Wolf im Allgäu


Publiziert von Woife, 31. August 2018 um 09:36. Diese Seite wurde 3638 mal angezeigt.

Interessanter Bericht vom 29.08.18 von Bergblümchen auf gipfelbuch.ch über eine Wolfssichtung mit Photo am Siplingerkopf im Allgäu. Laut Süddeutscher Zeitung vom 31.08.18 ist es tatsächlich ein Wolf, der schon einige Nutztiere gerissen haben soll. Servus! Woife



Kommentare (106)


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rascr hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2018 um 03:00
Kann gar nicht sein, dachte die Viecher sind quasi unsichtbar. Inzwischen hatter am Schrecksee biwakierer erschreckt und deren Wurst geklaut (Glück gehabt, sozusagen), in Hindelang vier Kälber in den Absturz gejagt und in Immenstadt ein paar Schäfchen ausgeweidet.

Schneemann hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. September 2018 um 21:35
angesichts solcher "Taten" frag ich mich immer warum sich alle freuen, wenn die wieder heimisch werden ;(

rascr hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. September 2018 um 18:18
Haha, ich glaube nicht dass sich alle freuen. Es sieht halt bloß blöd aus wenn man sich als moderner Held der Natur sieht und dann aber was gegen Wölfe hat :-)

Ich bin absolut ein Gegner der Wiederansiedlung aber mit der Meinung der Einzige in meinem Bekanntenkreis. Trotzdem werde ich mir zukünftig in die Hosen scheissen wenn ich morgens um 5 allein im Winter auf Tour gehe. Oder es eben sein lassen. Tja.

carpintero hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. September 2018 um 20:03
Damit Du es nicht sein lassen musst und Deine Hosen trotzdem nicht besudelst, empfehle ich Dir folgende Lektüre:
- Wenn ich einem Wolf begegne
- Gefährdung durch den Wolf

rascr hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. September 2018 um 21:00
Schau, Wolfsgegner sind nicht per se Vollidioten.

Ich weiß vergleichsweise sehr gut wovon ich rede und warum ich gegen die Zwangs- Ansiedlung von Wölfen in Westeuropa bin.

Was chwolf.org an Informationen verbreiten ist das was man von guter Öffentlichkeitsarbeit erwarten darf. Leider mit dem Ziel die Leute zu beruhigen und nicht mit dem Ziel die Leute zu schützen. Für den, zugegebenermaßen seltenen, Ernstfall sind die Infos schlicht Grütze und werden niemandes Gesundheit oder Leben schützen.

Die Wahrheit sieht so aus, dass in Wolfsgebieten Kinder nicht mehr allein in den Wald gelassen werden können, Outdoorfans, Jogger, Radler in andere Gebiete ausweichen (oder sich ängstigen, siehe "Bergblümchen" was nicht dumm sondern ein gesunder Instinkt ist) und Bauern und Hirten jeden Tag mit der Sorge auf die Weide schauen ob sie wieder ein paar grausam zugerichtete Tiere vorfinden werden.

Die weitere Wahrheit sieht so aus, dass es in allen Ländern in denen nenneneswerte Populationen von Wölfen auf nennenswerte Populationen von Menschen treffen zu Konflikten kommt.

Konflikte ist dabei ein Euphemismus für Schmerzen, Blut, Leid und Tod - egal ob es um Menschen oder Tiere geht.

Und zum Schluß ist es so, dass in diesen Ländern nicht lange gefackelt wird - kommt ein Wolf in Sichtweite, wird er in der Regel erschossen. Und das ist auch nichts weiter als ein äusserst natürlich Verhalten zur Klarstellung wo das Revier des einen endet und das des anderen beginnt.

Wie in Skandinavien werden wir das hier auch wieder lernen.

Also um es deutlich zu sagen damit es auch wirklich jeder versteht: der Exkurs über meine vollgeschissenen Hosen war lediglich eine abkürzende Metapher damit ich nicht so einen scheisse langen Text schreiben muss für Leute die sich nicht trauen eine eigene Haltung einzunehmen.

Ich bin gegen die Ansiedlung von Wölfen und weiß auch warum. Mindestens sollten sie bejagt werden dürfen auserhalb von Schonzeiten.

Alpin_Rise hat gesagt: Wolfs“gegener“ sind
Gesendet am 3. September 2018 um 15:37
nein, meist keine Vollidioten, doch meiner Erfahrung nach oft von Ängsten und Vorurteilen geleitete Menschen.

Die Angst vor dem Wolf ist, was die meisten Ängste sind: irrational. Wie oft bist du in Mitteleuropa bereits einem Wolf begegnet? Und wie oft hatte das negative Konsequenzen für dich oder deine Begleiter? Wenn die Antwort nie/keine ist, sind es eben lediglich "vollgeschissenen Hosen".
Ja, in den Alpen gibts etliche reale Gefahren, Wölfe gehören nicht dazu.

> weiß vergleichsweise sehr gut wovon ich rede
Dann weisst du bestimmt auch, dass (in Mitteleuropa) keine Wiederansiedlung von Wölfen stattfindet. Die Rückkehr (der korrekte Begriff) des Wolfes in seinen Lebensraum ist ein Prozess, den wir zulassen oder unterdrücken können.

Ich diskutiere gerne mit Wolfskritikern, leider sind viele derart emotional und/oder faktenblind, dass sich die Fronten nur weiter verhärten.

G, Rise

PS 1: Wenn du Wissen möchtest, wie ein Zusammenleben von Wolf und Mensch funktionieren kann, studier die Daten zum Calandarudel. Eine Region gleich neben einer grossen Alpenstadt, wo die Leute ihr Leben weiter führen und weiterhin in die Berge steigen.

PS 2: Das Thema Hausschafhaltung auf Alpen und Wölfe klammere ich bewusst aus. Da wird das ganze nur noch irrationaler.

georgb hat gesagt: ausgeklammert
Gesendet am 3. September 2018 um 16:18
Um das Thema Nutztierhaltung in Kulturlandschaften und Wölfe geht es aber eben gerade! Was sagst du einem Bauern, dessen Kalb von Wölfen gerissen wurde? Er sei irrational?

kopfsalat hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 3. September 2018 um 16:49
> Was sagst du einem Bauern, dessen Kalb von Wölfen gerissen wurde?

Dass ihm der Staat, statt der Schlachthof das Kalb bezahlt.

***

Es ist übrigens auch keine Wiederansieldung. Wie das z.B. mit den vom Menschen ausgerotteten Bartgeiern, Steinböcken oder Gemsen geschah und geschieht.

Die Wölfe kommen von ganz alleine.

orome hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 3. September 2018 um 17:04
Dumme Logik. Tiere geben weniger milch, wachsen langsamer, Pflanzen such nicht mehr fort; sind insgesamt also weniger nützlich bzw. Gewinnbringend wenn sie Stress haben. Die Anwesenheit von Wolfen bekommen sie mit auch ohne dass eins gerissen wird und das bedeutet Stress. Allein schob deshalb hat der Bauer einen größeren Verlust als nur den Gegenwert des Tieres. Hast du mal mit mem betroffenen Bauern geredet? Die sehen das nicht so lapidar, die haben da nicht so eine freu de dran. Mein Schwager bringt weniger Viecher auf die hochalm genau deshalb. Wie gesagt, dadurch geht die Kulturlandschaft kaputt. Eine almwiese hat eine unglaubliche Artenvielfalt, wenn man es so will künstlich erzeugt, die verbuscht dann galt. Was sagst zu so einer Entwicklung?
Und man komme bitte nicht mit herdenschutz. Früher saß der Hitze mit dem scharfen Hund auf der Alm. Heute Nacht das keiner mehr. Und ein echter hirtenhund ist gefährlicher als ein Wolf. Wie verkauft man das den trotteln, die mit ihren Eltern durch die muttetkuhherde laufen? Dann spaziert nicht mehr eben so mal über die alm.
Alle wollen biofleich, fair produzierte milch, authentisches blablabla, wo bzw. Wie es herkommt interessiert nicht. Soll sich der wamperte Bauer nicht so anstellen, der Staat zahlt seine Kuh schon. Das ist einfach ignorant.

orome hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 3. September 2018 um 17:06
Kötern sollte das heißen, nicht Eltern. Am Smartphone schreiben ist nicht lustig

kopfsalat hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 3. September 2018 um 17:26
Du schreibst Dich ja richtig in Rage. Fast jeder Satz beinhaltet mindestens einen Schreibfehler.

Ich bin ja viel in den Bergen unterwegs aber dass die Tiere mehr Stress hätten wegen des Wolfes hab ich bisher noch nirgends gehört.

Wenn sie denn etwas weniger Milch geben, umso besser, es wird eh viel zu viel davon produziert.

