Chindlistein auf dem Altberg (bei Oetwil a.d.L.)


Publiziert von 1Gehirner, 26. Juli 2012 um 11:12. Diese Seite wurde 1183 mal angezeigt.

Hallo,

ich bin neulich durch Zufall auf einen grossen erratischen Felsblock im Wald oberhalb von Oetwil gestossen, der Kletterhaken besitzt. Hier auf Hikr hat ihn noch niemand beschrieben.

Das gute Stück heisst anscheinend "Chindlistein" (http://www.erratiker.ch/CH/huettikon.htm), dieser Block und ein weiterer etwas tiefer am Hang sind mit Wegweisern und Volumenangaben ausgewiesen. Die Aussagen, dass es keinen Weg dorthin gäbe, stimmt nicht, es gibt einen matschigen Forstweg. Der Chindlistein liegt westlich vom Schriftzug "Bräm" (P.591) auf der LK 1:25000, etwas nordwestlich (~100m) vom "n" des Schriftzugs "Lätten".

Mir scheint so ein Felsen etwas klein (vielleicht maximal 10x10x10m?), als dass sich die örtliche SAC-Gruppe daran versuchen würde... aber die Haken sind professionell gesetzt. Ich würde die Routenschwierigkeiten ohne grosse Erfahrung auf 5-6 schätzen. Angeschraubte Informationen hab ich keine gesehen.

Kennt sich jemand in der Gegend aus und weiss, was es mit den Kletterhaken auf sich hat? Oder ist das üblich, dass man einfach losgeht und irgendwo Bohrhaken setzt?

Viele Grüsse,
1Gehirner



Kommentare (12)


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TomClancy hat gesagt: Einfach gedankenlos!
Gesendet am 26. Juli 2012 um 13:59
Ich finde solches Verhalten gedanken- und respektlos. Genau solche Leute bringen das Klettern in Verruf. Schade!

Gelöschter Kommentar

TomClancy hat gesagt: RE:Einfach gedankenlos!
Gesendet am 26. Juli 2012 um 21:10
Das weiss ich wirklich nicht, aber es ist sehr unwahrschweinlich, dass man für so eine sinnfreie Aktion eine Bewilligung erhält. Durch die Bohrerei wird nämlich ein Naturdenkmal unwiederbringlich beschädigt, und dafür gibt's in der Regel keine Genehmigung.

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 26. Juli 2012 um 22:23

In Kulturen von Naturvölker, Kelten, Griechen, Römer ...galten bestimmte Steine als Lebewesen und wurden rituell verehrt. Chindlisteine sind ein Aspekt der allgegewärtigen Lebenskraft. Ergo ist ein Chindlistein ein Altar. Diesen zu zerstören, kann gleichgesetzt werden mit der Zerstörung eines christlichen Altars.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 28. Juli 2012 um 23:11
[quote]

Frauen sollen mit entblösstem Hinterteil den Chindlistein hinunterrutschen, um ihre Fruchtbarkeit zu steigern und den erhofften Kinderwunsch in Erfüllung gehen zu lassen, heisst es im Volksmund.

[/quote]

[www.kraftort.org/Schweiz/Heiden_Chindlistein/heiden_chindlis...]

genau ! ! !

Freeman hat gesagt: Quatsch
Gesendet am 31. Juli 2012 um 00:19
So ein Quatsch!
Weder dass dieser Chindlistein in Appenzell liegt noch dass für ein Bohrhaken eine Bewilligung gebraucht wird.
Und die Empörung darüber ist fehl am Platz. Kein Naturdenknal (!!!) (woran wird da gedacht ??), keine Respektlosigkeit, keine Gedankenlosigkeit, keine Zerstörung eines was (?) christlichen Altars? schon mal die Bibel gelesen?, rein gar nichts!
Hallo? Da hat jemand ein Bohrhaken gesetzt! Mehr nicht!
Und die örtliche SAC-Sektion macht sowas nicht! (Das weiss ich).

Gruss Freeman !!

TomClancy hat gesagt: Sorry,
Gesendet am 31. Juli 2012 um 00:56
der Chindlistein in Hüttikon ist seit Jahrzehnten im Kantonalen Inventar der unter Schutz gestellten Findlinge. Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, weiss solche Objekte zu schätzen, auch wenn keine grosse Hinweistafel davor steht. Unter Schutz gestellt heisst halt effektiv, dass es auch nicht gestattet ist Bohrhaken reinzuschrauben. Punkt. Durch das Bohren von Löchern wird ein solcher Stein dauerhaft beschädigt, weil er nicht mehr in seinem ursprünglichen Zustand ist. Solches Verhalten ist für mich respektlos (gegenüber der Natur und den Gesetzen). Gedankenlos ist das Ganze (für mich) weil ich wirklich keinen Sinn darin sehe, mitten im Wald eine 6er-Route in einen Felsen zu bohren, Kein ernsthafter Kletterer wird sich wohl für eine solche Klettermöglichkeit erwärmen können, aber der Fels ist eben definitiv kaputt. Zudem halte ich mich gerne an den folgenden Grundsatz bei meinen Outdooraktivitäten: "Hinterlass nichts als Deine Fussspuren, nimm nichts mit ausser Deinen Eindrücken.",

Sportliche Grüsse

TC

dabuesse hat gesagt: RE:Quatsch
Gesendet am 1. August 2012 um 22:45
Es ist Kein biblischer Altar, doch aber ein schoenes geologisches Objekt, dass es zu schuetzen gilt. Zum Glueck ist es im kantonalen Inventar.

silberhorn hat gesagt: RE:Quatsch
Gesendet am 2. August 2012 um 00:21

dabuesse. Stimmt, es ist kein christlicher Altar. Aber er war, so weit bekannt ist, einer der Kelten etc. und war ihnen Heilig. Ich nahm an. dass ein christlicher Altar etwas Heiliges ist. Der Vergleich solte dazu dienen aufzuzeigen, dass Heiligtümer unserer Ahnen Respekt verdienen.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 2. August 2012 um 07:08
ketzer's bemerkung:

der stein hat einen gletschertransport von ein paar hundert (?) kilometern schadlos überstanden, da dürfte ihn der kratzer von einem bohrhaken wohl nicht gross stören.

wie es hingegen mit den blutten fudibacken steht, die ihm übers gesicht rutschen, weiss ich natürlich nicht ...

1Gehirner hat gesagt:
Gesendet am 2. August 2012 um 13:17
OK, danke für die vielen Antworten! Ist es wirklich so "standard" bzw. einfach, Bohrhaken zu setzen? Ich dachte immer, das wär was für Profis, die es dann entsprechend an den "richtigen" Stellen machen...

Freeman hat gesagt: RE: Üben
Gesendet am 2. August 2012 um 17:41
Hallo 1Gehirner

(Lustiger Name, wie bist du darauf gekommen)

Wenn ich ehrlich bin, ist es wirklich nicht gerade 'vornehm' an einem geschichtsträchtigen Stein ein Bohrhaken zu setzen.

Wahrscheinlich wusste dies die betreffende Person nicht, sollte aber keine Entschuldigung dafür sein.

Zum Kern deiner Frage:
Ich denke, diese Person, vielleicht waren es auch mehrere, hat mal ein Versuch gestartet, wie man so ein Bohrhaken korrekt setzt. Und ohne dafür in die Berge zu fahren und die Luft zu verpesten, hat er/sie es im Wald hinter seinem Wohnort gemacht.

Vielleicht, vielleicht auch nicht... ;o)

Grüsse dich freundlich
Freeman




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