Google Maps verdrängt die gute alte Landkarte


Publiziert von Henrik , 15. August 2015 um 07:57. Diese Seite wurde 505 mal angezeigt.

Kartenlesen und sich räumlich darin finden, ist digital bedingt möglich. Und digital braucht Strom, fällt das Ding ins Wasser, lässt sich eine Karte noch trocknen ...das Banalste aber die Richtung zu finden, fällt sehr vielen sehr schwer (Kommentar selbst).

Die berühmte Londoner Buchhandlung und Kartenspezialistin Stanfords und der staatliche Kartenhersteller leiden unter der Digitalisierung und müssen umdenken.


http://bazonline.ch/wetter/allgemeinelage/google-maps-verdraengt-die-gute-alte-landkarte/story/22840852


Grüezi Grüezi

silbervoogel




Kommentare (4)


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adrian hat gesagt: sowohl als auch
Gesendet am 19. August 2015 um 12:59
Beides hat seine Vorteile. Planung am PC ist manchmal viel einfacher als nur mit Karte. Unterwegs den Standort bestimmen, ein Klick aufs App und man sieht wo man ist.
Jedoch gehe ich nie! ins Gebirge ohne Papierkarte plus Kompass und HM, denn nur damit bin ich unabhängig und die Karte zeigt mir bedeutend grössere Ausschnitte.
In der Not möchte ich nicht auf Empfang und Sichtbarkeit des Display angewiesen sein.
Ein Aspekt sind natürlich auch die Kosten, einen ganzen Kartensatz geht da ins Geld. In der heutigen Zeit darf nichts mehr Kosten. Da ist mir die Sicherheit dann schon etwas wert.
Zudem verlernt man das Karten lesen, wenn immer das App bestimmt wo man ist.
Leider wir die Zukunft immer mehr technisch, sind wir froh, wenn unsere geliebten Karten noch lange in Papier angeboten werden und bezahlbar sind.

1Gehirner hat gesagt: RE:sowohl als auch
Gesendet am 21. August 2015 um 00:20
Richtig! Ich finde, gerade in den Bergen, mit GPS-Abschattung oder Empfangsverlust, ist es wichtig, die Papierkarte noch gebrauchen zu können. Leider sind viele Apps, auch die SchweizMobil-App, so auf ihren "intendierten" Nutzungszweck fixiert, dass sie eine unterstützende Nutzung neben der Papierkarte gar nicht erlauben :( Was eine Papierkarte leider nicht kann, ist die Vorhersage von Zeit und (etwas genaueren) Höhenmetern. Andererseits ist die Zeit bei SchweizMobil auch eher eine Orakelei und nicht durch die persönliche "Kalibrierung" zu ersetzen.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 19. August 2015 um 13:57
Ich bezweifle, dass die elektronischen Geräte Grund dafür sind, dass mehr Leute "lost in space" sind. Im Gegenteil.

Dass jemand in der Schweiz unterwegs mit der Karte (und Kompass/Höhenmesser) in der Hand seine Position bestimmt oder den Weiterweg navigiert, hab ich in meiner ganzen bisherigen Wanderkarriere nur höchst selten (nie) erlebt.

Unterwegs verlässt man sich auf Wegweiser und Farbkleckse.

Wenn ich auf Tour mal bei jemandem eine Landkarte gesehen habe, dann waren es meist komplett veraltete Exemplare in einem unbrauchbaren Massstab, welche auf dem Gipfel, in der Hütte oder im Zug von zuunterst im Rucksack hervorgekramt wurden.

Die Karte gilt wohl oft als eine Art Heiligtum, welches die Tour und die nächsten 50 Jahre möglichst unbeschadet überstehen muss, statt sie als das zu benutzen, was sie ist, ein Arbeitsinstrument auf dem man z.B. Routen oder Azimute einzeichnet und das man, wenns vom vielen Falten auseinanderfällt, wegschmeisst und durch ein neues Exemplar ersetzt.

Bei den elektronischen Gadgets ist dies jedoch nicht der Fall. Sie zieren praktisch dauernd die Handfläche oder baumeln irgendwo am Rucksack herum, denn der Benutzer weiss, es ist ein Gebrauchs- und schliesslich ein Wegwerfartikel.

Hinzu kommt, dass die Orientierung nach Gelände / Karte / Kompass / Höhenmesser viel konstante Übung benötigt und somit für den (Schweizer) Otto-Normal-Wanderer schlicht zu komplex ist, als dass er sich wirklich diese Mühe machen würde.

Die Karte gilt ihm als eine Art Notfall-Box, die er erst dann hervornimmt, wenn es schon zu spät ist und er sich schon verirrt hat.

Mit einem GPS hat er aber selbst in solch einer Situation noch reelle Chancen gefahrenlos den Weg wieder zu finden.

1Gehirner hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2015 um 00:28
Jein - im Tessin verlässt man sich sehr gern mal auf Kompass und Kreuzpeilung, wenn man auf den gelegentlich vernachlässigten Wegen um Brione unterwegs ist. Dank der Bewaldung sind die Topo-Höhenlinien nicht immer ganz akkurat. Während unserer Flitterwochen waren wir bei Erkundungswanderungen ("Mal sehen, wo dieser Weg hinführt") oft alle paar hundert Meter am Peilen. So lernt man die Bergnamen auch recht schnell und braucht keinen Peakfinder ;)

Ein netter Nebeneffekt: Das lustige Spiel "Wer findet die nächste Wegmarke?"... Allerdings sind unsere Karten Gebrauchsgegenstände und sehen auch so aus. Seit einiger Zeit nutzen wir deshalb gern Ausdrucke der Online-Karten als "Einwegmaterial" ;)

Und ja, wir zeichnen auf den gekauften Karten Sachen ein - gute Restaurants, Zeckengebiete, neu gefundene Wege, schöne Stellen... was die Karte halt nicht hergibt und wir gern auch in zehn Jahren noch wissen wollen.

Zum Thema "Wegwerfelektronik" hatte ich mal dieses nette Erlebnis ;)


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