube (alternativ bis ins Hafelkar)
Kartennummer:ÖK 50 Innsbruck (Blatt 2223)

Da der Schnee noch immer auf sich warten lässt, muss es nochmal eine Tour ohne Ski sein. Bei der Recherche stoßen Jonas und ich auf den Südlichen Grubreisenturm, zu dem noch keinerlei Infos im Internet zu finden sind. Unser Interesse ist geweckt! Zudem ist die Tour wohl normalerweise ziemlich stark steinschlaggefährdet, weshalb die Schneeauflage sicher nicht schadet.

Wir fahren mit der Nordkettenbahn bis zur Seegrube und steigen - größtenteils auf dem Steig -  in die Scharte zwischen Hafelkarspitze und Gleirschspitze auf. Von Anfang an liegt dabei Schnee und manche Passagen benötigen bereits Konzentration. Von der Scharte geht es dann teils am Grat, teils auf dem Weg unterhalb bis zur Bergstation der Bahn. Alternativ kann man natürlich auch gleich bis oben fahren. Gleich nördlich der Bergstation beginnt der Steig, der ziemlich steil und ausgesetzt ins Tunigkar hinab führt. Teilweise ist es stark vereist, so dass wir gleich zu Beginn die Steigeisen anlegen und der Pickel vom Rucksack kommt. Es führen auch noch keine Spuren nach unten. Im unteren Bereich verlassen wir schließlich den Steig und gelangen durch eine Rinne bis zum Ende des felsigen Bereichs. Jetzt queren wir leicht fallend, bis zum Beginn der gut erkennbaren Rinne des Südlichen Grubreisenturms (einige Gedenktafeln und gebohrte Routen). Durch die mäßig steile Rinne geht es im guten Schnee nach oben, wobei die Stellen mit wenig Schneeauflage etwas Vorsicht erfordern. In der Scharte angekommen geht es nicht sofort in den Fels, sondern es steht eine kurze Querung nach Norden an, bevor es durch eine leicht ausgeprägte felsige Rinne nach oben geht (I), bevor im oberen Bereich ausgesetzt nach rechts auf den kurzen Grat hinaus gequert wird. Laut AV-Führer noch eine I, empfinden wir es eher als II, wobei durch die winterlichen Verhältnisse eine Einschätzung nicht so leicht ist. Mit Steigeisen klettert es sich doch anders. Nach eine paar Metern am Grat kommen wir dann am Gipfel an, der von einem schönen, neuen Gipfelkreuz verziert wird. Zwei Monate lang war kein Mensch hier oben. Ein erhabenes Gefühl, dort zu stehen!

Im Abstieg ist gerade im oberen Bereich vor der Scharte nochmal absolute Konzentration angesagt ist. Wie Schlingen und Haken beweisen, wird hier wohl auch oft abgeseilt. Anschließend geht es wieder hoch zur Bergstation der Bahn, wobei Jonas den Steig bald verlässt und durch die bereits vorher beschriebene markante Rinne zum Gipfel der Hafelkarspitze aufsteigt. Ich spare mir den Abstecher und gehe direkt zurück, wo ich auf Jonas warte und amüsiert beobachte, wie sichtlich überforderte Touristen auf dem festen Schnee herumtappen, sich auf die vier Buchstaben setzen und sogar herum krabbeln.
Schließlich steigen wir zur Hungerburg ab, wobei im Abschnitt bis zur Seegrube durchaus nochmal Vorsicht geboten ist. Schon wieder im Bereich der Forststraßen gönnen wir uns noch einen Verhauer, kommen aber dann doch noch unten an.

Tourengänger: Hade


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Kommentare (3)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 9. Mai 2017 um 14:17
Hey....coole Tour....war noch nie dort!
Daß das so leicht geht....unglaublich!

VLG!

ADI

Hade hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Mai 2017 um 00:58
Wirklich nicht schwierig, aber möglicherweise doch recht heikel, wenn kein (oder schlechter) Schnee liegt, weils da schon ziemlich bröslig ist in de Rinne. Wundert mich, dass du da noch nie warst!

VG Daniel

ADI hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Mai 2017 um 17:05
...wundert mich jetzt auch.....
werde die Lücke heuer schließen.........

;-)

VLG!
ADI


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