Täler bei Castelbuono


Publiziert von zaufen , 28. Oktober 2015 um 22:58.

Region: Welt » Italien » Sizilien
Tour Datum:15 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 330 m
Abstieg: 330 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem auto von Castelbuono auf einem Sträßchen zur Carruba-Mühle
Kartennummer:IGM 260 IV SE und 260 IV NE

Bei dieser Tour bestätigte sich wieder einmal: Je geringer die Höhe über dem Meer, desto schwieriger ist es, auf Sizilien zu wandern. Die Probleme mit Wegsuche und -führung ließen uns nur ganz knapp vor Einbruch der völligen Dunkelheit und dem aufziehenden Gewitter wieder zum Auto gelangen.
Insofern ist in diesem Bericht eigentlich vor allem wesentlich, was   n i c h t   geht.

Von vornherein hatten wir nur begrenzt Zeit, weil wir erst kurz nach 15 Uhr aufgebrochen waren.

Vom Mulino Carruba zunächst auf dem Sträßchen ein Stück in Richtung Castelbuono zurück auf die letzte Kuppe, dort auf einem Feldweg halbrechts ins nächste Tal hinab (Vallone Passo Scano). Dann im Talboden rechts auf breitem Weg, entlang dem jetzt gerade eine Gasleitung verlegt worden ist. An der ehemaligen Mühle S. Anna vorbei führt dieser breite Weg später etwas aufwärts und fällt dann wieder Richtung C. Dula. Der Verlauf entspricht Weg Nr. 24 in der Karte des Naturparks Madonie. Nach dieser Karte gingen wir davon aus, dass es irgendwie möglich wäre, den Pollina-Fluss zu queren.
Der breite Weg führt auch zum Fluss hinab. Dort gibt es aber nur eine Furt. Wegen des Regens an den vorangegangenen Tagen war der Fluss relativ breit und tief und das Wasser undurchsichtig. Nach einem ersten Versuch mit Schuhen entschieden wir uns, die Schuhe auszuziehen und die Hosen hochzukrempeln. Mit Stöcken vorantastend konnten wir mehr als knietiefe Stellen vermeiden.
Auf dem östlichen Ufer zieht der breite neue Weg bergan entlang der Gasleitung.
Der Weg geht dann in einen befestigten Fahrweg über.
Etwas unterhalb von Karsa (in der IGM Karte heißt der Ort Colle Chiesa S. Maria) erreichten wir eine Kreuzung, wo gerade zwei Einheimische mit Autos vorbeikamen. Angesichts der gemachten Erfahrungen erkundigte ich mich nach dem Zustand des Wegs und des Ponte Lenticchia. Die Auskünfte gingen von "Ponte Lenticchia ist eingestürzt" über "Ponte Lenticchia ist von Macchia überwuchert" und "da müsst ihr gleich die Straße nehmen, wenn ihr zum Ponte d' Ampolo wollt" bis "beim Mulino di Zito kann man den Fluss queren".
Da letzteres das kürzeste gewesen wäre, wollten wir das probieren.
Also von der Kreuzung den Fahrweg, der etwa parallel zur weiter oben verlaufenden Straße nach Süden verläuft, genommen (führt auch zum Ponte Lenticchia) und nach etwa 650 m rechts abwärts ins Tal. Der Mulino di Zito ist auch verfallen, der Weg zum Bach nicht weniger - und zumindest bei dem Wasserstand war schon gar nicht erkennbar, wo man durch das Gebüsch eine passable Stelle des Flussbetts hätte erreichen können. Also zurück bis zur letzten Abzweigung - wo wir einen der Autofahrer wieder trafen. Er wohnt offenbar je 300 m vom Ponte Lenticchia und Mulino di Zito entfernt, benutzt aber wohl für jeden mehr als 50 m langen Weg das Auto und ist am Grund der Täler wohl länger nicht gewesen (er hatte sich nicht festlegen wollen, ob der Ponte Lenticchia nun eingestürzt oder zugewuchert ist).
