Vom Rotrüfner zum Wannenchopf - lohnende Runde hoch über Weisstannen


Publiziert von PStraub , 2. November 2015 um 18:56.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 2 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Spitzmeilengruppe 
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m

Wanderungen in den weiten Alpgebieten oberhalb Weisstannen werden fast unweigerlich etwas "ausführlich"; also lang, weit und mit einigen Höhenmetern. Aber die Gegend ist so wunderbar, dass sich jeder Schritt lohnt und selbst die relativ weite Anreise vertretbar ist.
 
Mit dem Auto bis nach Logs, ca. 1.5 km hinter dem Dorf Weisstannen. Ich wollte eine bisher nicht dokumentierte Variante für den Rotrüfner-Aufstieg versuchen, darum der eher ungewöhnliche Startort. Dort über die Brücke und am ganzjährig bewirtschafteten Hof vorbei. Beim Zaun gleich oberhalb der Gebäude beginnt bereits die Alp Unterstein. Zuerst weglos hinauf zu einem jetzt privat bewohnten Alpgebäude bei P. 1246. Ab hier gibt es durchgehend akzeptable bis ausgezeichnete Wegspuren nach Steiälpli - Obersteinälpli - Näserina - Geissegg - Unterlaui.
Hier immer hinauf, bis man den mit Erlen zugewachsenen Hang einigermassen frei queren kann. Und dann immer eher links haltend auf den Grat. Je nach Wegwahl ist das mehr oder weniger einfach, einzelne T5-Stellen wird man immer zu bewältigen haben; Details meiner Route finden sich im GPX-Track unten.
 
Sobald man am Grat ist, geht es recht einfach zum Gipfel. In den nördlichen Hängen hat sich der Schnee erstaunlich gehalten, fast alle Abstiege waren heute in teils hartem, teils auch pulverigem Schnee.
Kurz vor dem Gipfel sah ich zwei Bartgeier vorbeistreichen, und auf dem Gipfel traf ich zwei Wanderer - eher ungewöhnlich in dieser abgelegenen Gegend.
Der Abstieg Richtung Schnüerligrat war echt heikel: Eis und Verrucano, das passt einfach nicht zusammen. Doch sobald ich aus dem Schatten kam, war es wieder geschenkt.
 
Die Passage Lauifurggla - P. 2338 (der jetzt scheinbar nicht mehr Hüenderi heisst) - Madchopf - Galans-Chöpf ist Wandern in offenem Gelände mit Weiden, Bächen und kleinen Seen.
 
Der letzte Teil, der Grat zum Wannenchopf, hat eine etwas heiklere Stelle, die man zwar direkt ab- und dann wieder aufsteigend begehen kann. Aber ein Ausweichen nach links auf Bänder etwa zwei Meter unter dem Grat ist weit bequemer. Auch das erforderte Vorsicht, der abschüssig geschieferte Verrucano dort bietet den Schuhen nicht immer zuverlässig Halt. Auch am Gipfel selber und vor allem an einer Stelle im Südgrat ist sicheres Gehen in rutschigem Gelände gefragt (bis T5+).
 
Der weitere Abstieg erfolgte durch das Alpgelände von Galans, erst ganz unten bin ich von Rütenen direkt den Wald hinunter (meist im Laub rutschend) nach Vorderlogs und so zum Auto.

Noch in Vorderlogs in der Sonne war es gefühlte 20°C, wenige Schritte später lag Raureif auf der Vegetation. Das wurde einem Töffahrer weiter unten zum Verhängnis: Er konnte mit seiner schweren 1200ccm-Maschine auf der leicht vereisten Strasse weder weiter fahren noch wenden. 
Warum einer mit BE-Kennzeichen ins hintere Weisstannental fährt bezw. fahren will, hat sich mir nicht erschlossen. Wollte er über den Foopass? Und warum versucht er es überhaupt, wenn er offensichtlich mit seiner Maschine nicht umgehen kann? Immerhin: Nach einer gefühlten Ewigkeit sass ich dann doch noch vor einem Bier in einer Beiz.

Tourengänger: PStraub


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