AFGHANISTAN`S SECRET PEAKS 2012, Berg-, Film- und ParaglidingExpedition


Publiziert von Mr_Anderl, 11. April 2012 um 00:20. Diese Seite wurde 2067 mal angezeigt.

Servus,
wir haben für dieses Jahr ein neues Expeditionsprojekt in Afghanistan geplant und möchten unser Vorhaben kurz vorstellen:

"Afghanistan’s Secret Peaks 2012“

Expedition in die Hochebene des östlichen Wakhan Korridor, mit dem Versuch der Erstbesteigung von zwei unbestiegen Gipfeln im afghanischen Pamir.
- Durchquerung des gesamten Wakhan Korridor von West nach Ost
- Erforschung zweier unbekannter Seitentäler mit Erstbesteigungsversuchen
- Gleitflüge über diese Täler
- filmische Dokumentation dieser Expedition

Vielleicht beantwortet dieses Interview zur Expedition ja schon die meisten Fragen:

http://www.youtube.com/watch?v=Nb_ZUAwXRDU

weitere Details auf unserer homepage:

www.wakhanexpedition2012.jimdo.com

Warum gerade der Wakhan Korridor als Zielgebiet?
Der Wakhan Korridor, besonders der afghanische Pamir, ist eines der wenigen verbliebenen Gebiete auf dieser Welt, das uns eine faszinierende Kombination aus ursprünglicher Natur, unberührte Kultur, unerforschten Tälern und unbestiegenen Bergen bieten kann.
Die sportliche Herausforderung zu suchen, persönliche Grenzen auszuloten als auch räumliche Grenzen zu überschreiten um das Ungewisse zu erforschen – das ist es was uns antreibt. Es sind gerade die Erstbesteigungen namenloser Berge – die Entdeckung des Unbekannten über neue Wege anstatt ausgetretenen Pfaden zu folgen - dies übt einen unwiderstehlichen Reiz auf uns aus.
Dies in Verbindung mit fremden Ländern und Kulturen – den Wakhi und kirghisischen Nomadenstämmen, wo jahrhunderte alte Bräuche und Traditionen noch gelebt werden, in einem Land, das durch über 30 Jahre Krieg zerrüttet wurde, ohne nenneswerte Infrastruktur, weit entfernt von jeglichem modernen Lebensstandard – genau dort wollen wir durch unsere filmische Dokumentation zeigen, dass es auch eine andere Seite Afghanistans gibt. Eben nicht nur die einseitige Medienberichterstattung sondern ein friedliches Afghanistan mit dem ursprünglichen Wakhan Korridor und seinen Bewohnern.
Vielleicht hilft dies, den langsam wieder aufkommenden Tourismus zu stärken, um in naher Zukunft wieder an die "goldenen Zeiten" Afghanistans anzuknüpfen.

Für jegliches Feedback, Tipps und Anregungen sind wir dankbar,

Grüße Anderl



Kommentare (29)


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Zaza hat gesagt:
Gesendet am 11. April 2012 um 07:41
Also mir kommt da vor allem dies in den Sinn. Aber das wisst ihr ja sicher und vielleicht ist dieser Landesteil wirklich ruhiger. Viel Erfolg wünsche ich jedenfalls bei der Aktion!

xaendi hat gesagt:
Gesendet am 11. April 2012 um 07:56
Coole Sache, in einem der abgelegensten Tälern der Welt so was zu unternehmen! Ich wünsche euch viel Erfolg und werde das Projekt mit Interesse verfolgen.

Alex

Mo6451 hat gesagt:
Gesendet am 11. April 2012 um 08:02
Ixh kann Zaza nur zustimmen. Wir sind zwar risikofreudig, aber nicht lebensmüde.

Monika

Sputnik Pro hat gesagt: Noshaq
Gesendet am 11. April 2012 um 12:45
Super,

Ich habe mich auch schon für eine Besteigung für den Noshaq interessiert, in ein paar Jahren vielleicht ?

@ Zaza und Mo6451: Der Wakhan Korridor,ist vom Rest Afghanistans abgetrennt und durchaus bereisbar. Dort gibts keine Taliban, jedoch kann man nur über Tadschikistan einreisen.

