Roc du Caroux (1034m) über die Piste des Triangles

Das feuchtkalte Sturmtief hat auch Südfrankreich erreicht und da ich nicht in Stimmung für arktische Verhältnisse im Gebirge bin muss ein Berg von bescheidener Höhe heute reichen. Ein geeigneter Kandidat scheint der Roc du Caroux am Vallée d'Orb zu sein, das etwa hundert Kilometer westlich von Montpellier liegt.
Der Berg steht am Ende einer Schlucht, der Gorges d'Héric und wirkt mit seinen steilen Felswänden alpiner als es seine Höhe eigentlich vermuten lässt.
Von der Schlucht aus gibt es mehrere markierte Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade zum Gipfel, ich entscheide mich beim Aufstieg für die 'Piste des Triangles' ohne vorab erfahren zu können was einen hier erwartet.
Vom Parkplatz aus folge ich noch 250m der Straße, überquere auf einer schmalen Brücke den torrent d´Héric, wo der gut präparierte Weg zum col de Bertouyre im Zickzackkurs den steilen Hang hinauf leitet.
Nach gut 20min bei P420 zweigt die blau markierte Piste des Triangles ab, an dieser Stelle trennen sich Auf- und Abstiegsweg.
Die Route führt auf relativ direktem Weg zum Hochplateau mit dem Roc du Caroux, allerdings geht es die meiste Zeit nur sehr schleppend voran, Felsen, Blockwerk und Gehgelände wechseln einander ab, immer wieder sorgen Gegenanstiege dafür, dass man nur langsam an Höhe gewinnt.
Nur Dank der vielen blauen Markierungspunkte ist die Wegführung eindeutig ohne Verhauer zu finden. Die Bäume die sich in den Hang Krallen versperren die meiste Zeit die Aussicht, langweilig wird es aber nie.
Die einzige etwas knifflige Stelle ist die Querung einer steil abfallenden Felsplatte mit nur spärlichen Tritten (I-), abrutschen wäre hier unvorteilhaft.
Am Ende eines steilen Blockhangs stößt man auf die rot markierte Piste Bertouyre Rieutord, die links zum Plateau und rechts zum col de Bertouyre führt.
Also folge ich nun den roten Punkten unschwierig durch felsiges Gelände bis zur Abflachung von wo aus der höchste Punkt des Roc du Caroux sich problemlos erreichen lässt.
Der strenge Wind macht den Aufenthalt etwas ungemütlich und so geht es bald auf zunächst gleichem Weg zurück, dann aber 70hm bergauf zur benachbarten Erhebung, wo sich das geschlossene refuge de Font Salesse befindet. Hier nun rechts ab erst flach dann steiler den Steindauben folgend auf wiederum gut prepariertem Weg zum col de Bertouyre (670m) und weiter hinab bis ich auf die Stelle treffe, an der ich beim Aufstieg abgezweigt bin.
Auf dem Wegabschnitt zur Brücke befindet sich eine lange Spur getrockneten Blutes, ob hier ein Südfranzösisches Raubtier seine Beute hoch oder hinab gezerrt hat, wer weiß.

Gehzeiten:
Aufstieg 3h
Abstieg 2h15h

Schwierigkeit:
Aufstieg T3; I (westlicher Ast auf der Karte)
Abstieg T2