Ich weiss nicht wies bei euch ist, aber in der Schweiz wird der ganze Alpbetrieb massivst subventioniert. Damit können auch Wirtschaftsformen (wie z.B. die Schafhaltung) gewinnbringend sein, die ansonsten weder ökologisch noch ökonomisch Sinn machen.

Das ganze ist dem Wolf aber herzlich egal. Er ist Teil der hiesigen Fauna, wie all die anderen Tiere die (vom Menschen) noch nicht ausgerottet wurden.

orome hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 3. September 2018 um 17:51
Herzlichen Glückwunsch zu den gefundenen Fehlern, wie gesagt, Handy. Schön dass du so ausführlich Bezug nimmst auf meine Punkte.
Dann hat dir auf deinen Wanderungen also noch kein Vieh gesagt, dass es Stress hat? Na dann kanns auch nicht sein!
Hoffentlich wird der Almbetrieb subventioniert wie gesagt Kulturlandschaft. Wenn mich nicht alles täuscht haben sich sogar alle alpenläbder dazu verpflichtet und es dient Achtung dem Naturschutz!
Ich hab meine Argumente eigentlich gesagt und keine Lust da mit dir weiter zu diskutieren. Wie gesagt, mit betroffenen scheinst du nicht geredet zu haben und der Spruch von der milch ist ja auch irgendwie hol. Die Milch die zu viel produziert wird , wird eben genau da produziert wo die Viecher stehen, wenn der Almbetrieb nicht mehr gemacht wird. Im flachlsnd in einem Stall mit 1000 anderen, die milch wird nach China exportiert.
Aber erstaunlich ist doch, dass die die i Gebieten leben die davon betroffen sind eher gegen den Wolf sind, die Befürworter leben meist nicht dem am land bzw. Haben keinen Kontakt zu betriffenen kumturraum.
Wen das erns5haft inreressiert: die Alpen von Werner bötzing oder zumindest ein Interview auf glaube 3sat, gibt's bei YouTube...

kopfsalat hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 3. September 2018 um 18:14
Wenn ich in den Bergen bin, rede ich nicht nur mit den Menschen, die dort auf der Alp sind, ich übernachte oft gar dort. Bis jetzt wurde ich aber noch nie von einem Wolf angeknabbert. Dann schon eher mal von einer Kuh ...

Eine Kulturlandschaft kann per Definition nicht dem Naturschutz dienen, denn das eine schliesst das andere aus.

So sind leider auch viele sogenannte Naturschutzgebiete nichts anderes Kulturschutzgebiete in denen eine künstliche Artenvielfalt gepflegt wird, die es rein natürlich und ohne die menschliche Kultur bei uns gar nicht gäbe.

Als weitere Lektüre empfehle ich: Peter Wohlleben.

Alpin_Rise hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 3. September 2018 um 17:39
@ georgb Für mich geht es hier um das Thema Bergsporttreibende, Angst, und Wolf, wie auch im Auslöser auf gipfelbuch.ch geschildert.
Da dies kein Landwirtschaftsforum ist, lass ich mich auch nicht über Nutztierhaltung aus.
Die rationale Antwort ist diejenie kopfsalats: Das Kalb stribt sowieso, nur entscheidet nicht der Bauer, wann und wie.
Wie schon geschrieben, wirds beim Thema Wolf viel zu schnell emotional.

G, Rise

Schneemann hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 3. September 2018 um 21:07
"Das kalb stirbt sowieso" ist kein rationales Argument. So kann man auch sagen, dass der Mensch sowieso stirb, kann man ihn doch von den Bären fressen lassen. Wir sterben alle irgendwann, aber deswegen müssen wir nicht noch dafür sorgen und drüber jubeln, dass wir alle zerfleischt und ausgeweidet werden...

kopfsalat hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 4. September 2018 um 09:38
Das Kalb ist für den Bauern, wie alles Nutzvieh, einzig eine wirtschaftliche Grösse. Heute erhalten die meisten Kühe ja nicht einmal mehr Namen, statt dessen werden ihnen nach der Geburt zwei nummerierte Ohrmarken eingestanzt!

Ob der Wolf Nummer 2856 zerfleischt und ausweidet oder der Schlachter kann dem Bauern (in der Schweiz) finanziell einerlei sein.

Im Gegenteil, bei den massiv gesunkenen Schlachtpreisen der letzten Wochen würde er sogar besser fahren, wenn Nummer 2856 von einem Wolf gerissen wird, denn die Abgeltungen vom Bund sind nicht dem schwankenden Markt unterworfen.

Schneemann hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 6. September 2018 um 11:14
Finanziell mag es für den Bauern keine Rolle spielen ob seine Tiere zerfleischt und ausgeweidet werden oder nicht. Das bezahlen schliesslich wir Steuerzahler am Ende. Ob es den Bauern allen egal ist, ob sie ihre Tiere ganz oder nur noch in Einzelteilen über die Weide verstreut vorfinden wage ich zu bezweifeln. Und den Tieren selbst ist es ganz sicher nicht egal...

Gelöschter Kommentar

Schneemann hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 6. September 2018 um 13:22
Es geht mir auch nicht darum Wolf und Bär auszurotten. Das ist im nördlichen Alpenraum doch bereits vor langer Zeit passiert, da wurden längst Tatsachen geschaffen.

Die Frage die im Raum steht ist, ob man es zulassen will, dass sich solche gefährlichen Raubtiere wieder ansiedeln. Jetzt könnte man das noch einfach verhindern - sind sie erstmal wieder verbreitet geht das nicht mehr.

Und das ist eben eine Abwägung von Pro und Contra - und mir scheint das wird leider von Vielen ziemlich naturromatisch verklärt angegange...unter Ignoranz all des Leids der Opfer solcher Raubtiere, all der Probleme der Bauern, der Bergbevölkerung und des Bergtourismus.

Ist dieser "Stadtmenschen"-Wunsch nach grossen Raubtieren in den Bergen wirklich wichtiger als die Opfer an Wildtieren, Nutzieren und Personen, die es unweigerlich geben wird, wenn die Raubtierpopulationen anwachsen? Ich habe da grosse Zweifel...

kopfsalat hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 6. September 2018 um 14:52
Apropos Stadtmenschen. Wölfe und Luchse bewegen sich heute schon in stadtnahen Gebieten, wie man anhand von DNS-Spuren immer wieder feststellt. Gesehen werden sie aber praktisch nie. Aber wenn sie nicht gesehen werden wollen, können sie auch keine Menschen attackieren.

Die Schreckensmärchen sind das, was sie sind, Märchen. Die Fakten sind eindeutig. Wenn Wölfe oder Bären in Dörfern rumlaufen, dann weil sie absichtlich angefüttert wurden oder weil Fleisch- und andere essbaren Abfälle unsachgemäss entsorgt - sprich am Dorfrand in den Wald - gekippt werden, wie das in ländlichen Gegenden, nicht nur in Osteuropa, gang und gäbe ist.

Pro Jahr stürzen in den Alpen ein Vielfaches der von Fleischfressern attackierten Nutztieren ab, weil sie nicht richtig beaufsichtigt werden oder sie werden im Herbst auf der Alp "vergessen", da es sich nicht lohnt, jeden Winkel nach ihnen abzusuchen und müssen dann kläglich verhungern.

Aber eben, bei hochemotionalen Debatten zählen Fakten leider nichts. Was dann regelmässig zu tragischen Fehlschlüssen und -handlungen führt.

Der Hauptpunkt, weshalb es vorallem z.B. im Wallis hochemotional wird, ist ein sozialer. Dort ist Schafzucht ein Hobby. Nutztiere werden zu Prestige-Objekten und Haustieren. Gehören die Nutztiere quasi zur Familie, wird jeder fremdverschuldete Verlust zum Verbrechen. Aber auch dort enden die Schafe schliesslich im Kochtopf. Nur wären das dann wieder Fakten, die "nichts" mit der Sache zu tun haben ...

Ähnliche Beweggründe gelten auch für die Jäger, denen "ihre" Trophäen weggefressen werden. Wobei Carnivoren sich ja in erster Linie von krankem und schwachem Wild ernähren, deren ausgestopfte Kadaver kein "richtiger" Jäger je in seine Stube hängen würde.

Und noch was zum Wachstum von Populationen. Sie richten sich immer nach dem Nahrungsangebot. Viele Wölfe wirds nur geben, wenn viel Wild (oder ungeschützte Nutztiere) vorhanden sind. Und in den Alpen hat es dank Winterfütterungen und ähnlichem Unsinn eine riesige Überpopulation an Hirschen.

Aber eben, wer lieber ans Rotkäppchen glaubt, an dem perlen Fakten ab, wie an einem Regenmantel.