Gruss, Sputnik

LaGazelle hat gesagt: Wakhan
Gesendet am 11. April 2012 um 13:24
Der Satellit war schneller...
Die Taliban konnten sich nie im Wakhan etablieren. Die Region gilt als sicher, wenn man nicht von Süden hinreist, sondern wie Sputnik sagt, via Tadjikistan. Infrastruktur gibt es praktisch keine, ein paar wenige Kilometer feste Strassen und Pisten, dann geht es mit Pferden oder zu Fuss weiter. Die friedlichen und gastfreundlichen Wakhis hätten etws Tourismus und damit Einkommen verdient. Ich liebäugle mit einer Reise in diese einzigartige Gegend diesen Sommer. Doch wahrscheinlich bekomme ich nicht fünf Wochen Ferien am Stück...
Astrid

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 11. April 2012 um 14:36
> eines der wenigen verbliebenen Gebiete auf dieser Welt, das uns eine faszinierende Kombination aus ursprünglicher Natur, unberührte Kultur, unerforschten Tälern und unbestiegenen Bergen bieten kann.

> Die friedlichen und gastfreundlichen Wakhis hätten etwas Tourismus und damit Einkommen verdient.

> um in naher Zukunft wieder an die "goldenen Zeiten" Afghanistans anzuknüpfen.

erstaunlich wie wenig sich doch die motive und ihre rechtfertigungen ändern über die jahrhunderte. früher der wahre glaube, danach zivilisation, sozialismus, heute tourismus.

wie sich die unberührte kultur und natur wohl verhalten werden, wenn sie durch euch - als wegbereiter - berührt werden.

oder geht's euch doch nicht einfach nur darum, die ersten zu sein (wie die geplanten gipfelerstürmung erahnen lassen), sodass ihr euch damit brüsten könnt. und seid ihr nicht die gleichen, die auf die horden, die euch nachfolgen werden, schimpfen und wettern werden, dass sie alles kaputt trampeln würden?

aber bis dann seid ihr ja sicher schon wieder über alle berge und habt einen neuen unberührten flecken entdeckt, dessen zerstörung ihr vorschub leisten könnt.

xaendi hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2012 um 15:47
Dass sich im Wakhan-Korridor einst Massentourismus verbreiten wird, mag ich stark bezweifeln - zu abgelegen, zu wenig erschlossen. Nur schon um den Süden Tadschikistans zu erreichen, muss man einiges auf sich nehmen. Ich denke kaum, dass die lokale Bevölkerung etwas gegen sanften Tourismus und zusätzliche Einnahmequellen hat. Dass dabei Kultur und Natur zerstört werden, ist Schwarzmalerei.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2012 um 17:44
> Dass dabei Kultur und Natur zerstört werden, ist Schwarzmalerei.

Mag sein, dass ich das etwas negativ sehe.

Natürlich entstehen die Auswüchse erst mit der Masse, das ist überall so. Aber je empfindlicher das Gebiet, desto kleiner ist die benötigte Masse, um negative Spuren zu hinterlassen.

Der Mount Everest war einst auch abgelegen und wenig erschlossen. Vermutlich was sogar Zermatt einst abgelegen und wenig erschlossen.

Was mir trotzdem nicht in den Kopf will, wenn man so ein Unternehmen schon möglichst (umwelt-)verträglich durchführen will, wieso muss man es dann unbedingt - und schon im voraus - an die grosse Glocke hängen?

silberhorn hat gesagt: RE: an die grosse Glocke hängen...
Gesendet am 11. April 2012 um 21:06

im Voraus publizieren, Tipps einholen etc zieht noch keinen Massentourismus an.

Mount Everest: Reinold Messner war der Wegbereiter zum Massentourismus in dem er seine Besteigung im Nachhinein an die grosse Glocke gehängt hat und damit sehr viel Money verdient.(Heute kritisiert er (dennoch) den Massentourismus.)

