Über die Wiesen von Gurtimon


Publiziert von Delta Pro , 28. Oktober 2015 um 19:45.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1000 m

Spannende Wanderung auf vergessenen Pfaden über dem Walensee

Alte, verwachsene, verfallende Wege auf vergandende Alpen, die herbstlich gelb leuchten: Das gehört für mich irgendwie ins Tessin. Das Klima in der sonnendurchfluteten Südflanke über dem Walensee ist aber durchaus ähnlich und so kann man solche einsamen Entdecker-Touren auch dort unternehmen. Swisstopo stellt seit einiger Zeit alle historischen Karten digital zur Verfügung, so dass es ein Leichtes ist, vergessene Pfade aufzuspüren. Eher per Zufall war ich auf der 1960er Karte über den Weg durch die Chälen zu den Wiesen von Gurtimon und dann zur bekannteren Alp Laubegg gestossen. Nicht ganz überrascht war ich, von Polder dazu schon einen Eintrag auf Hikr vorzufinden. Und Kollege greigler kennt diese Wege natürlich schon längst. Trotzdem hat es das Flair einer Entdeckungstour, als ich an diesem warmen und goldenen Spätherbsttag unter den Wänden der neuen Churfirsten wandere.

Start in Betlis um halb zwei Uhr nachmittags. Bei sommerlich warmen Temperaturen geht es zügig durch den Serenwald aufwärts, die Strecke bis die Abzweigung gegen die Alp Laubegg erreicht ist, zieht sich ziemlich in die Länge. Beim Rüestli verlasse ich den Wanderweg und steche direkt hinauf, wo ich tatsächlich bald auf die Reste des alten Pfades treffe. Dieser führt mich unter den Felswänden in die Chälen. Der Weg sieht kaum mehr begangen aus, die Trasse ist aber noch erkennbar. In der Chälen öffnet sich der Blick durch den Wald. Der Weg ist nun durch die Erosion weggefegt und anstrengend wandere ich durch Geröll und Vegetation aufwärts, bis man nach rechts wegqueren kann. Über ein Geröllfeld und ein steileres Waldstück ist bald das idyllische Wieslein von Gurtimon erreicht. Auf der alten Karte waren die Wald-freien Flächen noch grösser. Heute wird hier keine Alpwirtschaft mehr betrieben und die Natur erobert sich ihr Land zurück. Der Weg ist nun wieder deutlicher und wunderschön geht es von einer Wiesenterrasse zur nächsten bis sich schliesslich der Blick auf die Südwände des Leistchamms öffnet - was für ein Herbst-Traum. Auf der letzten Wiese von Gurtimon, wo noch Wildheuer tätig waren, steige ich auf und quere auf einem deutlichen Pfad der Höhenkurve entlang zu den Hütten von Laubegg. Dort kann ich mich kaum losreissen vom flutenden Sonnenschein und dem umwerfenden Panorama. Abstieg auf dem Wanderweg zurück nach Betlis.


Tourengänger: Delta


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 28. Oktober 2015 um 21:06
schöner Herbst - schöne Tour; Danke für den Hinweis!

lg Felix


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