Die grosse Chilbi in den Bergen


Publiziert von roger_h, 26. Juni 2012 um 12:09. Diese Seite wurde 813 mal angezeigt.

Interessanter Artikel im Tagi, auch die Diskussion darüber könnte spannend werden.

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-grosse-Chilbi-in-den-Bergen/story/22174944



Kommentare (15)


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roger_h hat gesagt:
Gesendet am 26. Juni 2012 um 12:31
Aus meiner Sicht verständlich, dass die Tourismusregionen im Konkurrenzkampf bestehen wollen.
Ich habe als einigermassen berggängiger Zeitgenosse die Möglichkeit auszuweichen, die ruhigen Plätzchen werden mir trotz der Ausbreitung der Party- und Eventkonsumenten ja nicht so schnell ausgehen. Trotzdem frage ich mich, wohin das noch führen soll in Zukunft. Muss sich Schweiz Tourismus wirklich bei allen Tourismusthemen mit Österreich vergleichen? Lasst die österreichischen Tourismusregionen wie Ischgl, Sölden etc. ihren Rambazamba veranstalten, man könnte sich ja auf eine andere Nische/Klientel konzentrieren. Anhand von Wortmeldungen müsste man ja davon ausgehen, dass diejenigen, die in den Bergen vor allem Ruhe suchen, in der Mehrheit sind. Oder lässt sich an diesen Personen kein Geld verdienen?

Henrik hat gesagt: ..die Party- und Spassgesellschaft
Gesendet am 26. Juni 2012 um 12:52
im Fokus der Soziologie ...eine Art Endlosschleife:

Dazu ein paar Links:

de.wikipedia.org/wiki/Spa%C3%9Fgesellschaft

www.single-generation.de/kritik/thema_spassgesellschaft.htm

www.zwicky-institut.ch/?tag=spassgesellschaft

Um dem zu entgehen, suche man Orte, die einen Anstrengungen kosten, die nur zu Fuss zu erreichen sind und auf die sonst keiner kommt...(im Ernst?).


sven86 hat gesagt:
Gesendet am 26. Juni 2012 um 13:16
Die Massen werden kanalisiert, so hat man an den interessanten Zielen seine Ruhe.

Der Vergleich mit Österreich verbietet sich aber (leider!) alleine schon aufgrund des Preisniveaus...

roger_h hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Juni 2012 um 13:26
"Der Vergleich mit Österreich verbietet sich aber (leider!) alleine schon aufgrund des Preisniveaus..."

Das Preisniveau bin ich persönlich aber dann bereit hinzunehmen, wenn sich dadurch gewisse "Phänomene" verhindern lassen... :-)

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 26. Juni 2012 um 21:27
Der Trend ist extrem kurzsichtig und wird den Schweizer Tourismus nachhaltig ins Verderben führen, denn er kann nicht nur bei den billigen Preisen der Österreicher etc. nicht mithalten, er muss zusätzlich seine Investitionen zu teuren Schweizer Preisen tätigen. Unter dem Strich bleibt da nur ein grosses Loch, das man mit Umsatz zu übertünchen versucht, mittel- bis langfristig aber immer grösser wird.

Auf der anderen Seite begrüsse ich diese Entwicklung natürlich von Herzen, denn je weniger Bähnlein etc. desto weniger Leute, desto mehr Ruhe und Platz für mich. Aus dem selben Grund kommt mir eine kurz- bis mittelfristige Konzentration der "Outdoor"-Aktivitäten nur entgegen.

Ansonsten bewahrheitet sich mittlerweile auch in der Schweiz die Europäische Faustregel, dass eine Viertelstunde zu Fuss vom nächsten Parkplatz oder Bähnlistation Schluss mit dem Rummel ist. Das Volk will den schnellen Fun und keine Anstrengung.

Ausnahme sind sogenannte Trendberge- und routen, welche z.b. gerade im letzten SAC-Werbeheftli vorgestellt wurden. Solche umgehe ich möglichst grossräumig oder besuche sie unter der Woche, wenn der Rest der Schweiz sauer Geld für den wochenendlichen Outdoor-Erlebnisparkausflug verdienen muss.

Und nein, mit wirklich Erholung suchenden kann das grosse Geld nicht gemacht werden. Oder anders rum, wer wirklich Erholung sucht, findet sie garantiert nicht dort, wo er viel Geld dafür bezahlen muss.