Das sind doch zwei ganz verschiedene paar Schuhe.

xaendi hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. April 2012 um 08:48
Klar ist es schwierig, die Balance zwischen ursprünglicher Kultur und Tourismus zu finden. Die Everest-Region und Zermatt sind zwei Gebiete, die wohl deshalb so bekannt sind (und überrannt werden), weil sich dort besondere 'Sehenswürdigkeiten' befinden. Bei einem Gebiet wie dem Wakhan-Korridor ist dies anders und deshalb glaube ich auch, dass sich dort nie echter Massentourismus durchsetzen wird.

Und wegen dem 'an die grosse Glocke hängen': Solche Unternehmen sind nicht gratis - it's all about marketing! Profi-Bergsteiger sind heute Instrumente der Sportartikelindustrie.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. April 2012 um 09:24
> it's all about marketing

was das ganze nur noch viel verabscheuenswürdiger macht.

eben, es geht hier einzig um ruhm, ehre und vorallem profit. dass man dazu unberührte natur und kultur inszeniert ist schlichtweg pervers.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. April 2012 um 09:29
PS: das ganze hat auf hikr eh nichts verloren, zumal der poster hier noch nicht einen einzigen bericht geschrieben hat.

www.hikr.org/post6524.html#1

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. April 2012 um 09:43
PPS: wer noch weitere diskussionen zu dieser konzertieren PR-aktion lesen will, kann das z.b. auf outdoorseiten.net wo der user HUIHUI treffen schreibt:

> Da werden dann Täler die wahrscheinlich jeder Hirtenjunge kennt, zu unbekannten und geheimen Orten, die Gipfel auch und uiuiui alles ganz mystisch und speziell.

> Ich finde das ist so eine ganz spezielle Art des Kolonialismus, in ein Land zu reisen in dem wirklich andere Probleme vorherrschen um a) ne tolle Tour zu haben und b) das "besondere" als PR zu nutzen und c) den Sponsor daheim mit dem Elend zu Teuros zu verhelfen.

xaendi hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. April 2012 um 09:59
Ich kann deine Einwände schon verstehen. Es ist doch überall dasselbe: In der Schweiz gibt es auch viele sehr gute Bergsteiger oder andere Leute, die sehr viel leisten - und von denen hört man nie was. Man redet immer nur von Steck, Sigrist, Anthamatten etc.

Übrigens: Soo vom Tourismus unberührt ist das Wakhan-Tal schon jetzt nicht: Foto auf Flickr

kopfsalat hat gesagt: think positiv
Gesendet am 12. April 2012 um 10:37
habe doch noch was positives gefunden: das ultraleicht-trekking-forum wurde von der konzertierten PR-aktion verschont ... ;-))) ...

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. April 2012 um 10:01
Für einmal bin ich mit kopfsalat einverstanden :-)
Mich stört allerdings vor allem, dass wenn die Sache dann doch schief gehen sollte, wieder der Staat einspringen darf um die Leute dort rauszuholen. Das EDA hat, wie Zaza verlinkt hat, eine Reisewarnung herausgegeben. Mag sein, dass nicht alle Gebiete dieses Landes gleich gefährlich sind (ich kann das nicht beurteilen, das EDA schreibt jedenfalls "Im ganzen Land besteht das Risiko..."), jedoch kam es in der letzten Zeit wiederholt vor, dass Leute in solchen "Problem-Ländern" verschwanden, die glaubten, es besser zu wissen...

xaendi hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. April 2012 um 11:29
Die Reisewarnungen des EDA sind aus meiner Sicht teilweise ziemlich unspezifisch und nicht immer konsistent. Da wird gerne einmal eine generelle Warnung herausgegeben.
Als Schweizer Steuerzahler kann man sich damit trösten, dass es sich bei den Teilnehmern der Expedition nicht um Schweizer handelt ;-)

Alpinist hat gesagt:
Gesendet am 11. April 2012 um 15:00
Wünsche Dir / Euch gute unfall freie Touren.
Geniesst es, habt sorg und passt auf, Augen immer offen halten.

Aber Du hast ja genug erfahrung wie ich weiss ;-)

Gruess

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 11. April 2012 um 15:36
auch schön:

> weit entfernt von jeglichem modernen Lebensstandard – genau dort wollen wir durch unsere filmische Dokumentation zeigen, dass es auch eine andere Seite Afghanistans gibt.

