Gugger (1863 m) via Kalbelekar - Latschenkampf gewonnen!


Publiziert von Nic , 3. November 2015 um 11:28.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 2 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Hotel Ammerwald - Kalbelekar - Kalbelesattel - Gugger - Kalbelesattel - Kreuzkopf - Kuhkarjoch - Hotel Ammerwald
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Ettal zum Hotel Ammerwald. Kostenlose Parkmöglichkeiten.
Kartennummer:Kompass - Karte Nr. 4

Der Gugger ist laut AVF der "unzugänglichste Berg der Ammergauer Alpen". Nähert man sich ihm von Osten mag das zutreffen. Allerdings hat auch der Gugger wie die meisten Berge ein Schwachstelle und ermöglicht eine relativ unschwierige Besteigung. Der meines Erachtens logischste Anstieg erfolgt durch das Kalbelekar und den gleichnamigen Sattel. Trittspuren und Steinmänner bestätigen diese Theorie. Nichtsdestotrotz kommt man auch hier um ein kurzes "Latschen-Intermezzo" nicht herum. Sicherlich kein Berg für Freunde gepflegter Wanderwege. Für Einsamkeitsliebende und "Masochisten" jedoch ein lohnendes Ziel.


Route:

Hotel Ammerwald - Kalbelekar - Kalbelesattel - Gugger - Kalbelesattel - Kreuzkopf - Kuhkarjoch - Hotel Ammerwald


Schwierigkeiten:

Gugger über Kalbelesattel T3+ und LKS 4. Überschreitung Kreuzkopf T3+. Ansonsten einfache Wanderung.


Start wie so oft am "futuristischen" Hotel Ammerwald. Ein kurzes Stück auf dem Schützensteig und bald weglos über eine grenzsteinbestandene Waldschneise bis oberhalb der Hirschwanghütte. Hier trifft man auf den Steig in Richtung Kuhkarjoch. Nach kurzer Zeit verzweigt sich der Weg und man folgt einem anfangs schlecht zu erkennenden Almsteig um den Ostgrat des Kreuzkopfes herum ins einsame Kalbelekar. Der weitere Anstieg gestaltet sich weglos. Zunächst gilt es den Kalbelesattel zwischen Kreuzkopf und Gugger zu erreichen. Dort angekommen folgt eine etwas abschüssige Querung in östlicher Richtung unterhalb der Grathöhe. Schon bald trifft man auf Steigspuren und ein paar Steinmänner, die einen an geeigneter Stelle hinauf zum latschenbewachsenen Westgrat leiten. Die letzten 15 Minuten heißt es nun "Augen zu und durch". Arbeitshandschuhe und eine Säge wären hier kein Luxus.

Am Gipfelsteinmann angekommen, sind dann alle Mühen vergessen. Der Gugger bietet trotz geringer Höhe ein Panorama der Extraklasse. Im Steinmann befindet sich übrigens seit kurzem ein Gipfelbuch eines Kollegen der Websteite "Stein und Schnee". Vielen Dank hierfür!

Nach langer Pause geht es auf dem Anstiegsweg zurück zum Sattel und anschließend über den kurzen Südgrat hinauf zum ebenfalls aussichtsreichen Kreuzkopf. Der Abstieg erfolgt über den bröseligen Nordgrat hinab zum Kuhkarjoch und dem Steig am Kuhkarbach entlang zurück zum Ausgangspunkt.


Fazit: Lohnende und aussichtsreiche Rundtour für Liebhaber der Ammergauer Alpen.

Tourengänger: Nic


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Kommentare (5)


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AIi hat gesagt: Gratulation...
Gesendet am 3. November 2015 um 11:38
...zum Gugger!
Mit dem hab ich ja auch noch eine Rechnung offen - bei zwei gescheiterten Versuchen bisher;)
Im Winter als Skitour von Süden werd ich meinen "Angstgegner" vielleicht bezwingen...:)

Gruß Ali

Andy84 hat gesagt: RE:Gratulation...
Gesendet am 3. November 2015 um 11:43
Im Winter über die Südrinne sicherlich mit Abstand am lohnensten. Würd ich beim nächsten Mal auch so machen.