Wir standen nun vor den Alternativen, nochmals den Fluss zu queren und zurückzugehen wie gekommen oder ziemlich zügig einen Umweg über die Straße zum Ponte d'Ampolo zu gehen oder nach Karsa zu gehen, und in der Bar dort ein Taxi aus Cefalu zu rufen (hätte für einen Transfer zu unserem Auto mit An- und Rückfahrt etwa 100 km insgesamt bedeutet, weil es über den Pollina-Fluss außer direkt an der Küste keine für Pkw befahrbare Brücke gibt, also geschätzt 100 Euro) bzw. zu hoffen, dass irgendein Gast sich unser erbarmt und für 50 Euro zurückfährt.
Wir entschieden uns für die Straßen-Variante: Also von der Abzweigung, wo sich die befestigen Wege zum Mulino di Zito und zum Ponte Lenticchia teilen, ein Stück Richtung Ponte Lenticchia. Beim Suchen des dann zur Straße hinaufführenden Wegs leisteten wir uns den nächsten Verhauer, weil der Einstieg nicht gut zu erkennen war.  Es geht eigentlich gleich durch den nächsten Olivenhain links aufwärts. Da das Gatter so blöd zugebunden ist, ist es einfacher, über die Mauer und den Zaun durchzusteigen. Wenn man sich im Olivenhain aufsteigend stets rechts hält, trifft man nach etwa 100 m Strecke auf den oberen Zugangsweg, der zunehmend besser werdend bis zur Provinzstraße hinaufführt. Verkehr ist dort so gut wie keiner, so dass man auch dort an sich ungestört laufen kann (etwa 4 Autos pro Stunde fahren dort). Richtung Südosten macht die Straßen einen Bogen um das Vallone Ciaramellaro, in dem es weiter unten vielleicht noch den Ponte Lenticchia gibt (da der Bach klein ist, hätte man es an sich versuchen können, aber dafür fehlte uns die Zeit - wären wir dort gescheitert, wären wir nämlich garantiert in die Dunkelheit gekommen). Nach zwei großen Brücken zweigt rechts ein Fahrweg ab, zunächst gepflastert, dann überwiegend mit Betonfahrbahn,dem wir nach rechts auf dem Nordhang des Berges, schließlich mehr auf dem Kamm folgten.
Bei P. 372 m knickt der befestigte Weg nach links ab und wir folgten dem Verlauf auch an einem Gehöft vorbei. Weiter unten im Tal ist der Weg dann nicht mehr befestigt  und führt letztlich mit einer Kehre zum gut erhaltenen Ponte d'Ampolo. Ein Befahren mit Fahrzeugen wird eigentlich nur dadurch verhindert, dass auf der Westseite die Wege entweder abgesperrt oder zu schlecht sind.
Nun wurde es auch schon allmählich dunkel. Jenseits der Brücke an sich immer geradeaus dem Wegverlauf der Regia Trazzera 309 folgend gelangten wir zum Auto zurück, wobei wir zum Schluss eigentlich nur noch etwas sehen konnten, wenn es vom heranziehenden Gewitter blitzte. Wir hatten natürlich auch eine  Lampe dabei, aber eine Lampe für 4 Personen ist nicht so üppig.

Landschaftlich ist ja alles ganz nett, ruhig ist es auch - selbst auf der Straße stört der Verkehr ja nicht. Aber wenn der Ponte Lenticchia nicht mehr existieren sollte und auch sonst dort keine Passage möglich ist, was vielleicht ein anderer Wanderer mal herausfindet, dann ist die Runde doch mit einem nicht unerheblichen Asphaltanteil (auf der SP 60 und der erste Teil der RT 309) weniger attraktiv.

Schwierigkeit: an sich T 1 - aber eben mit Flussquerung, jedenfalls dann, wenn der Fluss Wasser führt...
Die Satellitenbilder zeigen, dass es in anderen Zeiten auch alles wohl ganz einfach sein kann...
Die Verhauer habe ich nicht in die Minimap aufgenommen.

Tourengänger: zaufen


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