Vom Walmendingerhorn zum Hochstarzel - Baader Gratwandern Teil 1

Ins hintere Kleinwalsertal ging es bisher hauptsächlich im Winter mit den Skiern, das Gebiet um die Schwarzwasserhütte wurde schon öfters von uns besucht. Dabei haben wir bisher das Gebiet um Baad herum im Sommer bis auf den Widderstein nicht wirklich beachtet. Aber gerade dort gibts es noch unzählige weitere Gipfel und sehr interessante und einfach Kammüberschreitungen.
Da durch die ersten Schneefälle die hohen Gipfel im Allgäu nicht mehr wirklich einladend sind zog es uns dieses Wochenende nach Baad. Vor ein paar Wochen haben wir bereits eine nette Gratwanderung vom Falzer Kopf zum Steinmandl unternommen, heute sollte der lange Kamm vom Walmendinger Horn bis zum Grünhorn und noch ein bisschen weiter bewandert werden.

Los gings am großen Wanderparkplatz in Baad. An der Stutzalpe vorbei führt uns ein breite "Wanderstraße" über die Skihänge hinauf Richtung Walmendinger Horn. Unzählige Wanderer sind unterwegs, ob im Auf- oder Abstieg, man merkt einfach das eine Seilbahn auf den Gipfel führt.
Der Wanderweg führt knapp unter der Muttelbergscharte vorbei, und da wir keine Lust auf den Normalweg an der Seilbahn vorbei zum Gipfel haben, entschließen wir uns dazu über den kurzen Westgrat zum Gipfel aufzusteigen. Dieser schnürt sich an manchen Stellen schön zusammen, es muss gut aufgepasst werden da im Norden und auch am Kamm selbst noch etwas Schnee liegt. Die Schlüsselstelle ist ein kurzer aber sehr brösliger Aufschwung (T4+, I), dieser muss leicht nach Süden ausholend umgangen werden, von einem direkten Aufstieg ist aufgrund der Brüchigkeit abzuraten. Trotz des Ausweichens ist eine sehr hohe Trittsicherheit und auch ein guter I-ter Grad im Bröselfels notwendig.
Der Grat endet direkt am Gipfelkreuz des Walmendinger Horns, hier ist man sich der neugierigen Blicke der Seilbahnbenutzer gewiss.
Sieht man mal von den Horden am Gipfelkreuz hinweg, so ist das Walmendinger Horn ein toller Aussichtsgipfel.
Nach kurzer Rast geht es auf dem Normalweg an der Bergstation vorbei und wieder zur Muttelbergscharte. Kaum begibt man sich dort auf den Gratweg, schon hat man wieder seine Ruhe.
Ein schöner und einfacher Pfad führt nun über mehrere kleine Gipfelchen bis zur Ochsenhofer Scharte, eine genauere Beschreibung der Überschreitung spar ich mir da diese schön öfters bei hikr beschrieben wurde. Es ist auf jeden Fall eine einfache Wanderung mit tollen Ausblicken.
Von der Ochsenhofer Scharte entscheiden wir uns direkt zum Starzeljoch zu queren, auf dem Grünhorn waren wir bereits mehrere Male.
Der nun folgende Gratübergang vom Starzeljoch zum Hochstarzel ist wunderschön, teilweise sogar versichert, dies ist aber nicht wirklich notwendig. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollten trotzdem vorhanden sein, an manchen Stellen schnürt sich der Grat wirklich schön zusammen, der Pfad ist trotzdem sehr gut zu gehen.
Auf dem Hochstarzel legen wir eine weitere Rast ein und entscheiden uns auf dem Normalweg abzusteigen, die Unspitze wird ein anderes Mal besucht (besser gesagt am nächsten Tag).

So geht es noch ein weiteres Stück über den tollen Gratweg weiter und hinunter ins Derrajoch und von dort zur Derraalpe.
Der Gratverlauf über den Hochstarzel ist wirklich sehr zu empfehlen, nie wirklich schwer (max. T4-) aber trotzdem teilweise nett ausgesetzt, einfach ein schönes Spassgelände.
Während Diana gemütlich ins Tal absteigt lege ich noch einen kurzen Abstecher auf das kleine aber sehr feine Derraköpfle ein. Dieses wird von den meisten Wanderern überhaupt nicht beachtet, der kurze Übergang ist jedoch sehr nett und passt prima zur heutigen Gratwanderung.
Zurück an der Derraalpe geht es zügig hinunter zu Diana und gemeinsam hinunters ins Tal.


Zeiten und Schwieirgkeiten:

Baad	Walmendinger Horn	80 min	T1 bis Scharte T4+, I Westgrat
Walmendinger Horn	Ochsenhofer Scharte	70 min	T1 bis Muttelbergscharte T3 Überschreitung der Ochsenhöfer Köpfe
Ochsenhofer Scharte	Hochstarzel	35 min	T3+
Hochstarzel	Derraköpfle	20 min	T3+ bis Derrasjoch T2 bis Derra-Alpe T4- Derraköpfle
Derraköpfle	Baad	40 min	T4- bis Derraköpfe T2 Wanderweg ins Tal

Fazit:

Eine sehr empfehlenswerte Kammüberschreitung die wir sicherlich nicht zum letzten Mal unternommen haben. Die Tour lässt sich beliebig mit einigen weiteren Gipfeln erweitern, wir hatten heute jedoch leider ein etwas knappes Zeitfenster.