Von Ziegelbrücke nach Amden über Biberlichopf und Schafbett


Publiziert von Seeger , 9. Dezember 2015 um 17:20.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 8 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SG   Speer-Mattstock 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 943 m
Abstieg: 457 m
Strecke:9.89km: Ziegelbrücke Bahnhof 423m – Biberlichopf 566.3m – Eichholzberg 710m – Rittersberg 784m – Tutz 760m – Gufler 665m – Brand 877m – Schafbett 1012m – Amden Post 908m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Ziegelbrücke
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Amden Post
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr: Avecshop im Bahnhof Ziegelbrücke, Brändliberg, Café Amann u.a. in Amden
Kartennummer:1133 Linthebene, 1134 Walensee

„Wanderweg via Brand Richtung Amden bleibt bis auf Widerruf gesperrt!! Gefahr durch Rutschungen und Murgänge“,so heisst es im Gufler kurz unterhalb des Rutsches im Hang des Renzletenbaches. Dass dieses Gebiet äusserst unstabil ist, zeigen die enormen Anstrengungen, den Flybach und Renzletenbach zu stabilisieren, das heisst verbauen. Schon um 1900 begann man damit. Aber offensichtlich wird man der Natur einfach nicht Herr.
Davon wissen wir anfangs unserer Tour im Ziegelbrücke Bahnhof 423m überhaupt nichts. Doch sind wir uns gewiss, dass wir dem zähen Nebel entfliehen können. Wir folgen den gelben Rautecken mit sorgfältig gesetzten Wanderwegweisern gegen Osten bis zur Passerelle, überqueren diese und nach einer Querung nach rechts entlang einer Felswand links hoch durch ein eindrückliches bewaldetes Tälchen. Rechts bäumen sich interessante Nagelfluh-Wände auf mit verschiedensten groben, eingeschlossenen, Steinsarten. Bei Bergli geht’s vorbei in einem lieblichen Wiesen-Tälchen hinauf entlang der Teerstrasse bis zum Abzweiger zum Biberlichopf 566.3m. Auf überfrorener und steiler Teerstrasse balancieren wir uns auf den oberen Boden und erreichen die Aussichtsterrasse über Ziegelbrücke. Schon die Römer nutzten diesen strategisch wichtigen Punkt in der Zeit des Kaiser Augustus, das heisst etwa 15 vor Christus. Die Ruinen des Römischen Kastells wurden im I. Weltkrieg überdacht und zu einer Schützenstellung ausgebaut. Dazu gehören Panzersperren. Etwa 1970 nutzten die Swisscom den exponierten Ort, indem sie einen riesigen Sendemast errichteten. Wir freuen uns am schönen Ausblick: Unten Grau – oben Blau!
Zurück zum Abzweiger folgen wir dem Weg nach Eichholzberg 710m. Dann steigen wir auf einer in Bau befindenden Strasse zum Rittersberg 784mund wieder etwas weniger streng nachTutz 760m. Links oben könnten wir zum Brändliberg hinauf für eine Einkehr. Wir folgen weiter der Teerstrasse bis zur markanten Kurve Gufler 665m.
Wir sind geschockt von den Warntafeln: Von verboten bis möglich bis Ausrüstungswarnungen ist da alles vorhanden. Kommt Zeit kommt Rat. Wir verzehren an der wärmenden Sonne unser Menü 1, zum Dessert hausgemachtes Konfekt und beraten uns. Da wir gut ausgerüstet sind und unsere Bergerfahrung über ein T2 hinausgeht, entscheiden wir uns für den Aufstieg. Im Bereich des Flybaches ist alles im grünen Bereich. Doch dann kommt der riesige Hangrutsch des Renzletenbaches. Hier könnte es bei Regen heikel werden….doch wir meistern den Hang dank dem Wegprovisorium ohne Probleme. Nach ein paar Kurven im Wald erreichen wir unbeschadet Brand 877m.
Da steht er vor uns: Der Schwarzberg und davor die Scheizenruns. Ein sensationeller Weg schlängelt sich durch dieses schwierige und geologisch interessante Gebiet. Unterstützt von Treppen und einer seilgesicherten Traverse erreichen wir das obere Plateau und wandern hoch über Weesen zu Schafbett 1012m (Auf der LK nicht vorhanden). Auf einem Bänklein geniessen wir den Sonnenschein und die Aussicht.
Wir müssen uns von dieser wunderschönen Aussichts-Terrasse verabschieden. An Hudli vorbei wandern wir gemütlich nach Amden Post 908m.
Fazit: Interessante Wanderung, welche vor allem im Winterhalbjahr dank seiner Süd-Exposition wenig Schnee hat.
Hoffen wir, dass Weesen und Amden für diesen Weg bald eine Lösung finden.

Tourengänger: Seeger


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Kommentare (2)


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PStraub hat gesagt: Etwas früh ..
Gesendet am 30. Mai 2016 um 12:58
>Zeit des Kaiser Augustus, das heisst etwa 200 v.Chr.
200 BC hatte es Rom mit den Karthagern zu tun, die Alpen kümmerten sie wenig.
Augustus und seine Alpenfeldzüge waren etwa 15 BC, damals wurden vermutlich die Wachttürme am Walensee gebaut.

>Hoffen wir, dass Weesen und Amden für diesen Weg bald eine Lösung finden.
Solange der (einzige!) Anwohner - sobald der Weg wieder begehbar ist - mit seinem Jeep dort hochfährt, wird dieser (der Weg, nicht der Bauer) immer wieder abrutschen.

Seeger hat gesagt: RE:Etwas früh ..
Gesendet am 30. Mai 2016 um 19:58
Ciao PStraub
Super Kommentar. Danke.
Woher habe ich diese Infos? Wohl von der Infotafel. Ich bin aber froh, dass Du diese Richtigstellung gemacht hast.
Wegen dem Weg hatte ich wegen den sich wiedersprechenden Info-Tafeln irgendwie das Gefühl, dass da etwas nicht ganz stimmt. Nun ist mir alles klar....
Gruss
Andreas


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