Gelöschter Kommentar

Schneemann hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 6. September 2018 um 16:29
Das mit den "Bergbewohnern" stimmt natürlich, auch in der Schweiz. Die Walliser machen kurzen Prozess mit den Wölfen, da kann sich Bundesbern noch soviel Gedanken machen und da ist ganz egal wieviel wir hier diskutieren ;)

Ansonsten habe ich das Gefühl, dass wir in vielen Punkten einig sind - nur zieh ich andere Schlüsse daraus.

Ohne Frage führen Hunde allein schon wegen der grossen Zahl zu grösseren Gefahren beim Menschen. Aber das eine ist doch irgendwie kein Argument gegen das andere. Die Probleme der Hunde werden ja nicht etwa besser, wenn wir uns jetzt auch noch Probleme mit den Wölfen zulegen. Im Gegenteil, wenn es Wölfe gibt, dann werden die Bergbauern sich Schutzhunde zulegen müssen. Und ich persönlich habe einen Heidenrespekt vor diesen Tieren - Alpen die durch Schutzhunde geschützt werden sind für mich effektiv eine No-Go-Area als Wanderer. Und diese Zonen wachsen in der Schweiz rapide an, siehe z.B. diesen Ausschnit aus St.Gallen:
Schutzhunde-Alpen
Diese Schutzhünde mögen eine Lösung für die Bergbauern sein - sie sind aber mE ein Problem für den Tourismus. Wenn der Wolf dazu führt, dass ich nur noch auf Wanderautobahnen unterwegs sein kann, dann finde ich das nicht erstrebenswert.

Mein Hauptpunkt ist und bleibt aber das Tierleid. Mir tuts einfach weh, wenn ich ganze Haufen an Schafen oder Rehen sehe, die ein einziger Wolf in einer Nacht bestialisch ermordet. Nicht dass ich dem Wolf das irgendwie vorwerfe, aber letztlich haben wir es in der Hand dies zuzulassen oder zu verhindern. Und wenn ich abwäge - entweder werden hin und wieder einzelne Wölfe erschossen oder unvorstellbar viele Nutz- und Wildtiere gerissen und ausgeweidet, dann bin ich doch lieber für ersteres. Sorry Wolf.






Alpin_Rise hat gesagt: RE:ausgeklammert
Gesendet am 6. September 2018 um 17:24
Der Thread ist schmal und wird versöhnlicher, gut so.

So lange die Fakten von beiden Seiten akzeptiert sind und lediglich unterschiedlich bewertet werden, ists eine gute Diskussion.
Bei Grossraubtieren streitet wir uns wie heir oft über die Fakten, weil diese nicht zum Allgemeinwissen gehören und unseren Emotionen (man lese die Grimm-Märchen) widersprechen.

Zum Tourismus: Für die Natur ist es doch gar nicht schlecht, wenn die Wandernden durch Schutzhundgebiete kanalisiert werden? Oder die Schafherden endlich ein- und die Wanderwege ausgezäunt sind.

Zum Tierwohl: Die heutige Massentierhaltung (auch in und auf den Alpen weitverbreitet!) mit ihren überzüchteten "Nutz"tierrassen verursacht Millionenfaches Tierleid - studier mal die Schlachtstatistiken und begleite ein durchschnittliches "Nutz"tier von der Geburt bis zu seinem Tod im Schlachthof und du weisst, wovon ich schreibe. Wenn der Wolf zu weniger "Nutz"tierhaltung und besserer Behirtung wenigstens der Alptiere führt, ist viel für das Tierwohl getan.
Und ob ein schwaches/krankes Wildtier weniger leidet, wenn es vom Wolf gerissen wird oder bis zu senem Tod dahinseucht...?

Ich bin mir bewusst, dass das alles subjektive Aussagen sind, was "Leid" und "Freud" anbelangt. Zu denken gibts mir eben schon, was wir für unseren Fleischkonsum sogenannten "Nutz"tieren antun.

G, Rise

georgb hat gesagt: Bekanntenkreis
Gesendet am 3. September 2018 um 09:37
In meinem Bekanntenkreis ist niemand, der für die Wiederansiedlung ist. Da sind allerdings auch Bergwanderer und Almbauern dabei. Einem von ihnen wurde vor einer Woche ein Kalb vom Wolf gerissen. Eine Woche vorher war ich genau dort zum Wandern unterwegs!?

Schneemann hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. September 2018 um 12:16
Das geht mir genauso - ich will weder die Wiederansiedlung von Wölfen noch von Bären. Allerdings kenne ich aus meinem Umfeld niemand, der das so sieht. Alle freuen sie sich gar auf die Rückkehr der Bären. Dass dann aber zerfleischte Wiltdiere und Schafe die Normalität werden, scheint keinen zu interessieren. Es geht halt nicht wie damals um Steinböcke, die irgendwo in den Felsen hausen und niemandem was zuleide tun...

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. September 2018 um 10:00
Da habt ihr beiden ja Glück. Denn es handelt sich nicht um eine Wiederansiedlung.

Wolf und Bär kommen freiwillig und ganz von alleine.

Was eigentlich erstaunen sollte, ob all des Hasses der ihnen entgegenschlägt.

orome hat gesagt:
Gesendet am 2. September 2018 um 20:56
Es geht bei dieser Diskussion meiner meinung nur zweitrangig um die Gefährdung. Viel wichtiger ist, dass die Kulturlandschaft Alpen und die mit dieser Kulturlandschaft verbundene Artenvielfalt durch die wuederansuedlung noch viel schneller verschwindet, als sie es durch Aufgabe der almwirtschaft und zunehmender verbuschung eh schon tut. Keiner stellt sein vurh auf die alm wenn's gerissen wird. Herdenschutz ob durch Zähne oder Hunde (wehe wenn sich die Städter durch einen aggressiven Schäferhund in der naturerholung gestört fühlen würden) ist für den Bauern irgendwie rentabel, also bleibt das Vieh im Tal, die allen verbuschen, die Artenvielfalt geht flöten, die Jahrhunderte alte kulturlaLandschaft verschwindet. U d das nur, damit man sich in der Stadt als Tierschützer fühlen kann. Daran sollte man einmal denken, wenn man das nächste mal ne alm genießt. Ansonsten sollte man nämlich im dunklen nadelwald sitzen.
Und ganz nebenbei sieht man in Norddeutschland, wie sich die wolfspopulation komplett anders entwickelt als vorher gesagt. In Brandenburg ist schon einer am Spielplatz ist einer gesehen worden, plötzlich sind die veganen öko Muttis alarmiert: doch bitte nicht bei uns!

orome hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. September 2018 um 21:24
Und was mir noch einfällt: bei uns gibt's hören. Letztes Jahr ist ein jungbär durch die villacher Innenstadt (!) Ein paar Tage später war er am dobratsch, dem hazsberg von Villach, auf den 100er gehen. Mir ist auf nee skitour mal ne börenspur über den Weg gelaufen ...
So lange man nicht selbst betroffen ist, ist es leicht schlaue Tips und links zu Posten. Und sich über die Angst anderer lustig zu machen ...

georgb hat gesagt: du sagst es
Gesendet am 3. September 2018 um 09:29
Ein aufgelassenes Weidegebiet wird bald zuwachsen und Enziane oder Murmeltiere wird man dort kaum mehr finden. Aber vielleicht gefällt das ja auch nicht jedem, mancher schaut sich halt lieber die Tiere im Fernsehen an und stellt sich Blumen auf die Fensterbank als selbst in die Natur zu gehen!?

kopfsalat hat gesagt: RE:du sagst es
Gesendet am 3. September 2018 um 17:44
> Ein aufgelassenes Weidegebiet wird bald zuwachsen und Enziane oder Murmeltiere wird man dort kaum mehr finden.

Das geht aber schon ein Weilchen. Während dieser Zeit nimmt die Artenvielfalt, mit der Abnahme des durchs Vieh künstlich gedüngten Grases, fast schon explosionsartig zu!

Das durften wir auf unseren GTA-Wanderungen durch die verlassenen Täler des Piemonts wiederholt feststellen.

Auch der Schweizer Nationalpark ist alles andere als komplett vergandet und artenarm. Im Gegenteil hier tummeln sich Wild und Murmeltiere nur so. Und dies obwohl dort seit 100 Jahren weder eine Beweidung noch sonstige Eingriffe stattfinden.