> due to our isolation in this remote area, we take all possible safety precautions and emergency equipment that are necessary:

> Communication devices - satellite phone or PLB´s (personal location beacons, also known as GPS based spot messengers, that not only record our exact location for people around the world but also allow emergency calls by messenger.

frage: was nützt ein PLB weitab jeglichem modernen lebensstandard?

antwort: hauptsache die ganze welt, weiss wo ich bin.

Pollux hat gesagt: RE: Ich erinnere mich...
Gesendet am 11. April 2012 um 20:15
...oft und gerne an Geschichten die mir in meiner Kindheit/Jugend von "älteren" Mitmenschen zugetragen wurden.

Im "Kaff" in dem ich aufwuchs gibts ne Anhöhung die Rosenberg genannt wird. In den Kriegsjahren 1915/1916 traffen sich da angeblich so einige der allerliebsten Dorfbewohner um sich das nächtliche Spektakel der Lichtblitze der französischen und deutschen Geschütze zu betrachten. Je nach Windrichtung war der Geschützdonner bestens zu hören.
Tja, es handelte sich um den Hartmannsweilerkopf!
Begibt man sich heute da hoch, dominiert ein enormer französischer Kriegsfriedhof die Szenerie (Deutschlands-Gegenstück befindet sich unten in Cernay...)!

Was ich mich heute im Jahre 2012 frage: Wären "meine" damaligen Vorfahren 1915/1916 dumm genug gewesen sich auf den Hartmannsweilerkopf zu begeben um ne schöne Aussicht zu haben o.à.?
In anbetracht meiner realen Existenz schienen SIE mir nicht so dumm, gucken wir das Spektakel - sind aber sicher nicht so dumm und begeben uns da zwischen die Fronten der Grossen Armee und der damaligen Kaiserlichen-Deutschen-Wehrmacht.

Und irgend wann mal lehrten mich die Instruktoren der Armee der schweizerischen Eidgenossenschaft ein "Fünfliber"-Grosses Ziel das in Bewegung ist auf 300m zu treffen, OHNE Augenzwinckern...

Habt ne schöne Zeit...!!!! Liegt aber nachher nich wieder dem gemeinen Steuerzahler auf dem Porte-Monnaie.

Pollux hat gesagt: RE: Ein Afghane...
Gesendet am 15. April 2012 um 22:39
...hätte 1915/1916 folgendes FIKTIVES-SCHICKSAL erleiden können:

Irgendwann mal wurde es unserem Afghanen in seiner Heimat zu langweilig: Da er sich einen guten Verdienst davon versprach brach er, obwohl er wusste, dass da Krieg herrschte - nach Deutschland auf. Hilfreich erwies sich, dass er einige Allemannen kannte. Diese besiedeln vornehmlich den Oberrheinischen-Grabenbruch, ein wirklich schönes Tal, links und rechts von uralten Gebirgen begrenzt. Dort war sicherlich noch niemand oben!!! Die einheimischen die da Ihr Vieh grasen liessen oder Waldwirtschaft betrieben mal aussen vorgelassen... Hauptsache der erste Afghane...
Da er von der schlauen Truppe war, reiste er natürlich über ein sicheres Drittland ein – die Schweiz (auch hier leben Allemannen...)!

Tatsächlich, er konnte problemlos ins Elsass gelangen. Einige Einheimische nahmen Ihn auf Ihren nächtlichen Ausflug mit. Da schau Afghane – sagten Sie – rechts der Ebene der Schwarzwald (Daumen hoch...) – links der Ebene die Vogesen (Daumen runter...). Man verabschiedete sich freundlich. Eindringlich rief Ihm der Einheimische Allemanne noch nach: Halt Dich ja von den Abhängen der Vogesen fern lieber Afghane! Da oben sind nicht nur friedliche Allemannen. Es hat da Gestalten die unseren Dialekt hier nicht mal verstehen, geschweige denn sprechen. Es sind Männer die hunderte von Kilometern entfernt herkommen – aus Schlesien, Pommern, dem Sudetenland... dann hörte der Afghane nicht mehr.

