Grießener Hochbrett (2470m), Hundshörndl (2482m)


Publiziert von Tef , 27. Oktober 2015 um 17:17.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Loferer- und Leoganger Steinberge
Tour Datum: 6 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-S 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 2000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Hochfilzen noch ein Stück Richtung Leongang bis nach Grießen. Unmittelbar an der Hauptstraße kleiner Parkplatz und Bushaltestelle
Zufahrt zum Ankunftspunkt:alle 1-2 Stunden gibt es einen Bus. Hat man Pech, bekommt man bei der Talstation ein Taxi
Kartennummer:Kompass Nr.14

Die Loferer Berge haben den Nuaracher Höhenweg, in den Leonganger Bergen gibt es die Überschreitung von der Grießener Schafalm bis zur Ritzenkarscharte.
Beides sind wunderbare 5 Sterne Touren, wobei der Leonganger Weg noch wilder und einsamer ist (ich traf erst in der Ritzenkarscharte auf Wanderer). Viele Höhenmeter kommen zusammen (was ich gar nicht mehr gewohnt war und ganz schön schnaufte...), zudem wird es ab dem Grießener Hochbrett recht anspruchsvoll, zuerst der Abstieg ins Kar, dann wieder hinauf zum Hundshörndl, wo zu Beginn übelster Schotter ohne Halt mir alles abverlangte und zuletzt der überaschend anspruchsvolle Abstieg durchs Ritzenkar, und zwar über viele Höhenmeter und schon mit einer gewissen Müdigkeit in den Beinen. Alles gewürzt mit tollen Ausblicken und grandiosen Felslandschaften...eine Tour mit langen Nachwirkungen!
Ich stelle mein Auto in Grießen bei der Bushaltestelle ab und überquerte das Bahngleis. Bei der Kreuzung wendet man sich nach links und trifft bei den nächsten Gehöften auf den Wanderweg zur Grießner Schafalm.
Zuerst geht es über eine Wiese bergan, später im Wald. Durch die zügige Steigung gewinnt man schnell an Höhenmeter, mehrere Quellen am Weg laden zur Erfrischung ein. Nach 500 Hm erreicht man den Rücken und die auf einer Wiese gelegene Holzhütte.
Ich folge nun dem breiten Rücken nach Nordosten, zunächst im lichten Wald, später mehr und mehr durch Latschen. Die Ausblicke nach Norden zu den Loferer Bergen und nach Westen zum Wilden Kaiser werden nun immer besser, Richtung Hauptkamm sieht man eh schon lang. Es werden nun einige Kuppen überschritten, auf der Jungfrau bietet sich eine schöne Rast an. Dann nähert man sich dem Gebirgsstock und über Schotter geht es ohne Schwierigkeiten in Serpentinen aufwärts Richtung Grießner Rotschartl (2320m).
Oben genießt man dann einen ersten klasse Blick auf die Steinwüste. Steil und wüst scheint es auf der anderen Seite wieder runter zu gehen, doch ich wende mich nach rechts Richtung Hochbrett. Gut markiert und teilweise versichert geht es hinauf zum sehr aussichtsreichen Gipfel, wo ich die erste größere Erholungspause einlege. Bis hierher höchstens T3 und recht häufig begangen, aber nun wirds richtig wuid und einsam.
Man muß nun nicht zur Scharte zurück, sondern kann unmittelbar beim Gipfelkreuz Richtung Große Saugrube absteigen. Das Gelände ist zwar steil und teilweise schuttig, aber richtig was zum Kraxeln gibt es nicht (T4). Vorsichtig steige ich Richtung Kar ab, im hintersten Winkel unterhalb der Zinthörner liegt meist bis weit in den Sommer Schnee. Ich fand es nun durchaus als Herausforderung, den Weiterweg zu finden. Man erkennt den "Pfad" aber erst, wenn man unmittelbar davor steht und das karstige Gelände ist sehr unübersichtlich.
Ich bin erstmal zu weit abgestiegen und folgte dann den Spuren Richtung hinterstes Kar, wo seltsamwerweise ein altes AV Schild mit "Zinthörner" als Wegweisung rumstand, was mich kurzzeitig an der Richtigkeit meines Weges zweifeln ließ. Unglaublich mühsam ging es nun einen Schutthang hoch (unterer T5,bei Schnee bestimmt viel angenehmer), oben dreht der Pfad dann nach links (NO) und das Gelände wird wieder flacher und felsiger. Dann biegt der Weg in östliche Richtung und man kraxelt (I) eine Rinne aufwärts zum Hundshörndl.
Hier lege ich eine weitere Rast ein und genieße den phantastischen Rundumblick - man ist nun mitten drin im Steingebirg. Nun geht es ostwärts fast 200 Höhenmeter hinab in die Reisensandscharte (2304m), zwar auch hier steiles Gelände, aber einfacher als der westseitige Aufstieg. Der Weiterweg führt nun über das wunderschön karge Karstgelände, unschwer aber teils verwickelt im Auf und Ab mit Tendenz "Auf" zur Ritzenkarscharte (2400m).
So, nun noch eine kurze Pause, denn es stand noch ein 1600 Höhenmeter Abstieg bevor, davon die ersten 800 Höhenmeter durchaus anspruchsvoll, nur schwach markiert, viel Geröll und auch etliche Kletterstellen (bis I+) - aber landschaftlich ein weiteres Schmankerl!
Nach Fels und Geröll kommt Schrofen und Gras, später Latschen, dann trifft man auf einen querenden Wanderweg. Beide Seiten führen nach unten, ich nehme den westwärts und folge dann bei einer weiteren Verzweigung dem Pfad abwärts Richtung Reiteralm.
Erst hier erreicht man wieder die Zivilsation (in Form von verschissenen Wiesen und Almstraßen). Die Almstraße kann, wenn keine Killerühe stören, über die Weidenwiesen abgekürzt werden, unten geht es dann raus nach Leongang.
Wer Glück hat, ersicht bald einen Bus zurück, ansonsten nimmt man ein Taxi.

Tourengänger: Tef


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