Gigantomanischer Ausbau des Skigebiets am Sudelfeld - der Alpenverein klagt


Publiziert von maxl, 9. Mai 2014 um 14:59. Diese Seite wurde 1638 mal angezeigt.

...endlich! In der Presse wird's als historischer Schritt bezeichnet! Der DAV hat sich dem BN angeschlossen, und gegen den geplanten (und schon begonnen!) Ausbau des Sudelfelds juristische Schritte eingeleitet. Damit positioniert sich der Alpenverein ungewöhnlich klar, fein!

Das Sudelfeld plant einen 150 000 Kubikmeter umfassenden Speicher sowie 240 neue Schneekanonen, um dem Klimawandel zu trotzen und den ganzen Familien auch weiterhin unbeschwerten Spaß gewährleisten zu können. Mit so etwas wie Nachhaltigkeit hat das meines Erachtens nix zu tun - hier wird sich auf Kosten der Landschaft gegen unvermeidliche Prozesse gestemmt, um den status quo möglichst lange erhalten zu können. Meinungen?



Kommentare (14)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 11. Mai 2014 um 16:46
Ich bin nicht grundsätzlich gegen Beschneiungsanlagen. Das Sudelfeld kenne ich aber nun überhaupt nicht und möchte dazu daher auch nichts sagen.

Die Verantwortlichen werden aber gerne auf solche Artikel, wie in Seilbahn.net verweisen.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Mai 2014 um 12:42
> Ich bin nicht grundsätzlich gegen Beschneiungsanlagen.

Doch, da kann man grundsätzlich dagegen sein, denn die schwerwiegenden und nachhaltigen schädlichen Folgen des immensen Wasserverbrauchs sind praktisch alle bekannt. Doch für einmal geht's dabei (noch) nicht so sehr der Natur und Umwelt an den Kragen, als dass sich hier ein grundlegender Konflikt um die menschliche Wassernutzung auftut.

[www.alpenmagazin.org/index.php/dossier/wasser/683-immenser-w...]

> In der Landschaft Davos wird knapp ein Drittel des Trinkwassers für die Schneekanonen abgezweigt. „In den französischen Alpen entspricht der Wasserverbrauch der Schneekanonen jenem der gesamten Landwirtschaft in Savoyen“

> Die Wasserspeicher, die bis in die Gipfelregionen gebaut werden, verändern den Wasserhaushalt ganzer Regionen“ [...]. Im Hitzesommer 2003 hätten Bauern Wasser mit Traktoren auf Almen bringen müssen, um das Vieh vor dem Verdursten zu retten.

Wer in Zukunft auch im Winter nicht darauf verzichten möchte, Trinkwasser aus der Leitung lassen zu können, statt teures Mineralwasser kaufen zu müssen, tut gut daran, sich vor dem nächsten oder übernächsten Skiurlaub über die Verwendung von Beschneiungsanlagen schlau zu machen.

Schneemann hat gesagt: Absurde Argumentation
Gesendet am 11. Mai 2014 um 20:33
Es ist einfach absurd durch Energieverbrauch und zusätzliche CO2-Schleudern dem Klimawandel trotzen zu wollen - genau das Gegenteil davon wird erreicht. Das ist als wenn man den Kühlschrank offen lässt um das Zimmer zu kühlen.

trainman hat gesagt:
Gesendet am 11. Mai 2014 um 21:16
Pistenfahren gehört ohne Zweifel zu den größeren Sünden im alpinen Bereich. Der Massenbetrieb schädigt die Natur nicht nur durch die Pisten selbst, die fast ausschließlich mit dem PKW durchgeführte Anfahrt erfordert im Weiteren massive Eingriffe in die Landschaft durch Strassenbau und große Parkplätze. Wer tatsächlich Naturschutz will darf sich nicht dem absoluten Diktat "Arbeitsplatzbeschaffung" unterwerfen. Aber die Lobbyisten greifen schon in den Schulen an, wo unter mehr oder weniger sanften Druck die Teilnahme an Skikursen nahegelegt wird...

