Große Windschar 3041m - Alte Liebe


Publiziert von georgb , 17. November 2015 um 22:00.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck-Percha-Mühlbach-Parkplatz Badl
Kartennummer:tabacco Pustertal

Die Große Windschar hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen und so war sie auch mein erster 3000er im Pustertal. Die alte Liebe ist nicht gerostet und regelmäßig steht sie im Tourenprogramm. Vor dem anstehenden Wintereinbruch will ich ihr noch einen Besuch abstatten und marschiere wie so oft ins Mühlbacher Tal. Zunächst folge ich dem Steig zur Grubscharte, doch die Abenteuerlust packt mich und auf der Suche nach einer Aufstiegsvariante zum Südgrat quere ich auf ca 2400m ins westlich gelegene verlassene Hochtal. Gamsspuren ziehen durch den Rieserfernerschotter hinüber und bald zeigt sich auch eine ansehnliche Herde. Ein steiler Geröllhang zieht hier hinauf Richtung Windschar, im Frühjahr auch gelegentlich als Skitour begangen. Etwas mühsam, immer am Rand der Felsen entlang, stoße ich auf den Südgrat und kraxel über die Felsen weiter. Die Verhältnisse sind ordentlich, ein paar Schneereste stören, aber die Schwierigkeiten bewegen sich nie über den 1.Grad hinaus. Zügig ist das Gipfelkreuz und die alte Liebe erreicht. Der Empfang ist zwar frostig kalt, aber herzlich, Erinnerungen werden wach. Inzwischen kann ich sämtliche Gipfel im Umkreis aufzählen und zoome vor mich hin. Die Zeit drängt, schweren Herzens lässt mich die Windschar ziehen und ich stürze mich über den Normalweg bergab. Gelegenheit, die neuen Leichtsteigeisen zu testen, denn der Schnee hat sich verfestigt und die Oberfläche ist zum Teil pickelhart gefroren. Ohne Probleme, mit den Krallen unter den Füßen, erreiche ich am Fuß des Gipfelhangs flacheres Gelände und stehe bald an der steilen Abstiegsflanke, die noch vor der Grubscharte hinunterführt. Der Steig ist gut gekennzeichnet und schneefrei, aber das schuttige Gelände verändert jährlich sein Gesicht und beinahe nach jedem Regen muss die Wegführung kontrolliert und angepasst werden. Hier sollte man sich Zeit lassen und umsichtig steigen, doch bald stoße ich auf den Weg, der von der Grubscharte herunterzieht und die Schwierigkeiten lassen nach. Ab hier ist es ein unbeschwertes Abstiegsvergnügen, allein mit mir und den Rieserfernern. Erst an der Heißalm stoße ich auf zwei nette Jäger, sie packen gerade eine Gams in den Wagen und mich gleich mit. Im Mühlbacher Badl stoßen wir an auf das Waidglück und ich im Inneren auf meine alte Liebe, die Große Windschar.

Tourengänger: georgb


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