Val Bavona - Sabbione - Alp Màter

Nach dem ich gestern von Larèchia oben einen Blick rüber nach Màter geworfen habe, ist klar, heute startet die Tour von Sabbione im Bavonatal, rauf auf die Alp Màter (1456 M). 

Der Weg hoch zu dieser Alp ist kein offizieller Wanderweg. Es gibt keine rot-weisse Markierungen, keine gesprayten Tupfer und keine Bändel die als Wegweiser dienen. Der Weg ist so gut ausgebaut und wird hervorragend unterhalten, dass dies schlicht nicht nötig ist. Er führt durch imposante Granitkolosse, abgrundtiefe senkrechte Wände, herrliche Tief- und Weitblicke gewährend durch luftige Treppenanlagen hoch auf eine kleine idyllische Alp mit betörender Aussicht. Alle wirklich heiklen Stellen auf diesem exponierten Weg sind abgesichert. Dieser Weg ist ein Traum.

Einzig eingangs des Weges oberhalb des Dörfchens Sabbione ist ein Schild an einen Baum genagelt welches bei einer Verzweigung angibt wo der Weg nach Màter respektive nach Alnèdo führt.

Im unteren Teil wartet der Weg mit spektakulären Granitklötzen auf welche einst zu Tal gedonnert sind. Der obere Teil bietet viel ausgesetzte Passagen welche herrliche Tiefblicke gewähren.
Auch heute (7. November 2015) ist es erstaunlich warm hier oben in den Bergen. Man kommt richtig ins Schwitzen während man die Höhenmeter erklimmt. Es ist stotzig und steil wie meistens in den Tessiner Alpen des Locarnese und des Bavona Tals im Besonderen. 

Schaut man vom Talboden aus die furchteinflössenden, senkrechten Granitwände hoch, erfüllt es einem immer wieder mit Staunen, dass hier überhaupt Wege hoch führen. Dieser hier überschreitet nicht ein einziges Mal die technische Schwierigkeitsskala T3.  
Führt der Weg im unteren Bereich durch enge Schluchten, wird er im oberen Bereich stets weiter. Verschiedene kleine Älpchen werden passiert bis man die Alpebene Màter erreicht. Diese ist für Bavona Verhältnisse eine weite Hochebene welche den Blick in die umliegende Bergwelt eröffnet. Oberhalb von Màter liegen noch zwei weitere Alpen (Madrasc 1630 M und Launc 1889 M) am Fusse des Pizzo d'Oglie und dem Pizzo Malora. 
Die Alp Màter ist ein idyllischer Ort der ganzjährig maximal viel Sonneneinstrahlung gewährleistet. Im Winter, bei Frost und Schnee dürfte es allerdings heikel werden diesen Ort zu erreichen.

Wer den Aufstieg nicht scheut wird mit schönster Aussicht belohnt!