Winterbaer hat gesagt:
Gesendet am 3. November 2015 um 13:28
Hi Nico!
Als wir neulich vom Kreuzkopf weglos über das Kalbelekar abgestiegen und den ganz einsamen, schönen Steig zurück ins Kuhkartal gestiefelt sind, hatte ich wieder so ein schlechtes Gewissen, das hier zu posten und evtl. zu "verraten". Denn dort ist wirklich noch kaum einer unterwegs und es ist wunderschön dort. Auch wegen der kritischen Bemerkungen, die ich insgesamt zu meinen Veröffentlichungen ("Geheimisverrat") schon bekommen habe, habe ich dann ein schlechtes Gewissen. Ich hab mich dann nicht getraut, den Kalbelesattel mit Wegpunkt zu benennen, hab auch unser GPX weg gelassen und das Wort "Kalbelekar" aus dem Titel genommen, damit man es über Google nicht finden kann. Jetzt hast Du den Punkt gesetzt und die Tour gepostet, ist jetzt mein eigenes Gewissen erleichtert, frag ich mich oder hat mein Kalbelekarbericht genau Deine Tour jetzt "provoziert"?
Tun wir alle hier was Verbotenes? Wie ist es mit den Buchschreibern "Die schönsten Wanderungen - Genusstouren für Entdecker - Abseits des Trubels", die sich selbst über den Lärm am Berg beschweren und dann ihre Bücher mit den Geheimnissen verkaufen wollen?

Ich find es so schade, dass man immer ein schlechtes Gewissen haben muss, schöne, ruhige Touren zu posten. Einerseits macht es Spaß, die schönen Erlebnisse via Internet mit anderen teilen und manchem Naturliebhaber eine Freude machen zu können. Andererseits zerstört man sie da durch? Das ist immer noch die Frage.

Eine wunderbare, ganz einfache Lösung dieses Problems wüsste ich schon: die Menschen sollten einfach IMMER ein viel größeres Augenmerk auf die Natur legen, jeden Schritt mehr genießen, achtsamer sein, was es da an Feinheiten zu sehen gibt und entweder mal ganz die Klappe halten oder eben leise miteinander reden! Es ist ein Unding, dass man das Volk vom Hochplattengrat bis ins Tal schreien hört! Sie würden ihren Müll unter Kontrolle behalten und wieder mit nach Hause nehmen...und keiner würde dadurch so gestört werden, wenn dann in "einsamen, unbekannten" Gebieten auch mal mehr Menschen anzutreffen wären. Und sie selber hätten viel viel mehr von ihrer Tour! Aber anscheinend ist das nicht möglich? Arme, arme Welt! Ich find es so schade und die Frage bleibt: wessen Schuld es ist!

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. November 2015 um 14:57
Hallo Uschi,

es war eigentlich nicht meine Absicht "schon wieder" einen Geheimtipp zu verraten bzw. Leute in einsame Regionen zu lotsen. Es ging mir lediglich um eine weitere Variante auf den Gugger. Ich verstehe deine Bedenken, glaube aber nicht das sich zukünftigt wesentlich mehr Leute auf den Weg ins Kalbelekar machen. Der Gugger ist für die meisten völlig uninteressant und der Kreuzkopf wird in der Regel vom Kuhkarjoch aus bestiegen. Selbst der Westgrat Richtung Schlagstein wird trotz einiger Berichte nach wie vor so gut wie nie begangen. Trotzdem bin ich im großen und ganzen deiner Meinung. Man muss nicht alles verraten. Interessierte finden auch so einen Weg. Die Schuldfrage ist meines Erachtens Schwachsinn. Natürlich muss man sich aber nicht um stärkere Frequenz diverser Berge wundern, wenn man sie regelmäßig im Internet pupliziert. Deshalb poste ich nicht mehr alles. Meine Route wurde übrigens erst vor kurzem auf "Stein und Schnee" veröffentlicht. Ist eher eine Seite für individualistisch veranlagte Berggeher.

Viele Grüße Nico

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. November 2015 um 16:47
Hi Nico!

> Ich verstehe deine Bedenken
Ich hab wegen Deines Berichts eigentlich keine Bedenken:-) Mir geht`s nur darum, dass nicht wieder mal ich an irgendwas schuld wäre. Aber...allen recht getan, ist sowieso eine Kunst.....

Trotzdem glaube ich, es wäre alles gar kein Problem, wenn entweder das Gebiet viel größer wäre (was es nun mal leider nicht ist!) oder die Schreihälse nicht in die Berge gehen würden. Wen würde es stören, wenn noch 10 oder 15 Leute oben sitzen, wenn es trotzdem ruhig wäre? Mich nicht! Denn das Recht, auf einen Berg zu gehen, hat ja jeder. Das ständige Geschrei, sobald mal ein paar mehr Leute irgendwo sind, das ist das ganz große Problem für mich. Alle Tiere weg, Ruhe beim Teufel, Erholung auch und Du kannst rein gar nix machen, außer zu flüchten...:-(



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