Petite Camarque Alsacienne zum Zweiten

Der lädierte Rücken lässt immer noch keine größeren und schwierigeren Wanderungen zu, also heisst es weiter "kleine Brötchen" backen. Das Wetter ist etwas besser geworden, so mache ich mich erneut auf Richtung Frankreich (liegt ja alles so nah). Heute möchte ich das Hauptgebiet der Petite Carmarque Alsacienne besuchen, dass an der westlichen Seite des Canals de Huningue liegt. Von Basel Schifflände (danke lemon für den Tipp) fahre ich mit dem Bus direkt zum Eingang des Naturschutzgebietes. (Die Haltestelle der Linie 604 ist zurzeit wegen der Bauarbeiten am Marktplatz in Basel verlegt).

Für heute ist Sonnenschein angesagt, etwas außergewöhnlich in diesem, so gar nicht goldenen Oktober. Und in der Tat, so ist es, nachdem sich der Morgennebel verzogen hat. Gegen 10 Uhr mache ich mich auf den Weg nach Frankreich in das Naturreservat Petite Carmarque Alsacienne. Es gibt mehrere Reservate dieses Namens an der Île de Rhin. Heute besuche ich das Hauptreservat, dass auch über eine Infrastruktur und ausgeschilderte Wege verfügt.

An der Haltestelle bin ich die Einzige, die den Bus verlässt. In besseren Zeiten gab es im Umfeld einige Lokalitäten und Geschäfte, die mittlerweile alle aufgegeben sind. Geschlossen ist auch das Café im Reservat, die Saison ist eindeutig vorbei. Der Vorteil, es sind kaum Wanderer unterwegs.

Am Eingang folge ich dem Sentière Grand Marais Richtung Norden. Er führt durch Wald und an vielen Tümpeln und Bächen vorbei. Immer wieder halte ich an, um Fotos zu machen.

Vorbei an der Information - auch die ist geschlossen - gehe ich weiter bis zur nächsten Kreuzung. Sobald ich den Wald verlassen habe, biege ich rechts ab auf den Weg, der zwischen dem 15. März und 1. Juli geschlossen ist. Es ist ein schmaler Pfad, vorbei an Wasser und Maisfeldern. Die Info-Schilder zeigen viele Vögel, die hier heimisch sind. Sobald sie mich hören und sehen fliegen sie weg.

Der Weg schlängelt sich am Wald vorbei Richtung Canal de Hunigue. Am Ende führt eine kurze Treppe hinauf zum Kanal. Leider ist der Blick vom Wanderweg auf den Kanal durch viele Bäume versperrt. Auf der anderen Seite führt ein Radweg entlang des Ufers, da hat man freie Sicht. Um auf diese Seite zu gelangen muss man allerdings bis hinauf zur Schleuse von Kembs gehen.

Ich folge weiter dem Wanderweg und steige ab und an auf die Aussichtsplattformen am Wegesrand, die einen wunderbaren Blick auf die Feuchtgebiete geben. Nach einer Weile führt rechts ab ein Pfad, der wieder in den Wald führt. Diesem folge ich und erreiche weitere schöne Aussichtspunkte.

Da die Wegweisung nicht mit der Karte übereinstimmt, kehre ich später wieder zurück zum Wanderweg am Kanal. Hier verschwinden bald die Bäume und geben den Blick auf das Wasser frei. Bei der Ecluse Nr. 2 biege ich rechts ab Richtung Eingang. Hier sind einige Parkplätze und die Straße, die in die gleiche Richtung führt.. Erfreulicherweise hat man den Wanderweg rechts und links der Strasse verlegt, das erspart den Gang über Asphalt.

Bald schon erreiche ich den Ausgangspunkt und sehe, wie gerade der Bus abfährt. In der Woche nicht so schlimm, der nächste kommt in 15 Minuten.
Auf dem Weg zurück nach Basel trübt sich Himmel ein, die Sonne verschwindet hinter den Wolken.
Eine ideale kurze und kurzweilige Tour.

Tour im Alleingang.