ABoehlen hat gesagt: RE:du sagst es
Gesendet am 4. September 2018 um 06:34
Mag sein, funktioniert aber nicht immer. In anderen Gebieten breitet sich die Grünerle unkontrolliert aus, was für neue Probleme sorgt: Die Grünerle erobert die Alpen

Interessant ist, wer bei der Lösung dieses Problems helfen könnte: Die bösen, subventionierten Schafe!

kopfsalat hat gesagt: RE:du sagst es
Gesendet am 4. September 2018 um 08:38
Interessant. Leider fehlt bei dem Artikel die Quellenangabe. Aber vermutlich handelt es sich um - einen sehr selektiven - Auszug aus einer Studie, die das BAFU in Auftrag gegeben hat.

Es ging darum all die widersprüchlichen Quellen zu sichten. Nur werden diese dadurch natürlich nicht weniger widersprüchlich: Grünerle – Forschungsprojekt (31.08.2012)

Darin steht u.a., dass auch Gemsen das Zeug fressen (S.46)

Man sollte von der Fixierung auf Probleme und Lösungen wegkommen. Denn Natur ist nicht zielgerichtet. Das sogenannte "ökologische Gleichgewicht" ist eine rein menschliche (vermutlich religiös geprägte) Wunschvorstellung, das es in der Natur nicht gibt.

Nic hat gesagt:
Gesendet am 3. September 2018 um 21:41
Ich mag Wölfe :)

Gelöschter Kommentar

rascr hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 00:47
Liebe Frau Winterbaer,

Als alter(nder) Chauvinist bin ich versucht deine Logik als "weiblich" zu diskreditieren. Nachdem Hr Rise schon nicht existente Wolfsangriffe (wo eh keine Wölfe existieren!!!) als intellektuell eher schwachen Beleg für die Ungefährlichkeit real existierenden Wölfe heranzieht setzt du noch einen drauf indem du Hunde mehr fürchtest die objektiv wesentlich ungefährlicher aber eben tatsächlich da sind.

Wenn Wölfe da sein werden wird es Angriffe geben. So wie in allen Ländern in denen Wölfe heimisch sind. Und es ist schon fast schizophren dass eine Gesellschaft in der ich regelmässig dumm angequatscht werde wenn ich ohne Helm Boarde und Bike und in der Leute Maulkörbe und Hundeführerscheine verlangen, fordert das liebe Wölfchen möge doch bitte wieder seinen angestammten Platz einnehmen obwohl dieses possierliche Tierchen jeden Herdenschutzhund zu Hackfleisch verwurstet.
Apropos Hdschh.: wo willst denn zukünftig an den Biestern vorbeikommen? In Andermatt erwägen sie ein Verbot weil die für Wanderer zu gefährlich sind.

Im Allgäu machen Familien aus dem Pott Urlaub. Bin gespannt wie lange noch wenn das erste Urlaubsbild von süßen Hundi mit der Tochter in der Klinik endet. ( Bsp. Andermatt). Das selbe gilt für den Fall in dem der erste Trailrunner erlegt wird weil Wolfi denkt was rennt flüchtet und was flüchtet wird gefangen (Bsp. Alaska).

Also sei mir nicht böse aber sich vor Hunden zu fürchten, vor Wölfen aber nicht, ist ganz schön irrational. Oder gefährlich. Jenachdem... Achso und ganz nebenbei: Südtirol meine ich verzeichnet bei sehr überschaubarer Population bereits mehrere Angriffe von Bären auf Menschen.

Die Ungefährlicher von Großraubtieren ist nichts weiter als eine urban legend. Sogar ein armes Eisbärchen musste die Dummheit der Schaulustigen letzthin mit dem Leben bezahlen weil es wohl doch irgendwie grantig wurde. :(

Liebe Grüße


Gelöschter Kommentar

rascr hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 01:33
Komisch, nichts von dem was du mir da vorwirfst habe ich oben so geschrieben. Naja. Dann mal gute Nacht.

Schneemann hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 09:57
"Ein Hund ist kein Spaß, wenn er nicht erzogen ist. Denn jeder Hund ist eigentlich ein Wolf. Also widersprichst Du Dir doch irgendwie selber?"

Damit widersprichst du dir aber auch selbst ;) Denn so gesehen ist ein Wolf nämlich ein "freilauender, unerzogener" Hund - also genau das wovor du Angst hast.

Letzlich sind einzelne Wölfe als Wildtiere aber sicher nicht auf den Konflikt mit dem Menschen aus, da bin ich ganz bei dir. Die versuchen ihre Risiken zu minimieren und töten lieber kleinere, wehrlose Tiere und lassen sich kaum auf Kämpfe mit ausgewachsenen Menschen ein. Die Ausnahme sind wohl Tiere, die gar keine Feinde haben, wie der Bär oder vlt. auch das Rudel Wölfe.

Ungefährlich macht das aber auch einzelne Wölfe nicht, vor allem für Kleinkinder, Jogger oder eben Ausnahmefälle wie die im lfu-Link angegebenen Tollwut-Tiere oder im Winter verhungernde Tiere. Die eigentlichen Opfer werden aber nicht die Menschen sein, sondern Unmengen an ausgeschlachtete Lämmern, Rehkitzen und anderen Wild- und Nutzieren...mal schaun ob die Leute noch ihrer Naturromantik vom schönen Wolf anhängen, wenn sie ihre lieben Hauskatzen zerfleischt im Vorgarten finden.

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 12:01
Danke, Winterbaer
dass du eine reelle Gefahr in den Bergen ansprichst. Hunde (und auch Katzen!) verletzen weit mehr Menschen, als Wölfe es tun. Ich bin tausenden Hunden - ja, manchmal mit Angst! - begegnet, aber noch keinem Wolf.

Ich bleibe beim meinem Statement: sich als Berggänger in den Alpen vor Wölfen zu fürchten, ist irraltional.
Jeder, der ein minimales Verständnis für Statistik/Risiko hat, kann die Zahlen selber Studieren: Wir sollten uns vor Autos, Motorrädern, Blitzen, Zecken, Sturz/Absturz, etc.= Dingen die uns Töten/Verletzen, fürchten.

Hören wir doch auf, Probleme herbeizureden, die nicht existieren. Obwohl das gerade sehr in Mode ist.

G,
Rise

kopfsalat hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 12:14
Eine Bekannte von mir macht seit Jahren mehrmonatige Langstreckenwanderungen durch Gegenden die durchaus als Wolfs- oder Bärengebiete deklariert werden könnten (Rocky Mountains, Appallatschen, Karpaten, Pyrenäen, Norwegen etc.). Sie hatte noch nie Probleme mit Wolf, Bär oder sonstigen wildlebenden Tieren.

Einzig von einem Rudel unbeaufsichtigter Hof-Hunde wurde sie so gebissen, dass sie schliesslich Antibotika nehmen musste, um die Infektion in der Griff zu bekommen!

rascr hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 13:21
Du bist lustig, existierende Probleme ignorierst du und verwahrst dich dann dagegen welche herbeizureden. Wie wäre es mit einer Lösung der genannten Probleme? Dann könnte man vielleicht weiter diskutieren.

Gelöschter Kommentar

orome hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 14:51
Ich verstehe den Punkt nicht. Nur weil ich den Wolf nicht haben möchte, muss ich ja nicht der hundefan sein. Mir gehen die Viecher auch auf die Nerven. Der Fall des kampfhundes der letztens eingeschläfert wurde zeigt doch wie pervers die Leute mittlerweile zu ihren Tieren stehen. Da gab's morddrohubgen in Richtung der Behörde, nur weil ein Hund, der jemand totgebisden hat eingeschläfert werden sollte. Aber die Menschen sollte man im Mittelmeer ersaufen lassen ....
Aber mit dem Wolf hat das doch nichts zu tun. Nur weil die Chance in Deutschland von einem Löwen verletzt zu werden geringer ist als von einem Hund, wird ja auch bei er für freilaufende Löwen sein. Und wie gesagt, ich sehe das Problem mit dem Wolf du h nicht vorrangig in der Sicherheit.
N7cht jedes Kalb auf der Alm wird geschlachtet, nicht jeder bergbauer hat 1000 Kühe ohne Namen. Zumindest nicht die die ich kenne und bei denen ich mir gerne Käse, Milch, Joghurt oder Speck kaufe. Massentierhsltung findet eben nicht auf der Alm statt. Ich verstehe nicht, warum das alles vermischt werden muss

kopfsalat hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 16:31
> Ich verstehe nicht, warum das alles vermischt werden muss

Weil der Wolf Teil der bei uns heimischen Fauna ist oder zumindest war, bis er vom Menschen ausgerottet wurde.

Bei Bartgeier, Steinbock, Reh, Hirsch und teilweise gar Gemse wurde vom Menschen gar kräftig nachgeholfen, dass diese, ebenfalls vom Menschen ausgerotteten Tiere, wieder einen Platz in unserer Umwelt haben.