Hmmh, dachte sich der Afghane: Zweifelsfrei wäre ich der erste (meiner Nationalität...) der da die Vogesen besteigt. Lass es mich angehen – ich gehe nur mal schauen – wenn es brenzlig wird kann ich ja umkehren.

Wieder allen guten Rates hielt also unser „Wandersmann“ kurz nach Mühlhausen westwärts. Die Kriegsfront verläuft ja oben auf dem Kamm, ich kann mich sicherlich ungefährdet nähern, ich trage ja auch auffällige Zivile-Kleidung .

Doch noch im Verlauf der nächsten Stunden geriet „unser“ Afghane in den Fokus des starken Feldstechers eines (dieses...?) Lanzers: Ein Bild das aus dem Deutschen –Bundesarchiv stammt:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bundesarchiv_Bild_146-1977-102-18,_Deutscher_Soldat_auf_dem_Hartmannsweilerkopf.jpg&filetimestamp=20120224133441
Er hatte vermutlich den Auftrag das „rückwärtige“ der Front „sauber“ zu halten. Deserteure zu stellen, französische Kommandos zu melden, Saboteure und Spione zu erschiessen.

Unser Afghane merkte NICHTS: Das Projektil aus der 08/15 hörte er nicht kommen – da halt einiges schneller als der Schall...

xaendi hat gesagt: RE: Ein Afghane...
Gesendet am 16. April 2012 um 10:30
Schöne Geschichte, mit dem kleinen, feinen Unterschied, dass in dort damals offenbar Krieg war - in der besagten Region Afghanistans aber nicht. Eine kurze Recherche auf Wikipedia hätte dir gezeigt, dass 1) die Provinz Badachschan nicht unter der Herrschaft der Taliban ist und 2) deshalb nicht Kriegsschauplatz ist. Ich finde es schade, wenn man gleich alles in denselben Topf wirft.

Sputnik Pro hat gesagt: RE: Ein Afghane...
Gesendet am 16. April 2012 um 12:06
Oder mann kann es auch so sagen: Durch die einseitige Information der heutigen Medien der USA und Westeuropas, einzelner Parteien und Politiker wird allgemein eine Islamphobie verbreitet. Und leider glauben das die meisten Leute einfach und haben kein Interesse sich näher damit zu befassen.

In Medienberichten über Afghanistan heisst es immer "die bösen Taliban" und "die ach so netten Alliierten" welche mit dem afghanischen Präsidenten, einer der korruptisten Staatspräsidenten der Welt, gemeinsame Sache machen. In Wirklichkeit ist die Situation der Gesellschaft am Hindukusch um einiges komplizierter.

Mr_Anderl hat gesagt:
Gesendet am 13. April 2012 um 21:11
... erstmal Danke für das rege Interesse und das Feedback!
Zur Tour ist zu sagen, dass wir nicht auf Sponsoren-Jagd sind, aber natürlich jegliche Unterstützung gerne annehmen. Sponsoren zu finden ist aber wie viele vielleicht wissen ist ein schwieriges Unterfangen.
Wir sind gut informiert und haben Freunde und Bekannte in Tadjikistan sowie Afghanistan, welche uns best möglichst informiert halten, bevor wir die Reise antreten, so dass dies keine Hau-Ruck-Aktion ist!
Wir werden den Interessierten und Neugierigen unter euch gerne auf dem Laufenden halten und auch was posten. Wer interesse an der Tour und dem Gedanken den wir verfolgen findet kann uns jederzeit auch anschreiben, wir geben auch gerne Tipps oder helfen weiter sind aber auch gleichzeitig für diese offen.

Sputnik Pro hat gesagt: Viel Glück !
Gesendet am 16. April 2012 um 00:55
Würde mich über einen HIKR-Bericht nach der Tour sehr freuen!

Ich wünsche euch viel Erfolg auf der Expedition! Wenns bei mir in den nächsten Jahren mit dem Noshaq konkreter wird, werde ich mich sicherlich für Infos bei dir melden da du ja dort Freunde und Bekannte hast.