Gherard hat gesagt: Es ist traurig...
Gesendet am 14. Mai 2014 um 11:16
dass nur mit juristischen Schritten ein Projekt aufgehalten werden kann, dessen Absurdität so klar auf der Hand liegt. Wie ist es möglich, dass die Verantwortlichen so etwas zulassen, ohne dass ein wütender Aufschrei sie innehalten lässt?

Nic hat gesagt:
Gesendet am 14. Mai 2014 um 12:02
Ist ähnlich wie mit dem Stausee am Brauneck. Überall wird alles verbaut. Die Natur und die Tiere bleiben in diesem kapitalistischen System auf der Strecke..Ich könnte kotzen!

Falke hat gesagt: RE:Verbauungen
Gesendet am 25. Oktober 2014 um 13:16
Wir haben mit dem Rückbau der Verbauungen eine goldene Beschäftigungslage vor uns :-)

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 22. September 2014 um 13:12
Zwischenstand des Sudelfeld-Ausbaus:

Vorher

Nachher

Näheres siehe DAV-Homepage! Copyright an den Bildern wie auf der DAV-Homepage angegeben (GOEF/ Axel Doering).

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. September 2014 um 17:34
ach du schande..... das darf ich mir gar net so genau anschaun, da dreht sich mir der Magen um.....

naja, schöne neue Welt!!

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. September 2014 um 11:12
Ach wie ungünstig, dass vor der Genehmigung des Bauvorhabens die Landschaftsschutzgebiets-Unterlagen "verloren" gegangen sind... ääähm, räusper... ja, wirklich blöd gelaufen. Echt schade...
Das "öffentliche Interesse" rechtfertigt schließlich das Bauen in einem Gebiet, in dem sonst kein Bagger anrollen dürfte. Ist ja logisch, schließlich hat das Volk die Macht - oder eben auch nicht (Achtung, Ironie!).
Was können wir tun: Ganz klar, einfach zeigen, was das öffentliche Interesse ist. Apropos: Hat noch jemand Lust auf einen Urlaub in Bayrischzell?!?

Gherard hat gesagt: Wer bezahlt?
Gesendet am 25. Oktober 2014 um 11:03
Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen: Wie kann man herausfinden wer finanziell hinter diesem ganzen Projekt steht? Wer investiert hier, bzw. gibt Kredite? (Informationen gern per persönlicher Mitteilung)

83_Stefan hat gesagt: RE:Wer bezahlt?
Gesendet am 25. Oktober 2014 um 13:59
>Wie kann man herausfinden wer finanziell hinter diesem ganzen Projekt steht?

Meines Wissens nach die Sudelfeldbahnen.

Wer Kredite vergibt weiß ich nicht, aber ich habe gehört, dass die Bayerische Staatsregierung an der Finanzierung beteiligt sein soll. Ob's stimmt, weiß ich allerdings nicht.

Gherard hat gesagt: RE:Wer bezahlt?
Gesendet am 25. Oktober 2014 um 16:37
meine Hoffnung war, dass ein investigativer Journalist mir einen Tipp gibt...

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 28. November 2014 um 18:02
Mountain Wilderness Deutschland "prämiert" das Skigebiet Sudelfeld mit dem Negativpreis "Bock des Jahres 2014", um "ein Zeichen gegen die Verschandelung der Bayerischen Alpen für einen fragwürdigen Wintertourismus zu setzen". Ich meine, die Betreiber des Skigebiets sowie die befürwortenden Politiker haben sich den Preis "redlich verdient". Hier der Link zu Mountain Wilderness Deutschland.

Ich für meinen Teil werde das Handeln der dortigen Unternehmer jedenfalls in meine zukünftigen Urlaubspläne einbeziehen.



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