Hinterfallenchopf (1531 m) - Gössigenhöchi (1435 m): Von der Seebensäge nach Hemberg


Publiziert von marmotta , 11. Dezember 2015 um 22:20.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:10 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 1030 m
Abstieg: 1030 m
Strecke:Seebensäge - Wart - Under Scherlet - Ober Scherlet - Hinterfallenchopf - Ji - Hinder Chlosteralp - Gössigenhöchi - Chochiwees - Ritteren - Geeren - P. 882 - Brücke über den Starkenbach - Fuchslöcheren - Rigelschwendi - Skihaus Hemberg - Eggli - Hemberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Seebensäge
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Hemberg, Post
Kartennummer:LK 1114 Nesslau (1:25.000)

 Zu wenig Schnee für Ski- oder Schneeschuhtouren, zu viel für (Alpin-)Wanderungen. Wer sein Schneesportmaterial schonen will, sieht sich derzeit gezwungen, kleinere Brötchen zu backen. Doch auch diese machen bekanntlich satt, wenn sie in entsprechenden Mengen konsumiert werden. Im Übrigen ist es angesichts des seit Wochen anhaltend schönen Wetters sowieso Jammern auf hohem Niveau…
 
Über Nacht hat es etwas Neuschnee gegeben - allerdings nicht genügend, um den Einsatz von Schneeschuhen zu rechtfertigen. Wenigstens sieht es gleich wieder etwas winterlicher aus, zumindest in Lagen oberhalb von etwa 1500 m wird sich das Weiss wohl einige Tage halten.
 
Von der Seebensäge (939 m) führt eine (nicht ausgeschilderte) Route ziemlich steil, aber sehr direkt und effizient zum Hinterfallenchopf (1531 m). Dabei nutzt man bis zur Alp Under Scherlet (1235 m) die betonierte Alpstrasse und steigt anschliessend über Kuhweiden zur Alp Ober Scherlet (1415 m). Dort trifft man auf den ausgeschilderten und markierten Wanderweg, der von der Chlosteralp über die Alp Ji zumHinterfallenchopf führt. Abgesehen von wenigen Metern entlang der Strasse bis zur Brücke etwas westlich der Seebensäge, geniesse ich von Beginn an die wärmenden Strahlen der in dieser Jahreszeit sehr tief stehenden Sonne. Mit dem südseitigen Aufstieg und der anschliessenden Überschreitung des Kamms, der vom Hinterfallenchopf über die Gössigenhöchi (1436 m) bis nach Hemberg (949 m)  hinunterzieht, ist eine maximale Sonnenausbeute garantiert. Auf der nördlichen Seite des Tals, in das sich die Necker tief eingegraben hat, findet der sonnenhungrige Winterwanderer übrigens -ausgehend von der Hochalp- einen entsprechenden Kamm, der via Santmaregg und Barenegg ebenfalls einen schönen und aussichtsreichen Abstieg nach cff logo Hemberg, Schwandsbrugg bietet!
 
Ab einer Höhe von ca. 1200 m bedecken wenige Zentimeter Schnee den zuvor aperen Boden. Ein einzelner Frühaufsteher hat bereits eine gut sichtbare Auf- und Abstiegsspur gelegt, ansonsten finde ich eine unberührte Schneelandschaft vor. Mit zunehmender Höhe befindet sich auch immer mehr Altschnee unter der Neuschneeschicht - nach vielen sonnigen Tagen und kalten Nächten hat sich jedoch vor allem an südexponierten Hängen ein ziemlich harter Schmelzharschdeckel gebildet, so dass ich auch neben der alten Fussspur kaum einsinke. Nach ziemlich genau 45 min habe ich das Bänkchen auf dem höchsten Punkt des Hinterfallenchopfs (1531 m) erreicht und geniesse die Aussicht zum Säntismassiv und weit hinaus in die Glarner und Innerschweizer Alpen. Da es absolut windstill ist, brennt die Sonne fast wie im Sommer auf mich herunter - kaum zu glauben, dass in 2 Wochen Heiligabend ist!
 
Nach einem (zweiten) Frühstück und einem ausgiebigen Sonnenbad steige ich zunächst bis zum Beginn des kurzen, schmalen Westgrats zurück, dann direkt über die weiten Schneeflächen entlang des Kamms zu den Hütten der Alp Ji (1352 m) und der Hinder Chlosteralp (1315 m). Hier begegne ich auch zum einzigen Mal anderen Wanderern. Im kurzen, schattigen Abschnitt zur Gössigenhöchi suche ich die gängigsten Partien, dennoch lässt sich ein vorübergehendes Einsinken und "Stapfen" im Schnee nicht ganz vermeiden. Auch die Gössigenhöchi (1436 m) glänzt mit einer -in Relation zur geringen Meereshöhe- formidablen Aussicht und zudem mit bequemem und viel Platz bietendem Mobiliar.
 
Um das Verhältnis von Wander- zu Pausenzeit nicht ganz ins Negative zu kehren, breche ich aber dennoch nach einer guten halben Stunde wieder auf, denn es wartet ja noch der schöne, sanfte Abstieg über den nach Nordwesten, zum Bett der Necker hinunterziehenden Kamm. Bis zur Alp Ritteren (P. 1194) kann ich mehr oder weniger sanft über grösstenteils gefrorene und damit gut tragende (und mit einem Schäumchen pulvrigem Neuschnee garnierte) Schneeflächen absteigen, dann ist wieder alles um mich herum grün. Bei Mistelegg (973 m) traversiere ich den Hang südlich der dort angesiedelten Höfe, um den P. 882 etwas direkter anzusteuern. Im schattigen Bachbett des Starkenbachs ist es gefühlt mindestens 10 Grad kälter, so dass ich im T-Shirt kurzzeitig reichlich "underdressed" bin. Dieser Zustand bessert aber bereits nach 100 Hm des Gegenanstiegs zur Alp Fuchslöcheren, wo ich wieder ins Licht der wärmenden Sonne trete. Auf der breiten Forststrasse und zuletzt über einen schmalen Wanderweg erreiche ich den sonnigen und aussichtsreichen Höhenzug, dem ich nun über das (trotz grüner Wiesen erstaunlicherweise geöffnete) Skihaus nach Hemberg hinunter folge.
 
Fazit:
 
Eine sehr sonnige, einfache und eigentlich bei allen Verhältnissen, insbesondere auch (bei entsprechender Schneelage) mit Schneeschuhen - ja, sogar mit Skis, machbare Wanderung! 

Tourengänger: marmotta
Communities: ÖV Touren


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