Viele Grüsse,

Sputnik

Mr_Anderl hat gesagt: RE:Viel Glück !
Gesendet am 21. April 2012 um 21:09
schick mir einfach ne PM wenn es soweit ist!

MicheleK hat gesagt: Best of Luck
Gesendet am 14. April 2012 um 18:39
ich finde eure eine Superidee und ich wuensche euch viel Erfolg bei der Durchfuehrung!

Aktionen mit Expeditionscharakter find ich sehr gut, soweit sie auch zur nachhaltigen Entwicklung der Region fuehren.

Gruss,
Michele


Mr_Anderl hat gesagt:
Gesendet am 4. Juli 2012 um 23:50
Hallo zusammen, wer gern mitlesen möchte ist herzlich willkommen http://wakhanexpedition2012.jimdo.com/blog/

Mr_Anderl hat gesagt: Expeditionsbericht
Gesendet am 17. März 2013 um 15:20
..... etwas verspätet, aber evtl. doch für den ein oder anderen lesenswert!

Ein steiniger und unbekannter Weg nach oben

Afghanistan kennt man aus deutschen Medien von Meldungen über Krieg, Taliban und Selbstmordattentate. Warum haben sich fünf Bergsteiger als Ziel ihrer Expedition einen unbestiegenen Berg in diesem gefährlichen Land gewählt?

Am 15.07.2012 war Duschanbe, Hauptstadt Tadschikistans, Ausgangspunkt vieler Expeditionen in den Wakhankorridor und Treffpunkt für fünf Bergsteiger aus Australien, England und Deutschland. Die Expeditionsmitglieder Gosia, Sarah, Christof, Mariusz und Andreas hatten sich seit vielen Monaten auf ihre Reise vorbereitet, die nun endlich losgehen konnte. Die erste Etappe führte von Duschanbe mit dem Jeep zunächst 700km in Richtung afghanische Grenze. Nach zwei Tagen Fahrt war der Grenzübergang Ishkashim erreicht, wo sich allerdings unsere Einreise wegen Visa-Problemen verzögerte. Für die Wartezeit entschädigt wurden wir mit dem einzigartigen Erlebnis einer tadschikischen Hochzeitsfeier, bei dem wir die Gastfreundschaft des Landes und die lokale Hochzeitszeremonie kennenlernen durften. Am folgenden Tag passierten wir die Grenze über den Panj-Fluss und erreichten Eshkashim wo wir unseren Guide treffen, Shahsayd 27 Jahre und von Beruf Englischlehrer, sowie Familienoberhaupt. Shahsayd ist für uns als Dolmetscher unverzichtbar und ein wichtiger Helfer bei jedem Behördengang, welcher uns als erstes zur Tourismusbehörde führt.Die Ausstellung des Touristenpasses auf der Polizeistation war dann die letzte Station auf unserem ersten Dokumentenmarathon. An den folgenden beiden Tagen ging die 200km lange Fahrt mit dem Jeep, vorbei an Peak Engels und Peak Marx, immer weiter in den Wakhankorridor hinein, und den Teammitglieder brannte es zunehmend unter den Nägeln, endlich ‚richtig’ loslegen zu können – erst recht beim Blick auf den formschönen Baba Tangi (ca. 6.500m) auf dem Wege nach Sarad e Broghil.

