Übernachtungen auf der Silvretta Winterhütte mit Besteigung vom Tällispitz 2843müM


Publiziert von Flylu , 21. November 2015 um 21:14.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum:17 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 1230 m
Abstieg: 1630 m
Strecke:18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Auto zum letzten Parkplatz bei Monbiel

Als ich an einem Sonntagnachmittag im November beim joggen war, ging die Sonne schon dem Horizont entgegen aber die Temperaturen immer noch angenehm warm waren und der Wetterbericht ab Freitag Schnee und kühle Temperaturen voraussagte, hatte ich mich entschlossen nochmals in die Berge zu gehen mit einer oder zwei Übernachtungen. Zu Hause angekommen, rief ich meinen Schwager an und fragte ihn ober Lust hätte vom Dienstag bis Donnerstag auf der Silvretta Winterhütte zu Übernachten. Er sagte ja und so organisierten wir kurzfristig alles nötige für unseren Aufenthalt.

Erster Tag:
Um neun Uhr hatten wir auf dem Parkplatz bei der Pizolbahn abgemacht. Das Wetter war schön mit leichten Schleierwolken und für diese Jahreszeit warm. Fly war auch dabei, und so haben JP`s Gepäck in mein Auto verstaut und fuhren los. Bei Landquart ging es dann Richtung Klosters und weiter bis nach Monbiel. Beim hintersten Parkplatz hatten wir dann parkiert. Das Parkticket für drei Tage im Betrag von 26 Fr.- lösten wir verwundert. Wir besprachen anschliessend ob wir bis zur Sardasca gehen oder ob wir mit dem Alpentaxi fahren und uns die 2h50 ersparen wollen. JP telefonierte mit dem Gotschnataxi das uns für Fr. 65-- fahren würde. Nach einer Beratung willigten wir ein. Im nach hinein waren wir froh darüber. Als wir dann um elf Uhr von der Sardasca Alp gestartet waren, folgten wir einem gut markierten Wanderweg T3 der am Anfang fast eben aus ging später aber dann immer steiler wurde. Der trotz den schweren Rucksäcken gut zu gehen war. Bei Pk. 2111 teilte sich der Weg, der eine ging etwas direkter aber auch steiler zur Hütte hinauf oder der etwas gemütlicher zu gehende alte Saumweg der aber etwas länger ist. Wir entschieden uns für den Saumweg. Kurz vor vierzehn Uhr hatten wir die Hütte erreicht. Wir richteten uns zuerst in der Winterhütte ein, dann wurde auch schnell der Ofen eingefeuert um etwas wärme in die Hütte zu kriegen auch Wasser für den Kaffee zu kochen, das wir in der Nähe der Hütte holen mussten. Den wir dann draussen auf einer Bank vor der Hütte mit Christstollen genossen haben. Nach der Stärkung erkundigten wir die Umgebung. Wir gingen auf einem Wanderweg der zum Gletscherlehrpfad Rundgang gehörte. Wir stiegen auf die Moränen hoch bis wir zur ersten Anzeigetafel kamen. Dort erfährt man, dass im Jahre 1865 der Silvrettagletscher nur zehn Minuten Fussmarsch von der Silvrettahütte entfernt endete. Wir stiegen weiter auf der Moräne auf und mussten noch zu einer weiteren gehen bis man den Gletscher ganz sehen konnte. Nur noch ein trauriger kleiner Rest von so einem mächtigen Gletscher ist noch vorhanden. Wieder zurück bei der Hütte ging dann schon bald die Sonne unter und wir konnten noch schöne Fotos vom Sonnenuntergang schiessen, es wurde dann aber auch empfindlich kühl und mit dem Wind sogar unangenehm. Später machten wir zum „Znacht“ ein Fondue, leider nur hatte es kein Rechaud und so haben wir unsere Fantasie walten lassen und bastelten uns mit einer Bratpfanne und mit zwei schmalen „Hölzchen“, zwei Teekerzen unser Rechaud. Die Pfanne mit dem fertigen Fondue stellten wir dann auf die „Hölzchen“. Eine Kruste am Boden gab es allerdings nicht, es schmeckte trotzdem gut. Später versuchten wir bei eisiger Kälte noch Nachtfotos zu machen, allerdings mit mässigem Erfolg. Bald darauf war es dann Zeit ins Bett zu gehen. Dank unseren dicken Schlafsäcken und einigen Wolldecken haben wir die kalten Nächte gut überstanden. Als ich nachts um zwei Uhr aufstand und nach draussen ging, regnete es und ich dachte der nächste Tag sollte nach Angaben des Wetterberichts zum sonnigsten Tag der Woche werden. Warum regnet es dann? Ich hatte aber die Hoffnung nicht aufgegeben, denn man weiss ja wie schnell sich das Wetter in den Bergen ändern kann.