Gelöschter Kommentar

orome hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 16:45
Damit erklärst du mir nichts. Das ist keine Antwort auf gar nichts. Wenn die Natur nicht zielführend ist, das ökologische Gleichgewicht definiert, was interessierts dich wenn eine stärkere spezies ne schwächere ausrottet? Wieso vermischst du ständig die Landwirtschaft in den Bergen mit der massentierhsltung im Tal? Von wem willst du deine milch oder käse kaufen oder lebst du vegan,?
Und wieso ist es logisch zu sagen, die Gefahr durch Verletzungen durch Hunde ist höher als durch Wölfe, also braucht sich keiner Sorgen um Wölfe zu machen. Das ergibt doch einfach keinen Sinn. Warum hat sich der mensch wohl die mühe gemacht den wolf auszurotten. Woher kommt denn das mit der Großmutter und dem bösen Wolf? Ich glaube jetzt auch, dass es viel wahrscheinlicher ist sich auf eine andere Art zu verletzen als durch den wolf. Aber ich ksnn doch nicht sagen, das eine ist viel gefährlicher als das andere, deshalb ist es zu vernachlässigen.
Und ich möchte mal stark bezweifeln dass Das Reh jemals ausgerottet war. Da fliegt wieder alles in einen Topf, Gratulation zum verallgemeinern!

kopfsalat hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 17:12
Mal ein paar Fakten, die nicht von den Gebrüdern Grimm stammen: [/www.waldwissen.net/wald/wild/oekologie/wsl_rueckkehr_wild/i...]

kopfsalat hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 16:57
Wenn Du Deine Fakten lieber beim Rotkäppchen und den sieben Geisslein holst, dann erübrigt sich wohl jede weitere Diskussion.

Aber du hast nicht unrecht. Ein Grossteil der Wolfsgegner liebt irrationale Ängste, da sie nicht falsifizierbar sind.

orome hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 18:40
Sag mal du willst einen absichtlich falsch verstehen! Zum wiederholten mal schreibe ich, dass ich nicht aus Angst gegen den Wolf von. Meine Abnsicht habe ich, sofern sinnerfassend lesen möglich idt, mehrfach erklärt.
Arten kommen und gehen, dachte die Natur ist ohne Ziel. Dann rottet halt der mensch welche aus, das Problem mensch regelt sich dann später. Wieso bleibst du nicht konsequent bei Ei er Haltung? Zuerst die großen Sprüche mit o
Ökologischem Gleichgewicht, dann dich wieder ausrotten u d ansiedeln...
Die schwebt offensichtlich eine Wildnis on den Alpen vor, in der der wirtschaftende mensch, bzw.die Form der wirtschaftlich nutzung die in dem Kulturenraum über Jahrhunderte betrieben wurde, keinen Platz hat. Müsste man den betroffenen halt erklären und umsiedeln. Aber warum denn in den Alpen? Warum nicht basel umsiedeln damit der begradigte rhein wieder seine auen hat und die Tiere ihre Lebensräume? Man könnte da ja mal zu erst die roche abreißen.
Und dann war's Reh ja ganz sicher ausgestorben. Steht ja zweifelsfrei in deinem Link.

orome hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 19:04
Unsympathisch überheblich ist auch eine Diskussion derart beenden zu wollen, indem man auf die irrationalität sprich Dummheit des anderen verweist.

kopfsalat hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 19:37
Nochmals zum mitlesen:

Der Wolf wird NICHT (!!!) wiederangesiedelt. Er kommt von ganz alleine.

orome hat gesagt: RE:Und vor freilaufenden Hunden habt Ihr keine Angst?
Gesendet am 4. September 2018 um 19:48
Lies einfach mal das durch worauf du antwortest und zwar am besten bevor du antwortest.

rascr hat gesagt:
Gesendet am 4. September 2018 um 01:00
http://m.maz-online.de/amp/news/Lokales/Brandenburg-Havel/Wolf-greift-eingezaeunten-Hund-an-Tier-muss-eingeschlaefert-werden

Landleben ähem rustikal. Der Zaun im Bild ist klasse, erinnert eher an DDR als an Omas Bauerngärtchen

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. September 2018 um 09:52
BOAH!

> Wohl ein Wolf hat einen Familienhund auf einem umzäunten Privatgrundstück angegriffen. Zumindest die Einwohner von Steinberg sind sich da sicher.

Aus dem unsicheren "wohl" wird dann innert ein paar Absätzen - ohne ersichtlichen Grund - die Gewissheit, dass es ein solcher war!

Herrlich ... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

hier mal was etwas nützlicheres

> Ähnliches Fell, vergleichbare Größe und sich ähnelnde Bewegungsabläufe: Manche Hunderassen sind nur schwer von Wölfen zu unterscheiden. Vor allem Wolfhunde sind ihren wildlebenden Verwandten äußert ähnlich. Gewissheit bringen oft nur DNS-Analysen.

Erstaunlicherweise steht davon nix in dem Zeitungsartikel ...

Gelöschter Kommentar

kopfsalat hat gesagt: RE:Denkanstöße
Gesendet am 4. September 2018 um 20:01
Ich habe auch mehr Verständnis für Spinnen, als für Menschen die davor eine (irrationale) Angst haben und sie deshalb töten wollen. Mit Liebe hat das gar nix zu tun.

Da du weder ein Wolf noch eine Beute bist, wird es dem Wolf scheissegal sein, was du in seinem Revier machst. Vermutlich wird er aber das Weite suchen, da der Mensch für ihn normalerweise den Tod bedeutet.

georgb hat gesagt:
Gesendet am 4. September 2018 um 20:24
Dani,
wenn du so weiter machst, nenne ich dich in Zukunft kopfsalat&threadrebell Ötzi III ;-)

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. September 2018 um 20:54
Tu dir keinen Zwang an. Ich kann mir meine Sympathien ja immer noch bei den Wölfen holen ...

georgb hat gesagt:
Gesendet am 4. September 2018 um 20:58
:-)))

mong hat gesagt:
Gesendet am 4. September 2018 um 21:46
Wenn ich in den wilden Tessiner Tälern unterwegs bin,
werde ich ständig von Wölfen angegriffen.

Sie rennen auf mich zu, mit fletschenden Zähnen und wildem Geheul.

Aber ich habe einen Trick:
Ich bücke mich und tue so, als ob ich einen Stein vom Boden auflesen würde
und schreie gleichzeitig wie ein Verrückter.

Ich bin dann auf Augenhöhe mit dem Wolf,
und der Wolf glaubt, er habe es mit einem vierbeinigen Tier zu tun,
das er noch nie gesehen hat.

Der Wolf ist dann total irritiert.

Er weiss nicht, mit wem er es zu tun hat.

Er bremst zuerst und dann stutzt er,
und dann macht er rechtsumkehrt und sucht verwirrt das Weite.

Bisher hat diese Taktik immer funktioniert.


kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. September 2018 um 11:07
Kann auch bei Hunden funktionieren.

Vorallem in Südeuropa reicht es oft schon, wenn man so tut, also ob man sich nach einen Stein bückt, um den Hund auf Distanz zu halten.

rascr hat gesagt:
Gesendet am 5. September 2018 um 01:15

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. September 2018 um 11:30
Boah: bis zurück ins Jahre 1704 ! ! ! Und alles verifiziert.

Im Schnitt gab es seit dem Jahr 2000 weltweit 9 Wolfsattacken pro Jahr.

Exträääääm gefääääääährlich!

Schneemann hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. September 2018 um 14:24
ein Filmtipp passend zum Thema:
Frozen
(nicht dass das wirklich realistisch wäre ;))

Alpin_Rise hat gesagt: Endlich eine beruhigende Statistik
Gesendet am 5. September 2018 um 15:33
(Laut Wolfskritikern "noch") Kein einziger Vorfall in Mitteleuropa seit der Rückkehr - eine formidable Grundlage für weitere Diskussionen.

Interessant ist als Vergleich die Liste tödlicher Hundeattacken in den USA, ein, zwei Dutzend Tote pro Jahr und 4 bis 5 Millionen Hundebisse pro Jahr.
Darüber muss sich niemand Sorgen machen, Peanuts - Wuff! Wuff!

G, Rise


Gelöschter Kommentar

Gelöschter Kommentar

trainman hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 21. November 2018 um 00:44
Leider wird hier wie immer wieder mal in der heutigen "Gutmenschengesellschaft" inzwischen üblich ein Risiko gegen andere Risiken aufgerechnet. Es ist doch vollkommen unlogisch, aufgrund vieler zweifellos vorhandener Risiken in der menschlichen Existenz nun einfach ein weiteres Risiko ohne Not ins Spiel zu bringen, nach dem Motto "Menschen kommen z.B. im Strassenverkehr um, da ist doch dann ab zu eine durch einen Wolf ums Leben gekommene Person nicht sooo schlimm..."
Der Wolf ist ein brutales Raubtier und der naive Glaube an den Respekt vor dem Menschen wird früher oder später widerlegt werden, ganz ohne Grund haben unsere Vorfahren ihn nicht bekämpft. Und wenn das erste Kind in Mitteleuropa von einem Wolf zerfleischt wird(was früher oder später zu erwarten ist), gibt es ein grosses Geschrei.