1Gehirner hat gesagt:
Gesendet am 26. Juni 2012 um 21:27
Ich stimme Henrik zu. Man denke an das Verzascatal im Tessin: Weithin bekannt dank Katrin Rüegg, rappelvoll, übertouristisiert und laut, wo die Busse noch hinkommen... menschenleer, wo man 100m durch den Wald aufsteigen muss. Als Mensch, der die Ruhe sucht, braucht man erst dann Angst zu haben, wenn es auch in den letzten Winkel eine Seilbahn gibt. Aber die muss sich ja finanziell lohnen...

Abgesehen davon klingt das meiste im Artikel eher harmlos und auch nicht umweltverschandelnd. Da macht mir die Verbauung am Oberalppass mehr Sorgen.

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Juni 2012 um 22:06
Verbauung am Oberalppass?

Henrik hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Juni 2012 um 22:14
..du nimmst Bezug auf die Skilifte am Schneehüenderstock?

1Gehirner hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Juni 2012 um 20:48
Da bin ich überfragt, ich dachte an die Resort-Pläne in Andermatt und Umgebung... NOCH eins ist meiner Meinung nach zuviel, es gibt schon viel zuviele, die sommers wie winters die Landschaft verschandeln.

MaeNi hat gesagt:
Gesendet am 27. Juni 2012 um 09:10
Solange sich diese Aktivitäten auf ein paar Plätze beschränken, haben wir soweit kein Problem damit. Meist befinden sie sich ja sowieso dort, wo sich eh schon die Masse tummelt..und die meiden wir nach Möglichkeit beim z'Bärg gah ja sowieso.

Schweiz Tourismus und die Tourismusorte sollten sich vor der Erstellung der verschiedensten Fun-Anlagen vielleicht aber mal noch fragen, ob man sich zuerst nicht mal auf Werte wie Freundlichkeit und gelebte Gastfreundschaft konzentrieren sollte...denn die lässt hier vielerorts zu wünschen übrig...DAS wäre was, wo sich einige CH-Gastronomen und einige andere aus der Tourismusbranche eine grosse Scheibe abschneiden könnten. Wäre ausserdem noch kostenlos...(ja, das gilt auch für Euch, liebe Mitarbeiter der Gemsstockbahnen in Andermatt..)

Danach mal noch drüber nachdenken, ob die Preismarge wirklich so hoch sein muss und dann können wir ja dann zu den funny Aktivitäten übegehen...wie wäre es mit einer Kombination der im Tagi-Artikel erwähnten Plastikkugel und der Sprungschanze in Einsiedeln? Spannend...vor allem in Bezug auf das Aufprallverhalten der Plastikkugel...:-)


kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Juni 2012 um 10:04
Kombination der im Tagi-Artikel erwähnten Plastikkugel und der Sprungschanze in Einsiedeln?

und statt in einsiedeln am schneehühnderstock ... denn wie sagte schon otto ... je länger das ssssssst, desto stärker das bumms ... oder so ähnlich ...

***

apropos, der oberalppass ist ja heute schon eine no-go zone. vorallem was die freundlichkeit und die preise angeht.

roger_h hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Juni 2012 um 12:05
Ich kann mich da vollumfänglich anschliessen bezüglich "Freundlichkeit und gelebte Gastfreundschaft", was da an einigen Orten abgeht - die notabene vom Tourismus abhängig sind - kann man manchmal fast nicht glauben.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 1. Juli 2012 um 23:15

sven86 hat gesagt:
Gesendet am 8. Juli 2012 um 17:46
Passend dazu ein Interview mit einem Zukunftsforscher in der Frankfurt Rundschau vom 07.07.2012:

s1.directupload.net/images/120708/klppgw5p.jpg

"Das liegt natürlich vor allem daran, dass die alte Zielgruppe der 60-jährigen Wanderer buchstäblich wegstirbt. Die Alpen müssen daher eine jüngere Zielgruppe ansprechen- doch die haben komplexe Lifestyle-Ansprüche."

laponia41 hat gesagt:
Gesendet am 8. Juli 2012 um 18:00
Da muss ich protestieren! Die Zielgruppe der 60-jährigen Wanderer wird allmählich über 70. So wie ich ich. Und die haben vielen 50-jährigen einiges voraus. Sie haben es mehr im Kopf als im Bauch - und sie sind sehr ausdauernd! Wenn die Alpen längerfristig vor die Hunde gehen sollen, dann muss man um jeden Preis komplexe Lifestyle-Ansprüche befriedigen.


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