perfekte Spätherbsttour - allein auf Achs und im Stollenloch; inmitten Heerscharen auf Schibegütsch


Publiziert von Felix , 13. November 2015 um 12:52. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum: 1 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Schrattenflue-Gruppe   CH-LU 
Aufstieg: 765 m
Abstieg: 765 m
Strecke:Parkplatz Wagliseichnubel - Oberwisstanne - P. 1602 - Oberimbergli - Achs - Stollenloch - Schibegütsch - Chlus - Ober Ruchweid - Alp Schlund - P. 1393 - P. 1384 - P Wagliseichnubel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Gettnau, Wolhusen, Schüpfheim und Flühli nach Sörenberg, Parkplatz Wagliseichnubel
Kartennummer:1189

Einen weiteren der diesjährigen prächtigen Spätherbsttage erleben wir heute: zu dritt starten wir bei angenehmen Temperaturen und herrlichem Sonnenschein beim Parkplatz Wagliseichnubel - und queren erst weglos durch die militärischen Anlagen hindurch in westlicher Richtung zu einem nördlichen Seitenast des Bärselbaches (unterhalb von Underschlag). Über leicht sumpfiges Gelände, dann auf einem ebensolchem Forstweg gewinnen wir durch ein kurzes Waldstück hindurch die Weiden und den Wanderweg oberhalb von Under Wisstanne.

 

Zwar kurz etwas steiler, doch einfach, gelangen wir zur bereits eingewinterten Alp Oberwisstanne; hier folgen wir erst dem alten Weg weiter, welcher sich jedoch bald wieder mit dem offiziellen Bergwanderweg vereinigt. Auf diesem verläuft der nachfolgende Abschnitt durch lichten Wald nur sehr sanft ansteigend bis zu P. 1602; ab hier folgen wir wenige Meter demjenigen Richtung P. 1762 . danach biegen wir ab und streben weglos dem Oberimbergli zu.

In südöstlicher Richtung folgen wir erst einer schwachen Spur; diese verliert sich jedoch noch vor dem Aufschwung P. 1615 - ein Durchkommen südlich davon ist, nach ausgiebiger Erkundigung sehr schlecht möglich; abschnittweise zu steil und zu überwachsen und von vielen umgestürzten Bäumen durchsetzt erweist sich diese Variante. So wählen wir den weglosen Aufstieg über steiles Weidegelände nördlich dieses Wald- und Felssporns, und können bei Erreichen der westlich davon weiterführenden Grasflanke eine schwache Wegspur erkennen. Diese führt uns erst noch weiter hoch, und leitet danach mehrheitlich horizontal - kurz durch den Wald - hinüber zum Grasaufbau der Achs. Noch vor dem höchsten Punkt (und den Nebengipfeln) kommen wir an einem ersten Einstieg zum Festungswerk der Sperrstelle Bumbachtal - Schrattenfluh vorbei - später werden wir im Stollenloch, im Gratausläufer des Schibegütsch’ weitere ausführlich besichtigen …

Doch erst einmal lassen wir uns auf dem höchsten Punkt, welcher gegen N und W von senkrechten Felswänden und -abstürzen gekennzeichnet ist, zur ersten Rast nieder - und geniessen die fabelhafte Aussicht zum Brienzergrat, zum  Hohgant - Furggengütsch sowie zu EMJ & Co.

 

Über einen alten Schützengraben erreichen wir den Grat, welcher uns erst durch einige Botanik, dann länger auf schwacher Wegspur, reizvoll hochleitet zum südöstlichen Felsgratausläufer unseres heutigen Gipfelzieles; schon von Weitem ist der Einstieg - als dunkler Fleck - zum Stollenloch erkennbar. Zuletzt queren wir unter den Felswänden auf gerölliger Unterlage und steigen über eine kurze, steile Grasstufe hoch bis zu dessen Eingang. Überraschenderweise sind hier auch alte, teilweise übermalte wrw Markierungen auszumachen, welche auf den (auf der Karte nach wie vor eingezeichneten und auch begangenen Zu- und Abstieg von P. 1762) hinweisen.

Eine kurze und einfache Leiterpassage führt uns nun hinauf zum Eingang  der beachtlichen Anlage des Infanteriewerkes Schibengütsch, Stollenloch, aus dem Zweiten Weltkrieg: auf zwei Etagen erkundigen wir (wieder einmal) die ehemaligen militärischen Anlagen - und mögen uns nicht vorstellen wollen, wie damals die Wehrmänner die Winter hier oben verbracht haben …

 

Nach diversen Ausblicken durch Gucklöcher sowie Einsichtnahmen ins Innere, steigen wir in einem sehr dunklen Stollen auf einer längerer Leiter hoch zum Ausgang auf der Nordseite; hier liegt sogar noch hartgefrorener Schnee - wie auch der erwähnte, nicht markierte alternative Auf- und Abstieg nun wohl ganztägig im Schatten liegt, und auf gefrorener Unterlage - und steil - zu begehen wäre …

Wir wenden uns nun jedoch dem sonnigen Aufstieg zum Schibegütsch zu; dabei kommen wir erneut an den fantastischen Gratformationen (mit „Guckloch“ und Aufsatz) vorbei, und nehmen den direktesten Aufstieg, auf schwacher Wegspur, zum sehr gut besuchten Gipfelkreuz des Schibegütsch’.

 

Länger geniessen wir hier die gemütliche Mittagsrast sowie die hervorragende Aussicht, bevor wir uns, nach dem beinahe obligaten Gipfelfoto, aufmachen in die Menge ankommender und absteigender Gipfelbesucher. Dabei folgen wir dem offiziellen, besonnten, Bergwanderweg erst steiler in nördlicher Richtung abwärts bis vor die Gipfelerhebung P. 1991; danach dreht der Weg ab Richtung Sattel auf P. 1762 - wir jedoch biegen auf 1825 m auf ein unmarkiertes Weglein ab, und erreichen so, wieder auf einem BWW, direkter die ebenfalls gut frequentierte Hütte auf Chlus.

 

Länger, mehrheitlich nur sanft abfallend, zieht sich ab hier der Weg durch Karrengelände, teils etwas sumpfige Weiden, schliesslich im Wald der Ober Ruchweid hin, bis zum kurzen Wiederanstieg zur Alp Schlund.

Hier genehmigen wir uns - wie viele andere auch, selbstverständlich - einige Getränke, bevor wir den letzten Abschnitt unserer herrlichen Bergunternehmung unter die Füsse nehmen.

 

Nach dem ersten, etwas steileren Verlauf auf dem Zufahrtssträsschen gewinnen wir bei P. 1394 die liebliche Moorebene vor und um den Wagliseichnubel und erreichen nach P. 1384 wieder den Parkplatz Wagliseichnubel.

 

unterwegs mit Thomas 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. November 2015 um 14:20
Ihr kennt die Tour (mit Verlängerung) ja - wir sind immer wieder in der Schratteflue unterwegs: relativ nahe - und stets reizvoll :-)

lg Felix


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