Hoch über dem Nebel im Rotwandgebiet: Der schöne, einsame Heuberg (1384 m). Nordanstieg von Geitau


Publiziert von Vielhygler , 3. November 2015 um 11:44.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:30 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P. in Geitau. Kostenpflichtig nur im Winter wegen der Loipen
Unterkunftmöglichkeiten:Die Angelalm ist gar keine Alm mehr. Das Gebäude ist privat.

Aus dem Nebel in die Sonne wandern, ein paar Stunden nachmittags über den Wolken sitzen, schauen und träumen. Der Heuberg (1384 m) hat mich heute begeistert, dabei hat er "touristisch" gar keine "Bedeutung"  Aber was heißt das schon? Lohnend oder unlohnend, das muß, kann nur jeder selbst ausprobieren! Und natürlich gibt es keine Maßeinheit,  keine Skala für den Genuß an Ausblicken und Stimmungen. Klein? Groß! Mehr? Weniger! Wann genau ist etwas schön? Der Herbert Achternbusch weiß Bescheid und sagt: „schön wär`s,....wenn`s schöner wär!“ 
 
 
Nachfolgendes Bild ist vor ein paar Tagen auf einer Tour auf den *Steilenberg entstanden. Mir hat der direkt nördlich gegenüber liegende Heuberg (1384 m) im warmem Licht der Herbstsonne so gut gefallen, daß ich mir gedacht habe, den will ich mir möglichst bald ansehen. Gedacht, getan und in vollen Zügen genossen...




Etwa in der Bildmitte der Heuberg (1384 m). Sein Gipfel befindet sich etwas hinter dem schönen Felsrinnentrichter . Der breite Buckel links oberhalb ist schon der Kleinmiesing, nochmals links darüber und spitzer die Aiplspitze. Etwas rechts von der Bildmitte im Hintergrund: die Heißenplatte. Hier gibt es dasselbe Foto noch einmal mit den eingetragenen Wegpunkten.

Die Wegbeschreibung

könnte einfacher nicht sein: Am Ende des P. in Geitau eine etwas triste Weggabelung (Foto). Hier nicht dem gelben Schild ("Aiplspitz") geradeaus folgen, sondern unbeschildert nach links. Man kann die Gödenbauer-Alm schon sehen, die man links liegen lässt. Ein paar kleine Kurven und vorbei an einem Wildfutterplatz. Hier beginnen wenige zerstreute rote Markierungen, Schilder gibt es keine. Auf zweispurigem Gloaßenweg und dann auf Karrenweg geht es nahe an den in der Karte so bezeichneten Berggraben, der reichlich Wasser führt. Der Karrenweg zieht sich zusammen und wird zu einem gemütlichen, serpentinenreichen Wanderweg, der deutlich und überall auffindbar durch schönen Bergwald ohne Kreuzungen zur Hütte der Angelalm führt.
Von hier führt der Wanderweg bequem zu einem kleinen Sattel am Grat zwischen Heuberg und Kleinmiesing. Nun nicht in Richtung der Krottenthaler Alm / Aiplspitze unterhalb des Kleinmiesings weitergehen, sondern unmittelbar bevor man den Grat erreicht, auf Pfadspuren nach links auf den Heuberg. Der hübsche Grasgrat selbst ist etwas ausgesetzt, das Wegerl quert aber bequem an der Nordseite nur wenige Meter unterhalb entlang. Direkt östlich unterhalb des Gipfels eine kleine Liegewiese. Den wenig geräumigen, aber schönen Gipfelpunkt ziert ein Grenzstein. Freie Ausichten in alle Richtungen... 
Abstieg wie Anstieg, so wie ihn auch Gherard *hier auf einer Aiplspitzrunde beschrieben hat.

Hinweis 

Der heute benutzte gänzlich unbeschilderte und sehr zerstreut markierte bequeme Wanderweg führt nach der Angelalm und  dem o.e. Sattel. die zerklüfteten Südhänge des Kleinmiesigs querend, noch weiter bis zur Krottenthaler Alm und unter die Aiplspitz sowie zum Taubenstein. Er ist nicht nur landschaftlich außerordentlich schön, sondern eröffnet viele Optionen. Der das Rotwandgebiet fast diagonal erschließende Wanderweg ist mitnichten ein Jagdsteig, Geheimtip o.ä. sondern ein breiter, offenkundig vielbenutzter und teiweise auch schon etwas abgetretener Wanderweg. So weit, so gut, aber entspricht die Darstellung des Wegs auf den Karten auch der Wirklichkeit? Mitnichten, denn merkwürdigerweise ist der Weg auf den von mir angesehenen Karten immer wieder ganz verschieden verzeichnet:

*  Auf der undatierten (etwa 1998) LVA Bayern 1: 50 000  "Manfallgebirge: Tegernsee-Schliersee-Rosenheim-Holzkirchen" ist er bis zur Angelalm durchgehend rot und dann bis zum Taubenstein rot gepunktet verzeichnet.
*  Auf der mit 2005 datierten LVA Bayern 1: 50 000  "Mangfallgebirge: Tegernsee-Schliersee-Rosenheim" sind nur bis zur Angelalm schwache gestrichelte Pfadspuren verzeichnet, anschließend überhaupt nichts mehr.
*  Die DAV BY 16 datiert 2007 1: 25 000 "Mangfallgebige Ost-Wendelstein" zeigt das Gebiet nur bis zum Sattel oberhalb der Angelalm und den Weg allerdings als durchgehenden roten Wanderweg.
*  Die neuere (2009)  BY 15 DAV 1: 25 000 "Mangfallgebirge Mitte-Spitzingsee-Rotwand" zeigt das ganze Gebiet von Geitau bis zur Krottenthaler Alm, aber den Weg nur noch als schwache gestrichelte Pfadspur. 

Vier Versionen- eine Wirklichkeit! Wollen der AV und die Gemeinden den Weg aufgeben? Bestimmen wirtschaftliche Interessen die Darstellung der Wirklichkeit auf topographischen Wanderkarten?

Anyway, der Wanderweg ist noch da. Totgesagte leben eben länger und so tut es ja auch dieser Herbst in seiner späten Blüte...schön war` s wieder, ich wünsch noch was...     


Tourengänger: Vielhygler


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