Akademisch philosophieren ist einfach, steht man der Bestie gegenüber sieht das gleich ganz anders aus. Ein kräftiger Mann kann einen einzelnen Wolf gerade noch abwehren, ohne Blessuren geht das aber vermutlich nicht ab, bei mehreren Angreifern ist dann Sense!

Vielleicht gibt es ja manche Menschen, die in ihrem Selbsthass gegen die eigene Spezies bereit sind, sich dem Tier unterzuordnen bzw. sich zu opfern- ich gehöre nicht dazu.

Es wäre traurig, wenn in Zukunft bei Bergwanderungen ein neuer Ausrüstungsgegenstand zur Pflicht würde: Eine scharfe Machete!

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 21. November 2018 um 18:20
Da die Diskussion wieder so schön auflebt:

> vollkommen unlogisch, aufgrund vieler zweifellos vorhandener Risiken in der menschlichen Existenz...
Nein, vollkommen logisch, denn (für mich) das beste Mittel mit Ängsten umzugehen ist, sie zu rationalisieren. Dazu sind Vergleiche mit anderen Risiken bestens geeignet.

> inzwischen üblich ein Risiko gegen andere Risiken aufgerechnet.
Zum Glück ist das so üblich. Nach den Prinzipien der Riskioabwägung und Verhältnismässigkeit funktioniert übrigens unsere "Gutmenschengesellschaft", und zwar in meinen Augen gar nicht so schlecht: (Schul-)Medizin, Rechtssprechung, etc.

> ganz ohne Grund haben unsere Vorfahren ihn nicht bekämpft.
Unsere Vorfahren haben auch Frauen als "Hexen" verbrannt, Kinder körperlich gezüchtigt, Kranke mit Aderlässe "behandelt" etc. Sollten wir auch wieder so machen, hat sich ja bewährt. Kann es sein, dass wir in einer anderen Welt leben als unsere Vorfahren und daher auch anders reagieren könnten?

> wenn das erste Kind in Mitteleuropa von einem Wolf zerfleischt wird
Ja, dann haben wir eine andere Ausgangslage. Dass jedes Jahr einige Kinder von Hunden "zerfleischt" werden, ist ja unerheblich und einfach so hinzunehmen..? Richtig, denn nach deiner Logik es ist ja unsinnig, Bedrohungen zu vergleichen.

> Der Wolf ist ein brutales Raubtier
> steht man der Bestie gegenüber
Nun, wenn du in diesem Glauben lebst, deine Privatsache. Nur vermute ich - korrigier mich - dass du nicht aus eigener Erfahrung sprichst, richtig? Wenn ja, was sind deine Worte anderes als
>Akademisches Philosophieren ?


Die selbe Angstmasche mit dem Bären. 99% aller, die dieses Tier dämonisieren, haben wohl noch keinem Exemplar in freier Wildbahn gegenüber gestanden.

G vom Gutmenschen

trainman hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 21. November 2018 um 21:20
"Dass jedes Jahr einige Kinder von Hunden "zerfleischt" werden, ist ja unerheblich und einfach so hinzunehmen..? " ???
Habe ich das etwa gesagt? Bitte genau die Logik beachten, wenn Hunde Menschen verletzen oder gar töten, so ist dagegen mit aller Härte vorzugehen und die Hundehalter sind empfindlich zu bestrafen bzw. muss dann eben das Halten gefährlicher Hunde nicht jedermann erlaubt werden. Dieser Missstand ist zu bekämpfen, aber bitte nicht argumentieren, dass wegen eines Missstands ein anderer (Gefahr durch Wolf bzw. Bär) zu vernachlässigen sei!

"Unsere Vorfahren haben auch Frauen als "Hexen" verbrannt, Kinder körperlich gezüchtigt, Kranke mit Aderlässe "behandelt" etc. Sollten wir auch wieder so machen, hat sich ja bewährt"--schon ein wenig polemisch,die Argumentation.

Natürlich wurde von unseren Vorfahren eine verdammt große Menge Mist gebaut-daran besteht überhaupt kein Zweifel. Daraus kann man aber noch lange nicht ableiten, dass von denen ALLES falsch gemacht wurde.

Der Wolf und auch der Bär haben in der Zivilisation der "Moderne" einfach keinen Platz, ist denn das so schwer einzusehen?

In der Vergangenheit war es nicht üblich, zur Erholung Wanderungen oder Bergtouren zu unternehmen, weil der Überlebenskampf dazu einfach keine Zeit ließ. Zudem war die Besiedelungsdichte drastisch geringer, sodass Mensch und Raubtier sich aus dem Weg gehen konnten. Heute ist die Situation vollkommen anders und der Konflikt unausweichlich. Oder möchtest Du auf Deine schönen Bergtouren einfach verzichten zugunsten einer Raubtierpopulation, die durch die Entwicklung der Zivilisation in Europa keinen Platz mehr hat, bzw. willst Du im Ernstfall Dich dem "Gott" Natur opfern?? Ich möchte hier Deine Körperkraft und Kampffähigkeit nicht in Frage stellen, aber wenn sich drei oder mehr Wölfe an Dir festgebissen haben bist auch Du ohne Schusswaffe dran...

Nicht umsonst ist das Mitführen von Gewehren in vielen Ländern mit gefährlichen Tieren üblich.

Die logische Konsequenz wäre, die Wandersmänner mit Schiessprügeln auszurüsten, was allerdings aus meiner Sicht nicht wünschenswert ist(Beispiel USA,etc.)

Verstehe mich bitte nicht falsch, ich bin beileibe kein Freund der technologischen Spassgesellschaft, aber das Wandern und Bergsteigen (mit einigermassen umweltfreundlichen Mitteln) ist für mich höherwertig als ein pseudoromantischer Versuch, die Märchenwelt vergangener Zeiten wiederherzustellen.
In der Natur gibt es keine Romantik, allenfalls Überlebenskampf und auch sinnlose Grausamkeit wie z.B. das Wolfsverhalten, möglichst viele Schafe zu töten,auch wenn sie gar nicht mehr gefressen werden können...

Zu Recht erscheint der Wolf daher als üble Bestie,der Hintergrund ist aber ganz anders. In den Weiten der sibirischen Steppe bzw. Tundra verfolgt ein Rudel oft tagelang ein Beutetier, bis es zur Strecke gebracht wird. Da geht es wirklich um den Überlebenskampf und dafür ist der Wolf auch biologisch "ausgelegt",wie man als Ingenieur sagen würde. Ein komfortables Abschlachten einer Schafherde ist dort nicht möglich und die harten Lebensbedingungen verhindern auch ein stärkeres Wachstum der Population.
Die leicht erreichbare Beute einer Schafherde bei uns verändert daher die Verhaltensstruktur und früher oder später wird er auch den Siedlungen nahekommen, was die Wildschweine inzwischen mancherorts bereits tun.
Natürlich werden die lieben Gutmenschen jetzt auf elektrische und andere Zäune verweisen, aber mal im Ernst-ist es wirklich wünschenswert, Mensch und Nutztier mit Hilfe von Zäunen einzusperren...?
noch eine letzte Bemerkung:
"Nein, vollkommen logisch, denn (für mich) das beste Mittel mit Ängsten umzugehen ist, sie zu rationalisieren. Dazu sind Vergleiche mit anderen Risiken bestens geeignet. "

das Argument überzeugt mich gar nicht. Selbstverständlich macht es Sinn, objektive Gefahren wie Steinschlag,Lawine, Spaltensturz und Bedrohung durch Schlechtwettereinbruch rational zu durchdenken und ggf. Massnahmen dagegen zu treffen oder auch eine Tour abzubrechen. Da geht es ja um Faktoren, die im Wesentlichen vom Menschen nicht direkt beeinflussbar sind. Ganz anders die Lage beim Raubtier. Mitteleuropa kam in den letzten 100Jahren sehr gut ohne Wolf und Bär aus, warum dann jetzt plötzlich eine vermeidbare Gefahrenquelle per Gesetz einführen??
Grüsse vom rationalistischen Bösmensch

kopfsalat hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 21. November 2018 um 22:29
> Der Wolf und auch der Bär haben in der Zivilisation der "Moderne" einfach keinen Platz, ist denn das so schwer einzusehen?

