Pequeno Jisk'a Pata

Wo war ich da eigentlich oben?
Mein Bergführer meinte, es sei der Jisk'a Pata, das kam mir mit 5512 angesichts der umliegenden Berge aber zu hoch vor - mein eigener Höhenmesser war zu ungenau, dem traute ich nicht über den Weg. Nach langem Studium verschiedenster Quellen und online erhältlicher Karten glaube ich zu wissen, es war der Pequeno Jisk'a Pata, eigentlich das Gipfelhorn, das den Jisk'a Pata mit dem Janq'u Uyu verbindet. Ich bin ja erst mal froh, mir diese Aymara-Namen überhaupt merken zu können. Die genaue Höhe des Berges bleibe ich schuldig, kann sie nur auf ca. 20m ermitteln.
Wir starteten von dem sehr hübschen und empfehlenswerten Ort Penas (!) um 3 Uhr morgens. 2 Stunden Fahrt im Allradjeep bis zur Laguna Janq'u Khota. Dort zunächst über Moränenschutt, dann über den Gletscher. Der Schnee hatte einen unangenehmen Harschdeckel, der unter jedem Schritt nachgab. Wir wählten die direkte Südflanke, am Schluss noch ein scharfer Grat bis zum Gipfel. Eine Überschreitung nach Norden bis zum nächsten flachen Vorgipfel des Jisk'a Pata, der nach Meinung meines Bergführers keinen Namen hatte. Dann Abstieg und Rückkehr nach Penas. Abends dann noch im Dunkeln bis auf den Zongo Pass gefahren, weiter zum Pico Italia und schließlich zum Huayna Potosi.

In Penas gibt es es eine Kirche mit dem sehr rührigen Padre Antonio, der eigentlich aus Menaggio am Comer See kommt. Und er ist nur zur Hälfte Priester, die andere Hälfte ist begeisterter Bergsteiger!