Driver, Taliban, Bum Bum
Wir legten eine kurze Pause ein, um Fotos von dem tollen Berg zu machen, und konnten dabei den schwarzen Humor der Wakhi kennenlernen. Auf die wiederholte Nachfrage, wo denn unser Fahrer (Driver) sei, erwiderte einer der Wakhi schließlich: „Driver, Taliban, Bum Bum“. Es dauerte einige Sekunden, ehe wir verstanden, dass sich die Einheimischen einen Spaß mit uns erlaubt hatten.
Der Weg führte weiter, oft über Buckelpiste mit vielen Flußüberquerungen, bis spät in die Nacht hinein, bis das letzte Dorf im Wakhankorridor und somit der eigentliche Beginn der Reise, Sarad-e-Broghil, erreicht war.
Am darauffolgenden Tag waren wir mit der Auswahl sechs starker Last-Pferde beschäftigt. Das richtige Packen und Verladen von unserer Ausrüstung, die fast 300kg Ausrüstung (Verpflegung, Zelte, Kletterequipment und Sonstiges) wog, kostete einige Mühen und Zeit, auch weil wir mehrmalig wieder aus- und umpacken mussten.
Früh am Morgen des nächsten Tages brachen wir in Richtung Bozai Gombaz, einer kirgisischen Siedlung im Wakhan, auf und kamen auf dem Weg an ehemaligen Stellungen, Schützengräben, Stacheldraht und großen Tanks der Sowjets vorbei, welche am Eingang zum Wakhjir Tal stationiert gewesen waren. Den Angaben der lokalen Bevölkerung zufolge waren ehemals ca. 500 Soldaten vor Ort, um Mujaheddin aus Pakistan vor dem Eindringen nach Afghanistan über den Wakhjir Pass zu hindern.
Nachdem wir die unangenehme Bekanntschaft mit Moskitos während einiger Flussüberquerungen in morastigem Gelände gemacht hatten, die unser Vorankommen ungemein beschleunigten, erreichten wir schließlich Utsch Djelgha, eine weitere kirgisische Siedlung, von deren gastfreundlichem Anführer wir eingeladen wurden, in den traditionellen Zeltunterkünften, den Yurten zu nächtigen. Als Reisenden war es uns trotz Ramadan gestattet, vor Sonnenuntergang zu essen. Der hervorragende salzige Yak-Butter-Tee wurde uns neben Reis, Brot und Yak-Butter sowie Yak-Quark gereicht.

Vom Pferd endlich aufs Yak
Geweckt von dem typischen Grunzen der Yaks und gestärkt von warmem Tee und Frühstück begannen wir den vierten Tag unseres Anmarsches. Unsere Lastentiere mussten wir austauschen, da wir von nun an auf kirgisischem Territorium unterwegs waren. Wir wechselten auf fünf massive, riesengroße Yaks und ein Pferd. Mit dieser Karawane erreichten wir nach zwei weiteren Tagesmärschen den Eingang „unseres“ Tals. Auf diesen Augenblick hatten wir so lange gewartet und hingearbeitet. Das Team wurde regelrecht nervös, als es die ersten Spitzen der Bergkette sah, welche wir zu besteigen hofften.
Auf einer Höhe von ca. 4550m, tief im Tal, schlugen wir das Basislager auf. Um uns weiter zu akklimatisieren, stiegen wir nochmals auf 4300m ab, wo wir die Nacht verbrachten. Dies war auch der Zeitpunkt, um uns von unserem Guide zu verabschieden, der uns so tatkräftig unterstützt hatte und den wir vorerst nicht brauchten. Denn die nächsten Tage sollten reines Klettervergnügen sein, so dass er in der tiefer gelegenen kirgisischen Siedlung bleiben konnte.