Zweiter Tag:
Der Blick aus dem Fenster zeigte Bewölkung es wurde aber rasch sonnig und Wolkenlos. Perfektes Wetter für unsere Tour zum Tällispitz. (Habs doch gewusst!!). Nach dem „Zmorgen“ gingen wir um 10Uhr30 los zum Weg der gleich hinter der Hütte hinauf führt. Weiss-rot markiert und östlich des Brichenzughöreli hinauf vorbei bei an den kleinen Seen führt. Den Spuren im Schnee folgend bis zu zwei grösseren Steinen die mit Tällispitz und Silvretta angeschrieben waren. Der Weg zum Tällispitz war jetzt weiss-blau markiert und gut bis zum Gipfel zu sichtbar war, T4. Der Auf- und bei uns auch der Abstieg war steil und mit leichten Klettereien ging’s über Gesteinsbrocken hinauf zum Gipfel. Um dreizehn Uhr standen wir drei auf dem Tällispitz 2843müM, es war bissig kalt und windig. Dafür war das Wetter perfekt und wir konnten die herrlich schöne Landschaft mit dem genialen Panorama doch halbwegs geniessen. Beim Abstieg kamen wir wieder am gleichen Stein vorbei der zum Übergang zur „rote Furka“ hinwies, diese Route wollte ich aber JP nicht auch noch zumuten. In der Nähe bei Pk. 2477 gingen wir dann nach links anstatt nach rechts um nicht wieder den genau gleichen Weg zu gehen, wir gingen über Schnee und Felsbrocken wieder auf eine Moräne hoch bis zu einer weiteren Tafel die zum ebenfalls zum Gletscherlehrpfad gehörte, dort suchte ich einen Weg der direkt zu Hütte hinunter führen sollte. Wir überquerten einen ausgetrockneten See und folgten dem Bach hinab der bei Hütte vorbei fliesst. Um 15h50 waren wir wieder bei der Hütte. Super Tag, schöne Wanderung und perfektes Wetter in bester Gesellschaft. Es wurde auch bald schon finster und zum „Znacht“ gab es Teigröhren mit Pestosauce und zum Dessert ein Nusstörtchen. Etwas später gingen wir zufrieden und mehr oder weniger müde ins Bett.

Dritter Tag:
Am nächsten Tag nach einer klaren Nacht war es am Morgen richtig kalt. Der Wasserteich wo wir das Wasser bisher holten, hatte eine feine Eisschicht bekommen. Wir frühstückten zuerst gemütlich, packten dann unsere Sachen wieder zusammen und am Schluss wischten wir mit dem Besen noch den Boden der Hütte. Schlossen wieder alle Fensterläden und Fenster, am Ende auch die Aussentüre die schon beim öffnen klemmte mit einem kräftigen Schlag zu. Bei immer noch recht kühlen Temperaturen gingen wir meinerseits mit einer leichten Wehmut um 09h30 los. Anfänglich auf demselben Weg später nicht dem Saumweg folgend sondern direkt absteigend bis nach Sardasca. Anschliessend alles der Strasse folgend bis nach Monbiel, wo wir gegen 13h30 beim Auto angekommen sind. Zurück auf dem Parkplatz von der Pizolbahn verabschiedete ich mich von JP und fuhr mit schönen Erinnerungen zufrieden nach Hause.
 

Tourengänger: Flylu


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