Überschreitung des Cielo


Publiziert von Simon_B , 13. November 2015 um 17:42.

Region: Welt » Spanien » Andalusien » Málaga
Tour Datum: 6 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Für Anne und mich war es ein Muss, einen Gipfel direkt über dem Meer zu machen - nicht nur wegen des Blickes auf das Wasser, sondern wegen der Möglichkeit nach der Tour in die Wellen springen zu können.

Vom Parkplatz vor dem Gelände der Tropfsteinhöhle "Cueva de Nerja" fuhren wir mit unserem Opel Corsa Mietwagen noch einige Kilometer hinauf in das Tal bis zu einer deutlichen Gabelung, wo es einige Parkmöglichkeiten gab. Gleich vorweg - für nicht geländegängige Fahrzeuge ist das relativ grenzwertig für Federung und Reifen! Hier ging es dann rechts hinauf der Beschilderung folgend über einen Forstweg - einmal kürzt ein Pfad die Serpentinen ab. Nach einigen hundert Höhenmetern Aufstieg erreichten wir schließlich eine verlassenes Gehöft mit einem weiteren Parkplatz. Hier bot sich bereits ein schöner Blick in die Landschaft und aufs Meer. Nun wurde der Forstweg verlassen und es ging auf einen gut ausgebauten Wanderweg in weit ausholenden Serpentinen weiter bergauf bis zum Kamm, welcher zum sichtbaren Gipfel des Cielo führt. Den Kamm folgend - einmal werden Felsen links umgangen - erreichten wir denn steilen Schlusshang des Berges. Steil, aber weitgehend ungefährlich zuletzt über Schrofengelände führte der Anstieg schließlich zum geräumigen Gipfelplateau des Cielo mit seinem Gipfelkreuz. Die Aussicht war wirklich toll an diesem sonnigen Tag - auf der einen Seite tief unten das Meer - auf der anderen Seite lugte in der Ferne der schneebedeckte Gipfel des Mulhacen hervor.

Nach einer ausgiebigen Rast machten wir uns schließlich an den Abstieg. Ich wollte nicht den selben Weg zurück, sondern auf der anderen Seite absteigen. Laut Literatur soll der Weg jedoch schwer zu finden sein. Nach etwa fünf Minuten zurück auf dem Anstiegsweg sah ich rechts abzweigend einen mit Steinmännern markierten Pfad. Diesem folgten wir Männchen für Männchen. Doch zusehens verlor sich der Weg im dornigen Gestrüpp der Mittelmeerflora, außerdem wurde das Gelände zunehmend steiler. Die grobe Richtung war klar, denn unter uns war ein deutlicher Weg zu erkennen, welchen es zu erreichen galt. Ich spürte, dass wir zu weit links waren. Zum Glück sah ich rechts auf einer felsigen Rippe in etwa 200 Meter Entfernung einen großen Steinmann. Somit schlugen wir uns durchs Dornengewächs in diese Richtung durch. Dort war dann tatsächlich der richtige Weg zu erkennen. Offensichtlich waren unsere nicht ortskundigen Vorgänger zu eifrig mit dem Steinmann bauen, denn diese standen ab einem gewissen Zeitpunkt definitiv an der falschen Stelle!

Einmal auf dem Weg angelangt, hält man sich links und folgt dem Weg bergab. Nach zahlreichen Serpentinen erreichten wir schließlich den Talgrund, welcher hier den Eingang einer eindrucksvollen Schlucht darstellt, welche wir bereits vom Gipfel aus beeindruckt bestaunten. In diesem sehr grünen Talgrund folgten wir dem bei uns trockenen Bachbett (Vorsicht nach Regen!) "flussabwärts", bis wir schließlich einen Forstweg erreichten. Hier geht es nicht über die Brücke nach rechts, sondern links kurz bergauf, dann jedoch stets leicht bergab weiter. Nach Passieren eines Picknickgeländes erreichten wir schließlich geschafft aber zufrieden unserer Auto. Wie es dann weiterging, kann man sich denken - wir fuhren zum Sandstrand nach Nerja und sprangen ins immer noch rechts warme Mittelmeerwasser - ein herrlicher Abschluss eines schönen Bergtages im November!

Fazit: Technisch ist die Tour relativ unkompliziert - gefährliche Stellen konnte ich nicht erkennen. Der Rückweg über die andere Seite war jedoch orientierungsmäßig eine echte Herausforderung. Zumal das Gestrüpp das "Heilen" von Verhauern nicht gerade angenehmer macht. Ansonsten eine Super Bergtour direkt am Meer, welche konditionell durchaus Körner erfordert.


Tourengänger: Simon_B


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