Verzögerung durch Neuschnee
Keinen Schritt ging es vorwärts und auch keinen zurück. Einen ganzen Tag verbrachten wir auf knapp 4600m im Base Camp. Es schneite schon seit mehr als 24 Stunden, und 30cm Neuschnee bedeckte unser Lager. In dieser Situation, in der wir zum Nichtstun verdammt waren, kam die Zeit, um Bücher zu lesen, Tagebuch zu führen und über Ideen für neue Touren nachzudenken.
Das Risiko für Lawinen stieg und machte auch ein Auskundschaften für mögliche Kletterrouten unmöglich. Unser Müßiggang wurde einzig durch das Donnern abgehender Lawinen unterbrochen. In diesem Augenblick, in dem jeder im Zelt lag und mit sich beschäftigt war, stand die ganze Expedition in Gefahr zu scheitern. Im Laufe des dritten Tages begann der Schnee dann endlich zu schmelzen. Blumen und Gräser kamen wieder zum Vorschein und entfalteten sich wieder in ihrer Pracht. Die Hoffnung, den Gipfel erreichen zu können, war zurück, unsere Motivation so groß wie nie! In 2-3 Tagen sollte es so weit sein, die Vorbereitungen liefen jetzt auf Hochtouren. Nach zwei weiteren Tagen Akklimatisation sowie der Erkundung des Geländes richteten wir auf knapp 5000m ein Depot ein. Seile, Zelte, Nahrung und jede Menge weiterer Hardware wurden nach oben geschafft, um den Gipfelerfolg zu sichern.
Als wir schließlich zum ersten Mal den Gletscher betraten, hielten wir nervös Ausschau danach, wie viele Spalten uns erwarten würden. Zu Füßen des Gletscherbeckens suchten wir einen geeigneten Standort für das Highcamp, in dem wir die letzte Nacht vor dem Gipfel verbringen wollten. Die Schneeschuhe erwiesen sich bei dem sulzigen und schweren Schnee als nützliche Gehhilfe. Die steile Firnflanke als Aufstiegsroute zum vermeintlichen Gipfelgrat wurde sichtbar, und ein Gipfelerfolg rückte in greifbare Nähe.
Das letzte Hochlager errichteten wir auf dem Gletscherplateau in 5200m Höhe. In der kommenden Nacht würden wir den Gipfelversuch wagen.

Gipfeltag – Pakistan, Tadschikistan und China im Rundumblick
Nach einer kalten und windigen Nacht bei -10 Grad Celcius hatten wir fast zwei Stunden verschlafen. Ein hektischer Start, um die verlorene Zeit aufzuholen, war zu riskant, also bereiten wir uns sorgfältig vor. Vom Gletscher aus führte die Route direkt über eine steile Firnflanke circa 300 Höhenmeter auf den Gipfelgrat. Dieser schien keine Ende zu nehmen und raubte uns alle Kraft. Obwohl wir den Gipfel in Sichtweite hatten, war er wie unerreichbar für uns und wollte einfach nicht näher kommen. Die Sonneneinstrahlung an diesem perfekten, wolkenlosen und himmelblauen Vormittag ließ den Schnee weicher werden und erschwerte das Vorwärtskommen.

Endlich, um 9:03, erreichte das gesamte Team den Gipfel und genoss das unglaubliche Panorama, das sich uns bot. Die Aussicht reichte über den kleinen Pamir, von China bis tief nach Pakistan hinein. Nach den Tagen mit schweren Schneefällen und Lawinen, in denen die gesamte Expedition in Gefahr gewesen war, nutzten wir das kurze, aber gut gewählte Schönwetterfenster für den Gipfelsieg.

Die Höhe des Gipfels wurde mit 2 GPS Geräten gemessen, deren Angaben zwischen 5719 und 5732m differierten.
Der noch namenlose Berg dominiert das gesamte Tal von Elgha Eli (Elgha Eli bezieht sich auf eine Art Weidebusch, der in den unteren Teilen des Tales wächst), weshalb das Team beschloss, den Berg auf den Namen Koh-e Elgha Eli IV zu taufen. Der Berg besteht aus noch drei weiteren unbestiegenen Gipfeln, die eine tolle Herausforderung für kommende Bergexpeditionen sein könnten.

Nach einem Tag Erholung im Base Camp machten wir uns auf den Weg zur nächst gelegenen kirgisischen Siedlung namens Elgha Eli im Haupttal Ak-Su. Dort trafen wir unseren Guide Shahsayd wieder, der die letzten Tage in der kirgisischen Siedlung verbracht hatte und uns erzählte, dass er unsere Aktivitäten täglich mit dem Fernglas verfolgt hatte und froh war, dass wir heil wieder unten angekommen waren. Unseren Gipfelerfolg wollten wir gemeinsam mit den Einheimischen feiern und entschieden uns deshalb, einen Hammel zu schlachten und ein großes Fest im Dorf zu geben. Gemäß den Regeln des Ramadan begann das Fest nach Sonnenuntergang. Bei einem großartig zubereiteten Schaf in einer kirgisischen Yurte verbrachten wir einen wunderbaren Abend mit den Einheimischen, der eine gelungene Gipfelfeier und ein würdiger Abschluss unserer Expedition war.


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