Umso erstaunlicher, dass sie komplett freiwillig in diese sogenannte "Zivilisation" kommen und sich darin nicht nur wohlfühlen, sondern auch weiter verbreiten!

rascr hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 21. November 2018 um 22:48
Dass die Zwangs-Ansiedlung so erfolgreich verläuft wundert mich auch. Ich hätte deutlich mehr aktiven Widerstand erwartet.

Der Allgäuer Wolf zum Beispiel hat sich scheinbar dem non-food-trend verschrieben. Oder ein Allgäuer Bauer hat getan was ein Allgäuer Bauer eben tun muss. Jedenfalls scheint dieses Tier wie vom Erdboden verschluckt.

Vermutlich ist aber nur in die Schweiz emigriert.

kopfsalat hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 22. November 2018 um 07:17
rascr der Clown im Umzug. Immer gut für eine weitere, unsinnige Provokation, auch wenn sie noch so oft abgehandelt und widerlegt wurde. Gääähn.

trainman hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 22. November 2018 um 00:32
das ist ganz einfach zu erklären, auch in der Biologie gilt das Gesetz vom "Weg des geringsten Widerstands".So wie der elektrische Strom den hochohmigen Widerstand meidet und den Weg durch einen geringeren Widerstand sucht(falls vorhanden), so sucht auch das Tier den einfachsten Weg zum Futter. Im Umfeld einer dicht besiedelten Gegend ist es leichter an Nahrung zu kommen als tagelang einem Beutetier nachzulaufen. Es versteht sich von selbst, dass der Wolf nicht darüber nachdenkt, ob er in dieser Zivilisation willkommen ist oder nicht, das kann er nicht und es ist auch nicht seine Aufgabe-die besteht nämlich zu allererst aus FRESSEN.
In anderen Gegenden der Welt dringen z.B. Bären ungeniert in Siedlungen vor und bedienen sich aus Abfalleimern etc. und auch in Deutschland ist schon mal eine Wildsau in einer Stadt erschienen...

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 21. November 2018 um 23:31
Mit Argumenten können wir uns wohl nicht weiter annähern, da unsere Wahrnehmung der (Tier-)Welt mir doch sehr verschieden scheint.

> Oder möchtest Du auf Deine schönen Bergtouren einfach verzichten zugunsten einer Raubtierpopulation
Ich bin nach wie vor überzeugt, dass Wolfspräsenz mich als Wanderer nicht einschränkt. Wenn ich in den Bergen das Leben lasse, dann ganz sicher nicht wegen einem Raubtier.

Wir werden sehen wie sich die Situation weiterentwickelt. Und dann bestimmt diesen unsterblichen Thread wieder beleben ;-)

G, Rise

trainman hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 22. November 2018 um 01:05
Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du sowohl vor Konflikten mit Wolf und Bär als auch vor alpiner Naturgewalt verschont bleibst!

Grüsse

trainman

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 22. November 2018 um 09:04
Wir sind uns einig: Das wünsche ich dir wie allen anderen hier auch. Und dass uns Spass in und Freude an der Natur nie abhanden kommt, komme was/wer wolle ;-)

G, Rise

rascr hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 21. November 2018 um 21:11
Auszug aus einem aktuellen Papier vom wissenschaftlichen Dienst des Bundestages:

"Insgesamt wurden zwischen 2010 und 2018 130 Angriffe von Wölfen auf Menschen registriert, denen 302 Personen – darunter 24 Tote - zum Opfer fielen. Die Ursachen der Angriffe waren
nach Überzeugung der Autoren überwiegend räuberischer
... oder grundloser ... Natur."

Respekt dass sich noch einer traut sich kritisch zu äussern.
Kann ich aber nicht empfehlen.

Ich seh' es so: am Ende verlieren alle - die Wölfe weil sie früher oder später wieder gejagt werden, Menschen und ihre Haustiere weil sie zu leiden haben ("...Die Zahl der Wolfsangriffe auf Nutztiere in Spanien bezifferte der Verband für 2016 auf 5328. Dabei seien insgesamt 10 479 Tiere getötet worden...[Quelle: spanischer Bauernverband]).

Die Liste könnte man fortführen über den Einfluß der EU auf Almbauern über die Atomisierung der Gesellschaft bis zum Recht auf Selbstbestimmung /-verteidigung des Individuums aber ich glaube bevor alle denken ich bin total durchgeknallt höre ich hier lieber wieder auf :-))) Interessantes Thema aber ...

kopfsalat hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 21. November 2018 um 22:41
> Auszug aus einem aktuellen Papier vom wissenschaftlichen Dienst des Bundestages:

Hahahaha ... der ist gut!

Hier ist der Link zur Studie: [/www.bundestag.de/blob/563294/83068d6297590248dd89375affd358...]

Ganz durchlesen. Der Clou kommt erst am Ende.

ROFL ... Wikipedia ... ROFL ...

jfk hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 21. November 2018 um 23:39
Spanien hat tatsächlich ein Problem mit dem Herdenschutz. Praxis und Regelungen variieren regional stark. Entsprechende Unterschiede dann auch bei den Schäden je nach Region. Die grössten Probleme haben die Spanier auf den Sömmerungsweiden in der Cordillera Cantabrica, wo die Tiere grösstenteils unbeaufsichtigt und ohne Schutz sind.

In der Schweiz fallen dem Wolf jährlich im Schnitt 200 bis 250 Nutztiere zum Opfer. Vergangenes Jahr verzeichnete KORA 389 Übergriffe. Allein 80 davon (77 Schafe, 2 Ziegen und 1 Rind) hatte allerdings der Urner Wolf zu verantworten, der dann zurecht und von offizieller Seite abgeschossen wurde. Wenn man allerdings bedenkt, dass in der Schweiz im Schnitt jährlich bei der Sömmerung zwischen 4000 und 6000 Nutztiere wegen Absturz, Krankheit, Naturkatastrophen oder weil sie im Herbst schlicht vergessen werden zugrunde gehen, relativieren sich die Zahlen zu den Wolfsrissen wieder. (*hier eine Schafsrettung mit Happyend)

Aufschlussreich auch hier der Blick zum Calandarudel, dass mittlerweile seit sieben Jahren in der Region ist und zeigt, dass erstens der Herdenschutz funktioniert, wenn sich der Mensch an die dauerhafte Präsenz des Wolfes anpassen kann. 2017 wurden gerade einmal vier Schafe in einem einzelnen Angriff durch einem einzelnen Wolf innerhalb eines Zaunes gerissen. Das Rudel umfasste im Sommer mit den Jungtieren bis zu 11 Wölfe.
Zweitens sind in dieser Zeit trotz der Nähe zu Stadt und Dörfern keine Angriffe auf Menschen bekannt und drittens, zeigt sich, dass die Anzahl Wölfe in einer Region stabil (und überschaubar!) bleibt, sobald sich ein Rudel etablieren konnte -->siehe Sozialverhalten des Wolfes.

>Papier vom wissenschaftlichen Dienst des Bundestages

Hast du einen Link / Quelle? Würde mich sehr für das ganze Papier interessieren. Beziehen sich die Zahlen auf die Situation weltweit?

jfk hat gesagt: RE:Risiko und Angst
Gesendet am 22. November 2018 um 00:38
Der Kommentar mit Link von Kopfsalat hat's mir erst jetzt angezeigt, sorry. Liest man den ganzen Bericht durch, relativieren sich die Zahlen doch um einiges. Die Studie hält mehrfach fest, wie gering die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs auf Menschen ist. Gerade in Westeuropa.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 6. September 2018 um 06:38
Ich weiss nicht, wie es in Deutschland ist, aber in der Schweiz geniesst der Wolf gar den Schutz der Bundesverfassung!

>Art. 78/4
>
>[Der Bund] erlässt Vorschriften zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt und zur Erhaltung ihrer Lebensräume in der natürlichen Vielfalt. Er schützt bedrohte Arten vor Ausrottung.


jfk hat gesagt: Wolf schützt und Nützt!
Gesendet am 20. November 2018 um 20:53
Dass die Angst vor dem Wolf für Bergsteiger & Wanderer meist irrationaler Natur ist, hat unter anderen Alpin_Rise bereits aufgezeigt. Gerade weil das Thema Wolf emotional so aufgeladen ist, kommt man aber in einer vernünftigen Diskussion nicht darum herum, sich die Auswirkungen des Tieres auf die Bevölkerung und die Ursachen deren Ängste anzusehen.

Ich hatte diesen Sommer mehrfach die Möglichkeit, mich mit betroffenen Hirten und Älplern zu unterhalten. Auf zwei möchte ich kurz eingehen. In Kirgistan war ich mehrere Tage auf einer Alp bei Älplern & Jägern zu Gast. Nach einer Weile stellte sich heraus, dass die Männer auch regelmässig Wölfe schiessen. Wieso? Reisst ein Wolf mehrere Tiere aus der Herde eines Kleinbauern, kann das schnell einmal seine Existenz bedrohen. Früher noch mehr als heute. Die daraus resultierende Angst wurde über Generationen weitergegeben, passende Legenden und Mythen dazu gestrickt. Entsprechend schwierig ist es dieser Angst mit Argumenten entgegen zu treten. In Kirgistan wie in der Schweiz. Ein Älpler mit einem Kleinbetrieb im Entlebuch, Wolf und Bär waren bei ihm bereits "zu Gast", argumentierte ähnlich. Zudem seien nach seiner Meinung die meisten Wölfe doch sowieso Hybriden, die von irgend welchen Naturschützern aus der Stadt ausgesetzt wurden. Von Bern sei für Kleinbauern wie ihn auch kaum Hilfe zu erwarten.

Ersteres ist natürlich Humbug. Solchen Märchen gilt es durch gezielte Information und Aufklärung entgegenzutreten. Der zweite Punkt ist problematischer. Für Kleinbauern sind Aufwand und Bürokratische Hürden für Herdenschutz und Entschädigungszahlungen oft beträchtlich. Der Bund ist hier gefordert Hürden abzubauen und zu informieren. Auch dass Kleinbetriebe zum Beispiel mit vermehrten Kooperationen nicht nur im Bezug auf den Wolf viel profitieren könnten...

Ein Punkt der allgemein, und speziell in dieser Diskussion hier zu wenig berücksichtigt wird, ist der positive Einfluss den der Wolf auf ein gesundes Ökosystem ausübt und die Vorteile, die wir Menschen daraus haben. In den meisten Schweizer Wäldern haben wir eine zu hohe Wilddichte, mit entsprechenden Schäden und finanziellem Aufwand für die Waldbesitzer. Einzelne Baumarten wie z.B. Weisstanne und Eibe können sich gebietsweise natürlich nicht mehr verjüngen. Bestände überaltern und werden anfällig auf Umweltkatastrophen und Schädlinge. Unternimmt man nichts dagegen, können die Auswirkungen, gerade in den so wichtigen Schutzwäldern in den Alpen, verheerend sein. Aufforstungen und Wildschutzmassnahmen kosten uns jährlich Millionen - Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt. Der Wolf hilft uns hier gratis. Das zeigt das Beispiel am Calanda. Die Wilddichte hat dort zwar kaum abgenommen, durch den Wolf wird es aber zu häufigen Wechseln der Einstände gezwungen, wodurch Verbiss-, Fege- und Schählschäden abnehmen und der Wald wieder eine Chance zur Naturverjüngung hat. Am Calanda besonders eindrücklich an der Weisstanne zu sehen, die sich seit sich das Wolfsrudel im Gebiet ist, wieder in grosser Zahl natürlich verjüngen kann.

kopfsalat hat gesagt: RE:Wolf schützt und Nützt!
Gesendet am 20. November 2018 um 22:46
> Der Bund ist hier gefordert Hürden abzubauen und zu informieren.

Noch mehr Märchen, die man mit ein paar Klicks im Internet, problemlos entkräften kann.

Denn in unserer ach so föderalen Schweiz sind dafür leider (!) die Kantone zuständig. Ein Problem, 26 Lösung.

[/www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/publik...]

> 4.4 Schäden werden durch die kantonalen Behörden erhoben. Sie können zur Beurteilung und Ermittlung die vom Bund beauftragte Institution für die Überwachung von Wölfen (zur Zeit KORA) beiziehen.

jfk hat gesagt: RE:Wolf schützt und Nützt!
Gesendet am 20. November 2018 um 22:53
Deshalb schreibe ich ja explizit "der Bund ist hier gefordert". Ein Wolf hält sich nun mal nicht an unseren Kantönligeist und Kantonsgrenzen.

kopfsalat hat gesagt: RE:Wolf schützt und Nützt!
Gesendet am 21. November 2018 um 08:17
Dem Bund sind aber die Hände gebunden, da die Kantone ihre Kompetenzen nicht an den Bund abgeben wollen.

Für ein so kleinräumiges Land wie die Schweiz ist der noch kleinräumigere Föderalismus schon lange zum Klotz am Bein geworden (z.B. 26 Schulsystem!). Nur will das niemand wahrhaben. Und es wird sich in der heutigen rückwärtsgewandten (SVP) politischen Lage auch nicht ändern.

Somit ist es illusorisch etwas vom Bund fordern zu wollen, das schon kantonal geregelt ist.

jfk hat gesagt: RE:Wolf schützt und Nützt!
Gesendet am 22. November 2018 um 00:06
Dass in Bern zum Thema sehr wohl Einfluss genommen werden kann und in nächster Zeit wohl auch wird, mit der Revision des Jagdgesetzes allerdings nicht unbedingt in meinem Sinn, zeigt, das kaum eine Session in den vergangenen Jahren ohne Motionen und Gesetzesentwürfe zum Thema Wolf ausgekommen ist. Steuern kann und will der Bund also schon. Dass die Ausführung dann Sache der Kantone ist, ist richtig und gut so.

Deine Aussagen weiter unten sprengen eigentlich den Rahmen dieses Threads, sprechen aber sehr interessante Themen an. Können wir gerne einmal bei einmal bei einem Bier besprechen, falls es wieder einmal ein Hikr-Treff gibt. Nur so viel, deine Sicht zur Landwirtschaft ist schon sehr einseitig. Das Thema lässt sich nicht nur mit Zahlen diskutieren. Und: Ein Stadt-Landgraben existiert definitiv. Schau dir nur einmal die Analysen bei den letzten Abstimmungen an.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 22. November 2018 um 08:30
Meine Sicht gilt eben nicht nur der Landwirtschaft. Meine Sicht gilt der ganzen Schweiz. Ein (Berg)bauer ist nicht mehr oder weniger Wert, als ein Spengler, Fabrikarbeiter oder Bankdirektor seine Arbeit hingegen schon.

Es ein Hohn, dass gerade jene die am strammsten rechts wählen, am meisten vom staatlichen Sozialismus profitieren. Die Subvention der Landwirtschaft ist die grösste Umverteilungsorgie seit der Erfindung des Kommunismus.

Es ist diese Angst der (Berg)bauern vor dem überfälligen Strukturwandel in der (alpinen) Landwirtschaft, die der Hauptgrund für den Hass auf und die daraus resultierende Angst vor dem Wolf ist.

Er ist, ähnlich wie andernorts die Migranten, ein leichtes Opfer, das sich nicht wehren kann. Ein Sündenbock.

Aber statt in "Bern" die Grundlagen für neue Perspektiven zu schaffen, versucht die Bauernlobby seit Jahren den status quo zu zementiert. Der Wolf ist da nur eine willkommene "Nebelpetarde", die von den eigentlichen Problemen ablenken soll.

Leider wird Neues, nicht nur in der Landwirtschaft, zu oft als Bedrohung, statt als Chance wahrgenommen.

Aber die Welt bleibt eben nicht stehen, sie entwickelt sich weiter, ob wir wollen oder nicht. Panta rhei. Man kann nicht zwei Mal in den selben Fluss steigen. Zurückdrehen ist unmöglich. Auch wenn wir es nicht wahrnehmen, nagt der Rost an den Stahlträgern der Brücke, bis sie eines Tages schwupps zusammenbricht und wir uns alle über das "plötzliche" Ereignis wundern.

rascr hat gesagt:
Gesendet am 20. November 2018 um 22:36
"Dass die Angst vor dem Wolf für Bergsteiger & Wanderer meist irrationaler Natur ist, hat unter anderen Alpin_Rise bereits aufgezeigt."

"Aufgezeigt" im Sinne einer schlüssigen Argumentationskette wurde natürlich gar nichts. Rezitiert träfe es m.E. eher:

Erstens gibt es bei uns keine (nennenswerten) Wolspopulationen, deshalb keine Fallzahlen, zweitens paßt sich die Bevölkerung in Gegenden mit großen Raubtieren den Gefahren an und bewegt sich z.B. nicht mehr allein im Dunkeln draussen, drittens sind menschliche Opfer von Wölfen in der Regel Kinder (siehe Spanien und Türkei) oder alte Menschen, viertens wurde und wird hier allenthalben Halbwissen und Propaganda verbreitet und gedankenlos bis romantisch verklärt repetiert. Bis heute ist eigentlich nur bewiesen dass ein Wolf sowohl Schafe als auch Menschen frisst. Dass auch wahr ist dass die meisten Wölfe das in einem Wolfsleben nicht machen, liegt ausschliesslich daran dass die meisten Wölfe nicht die (subjektiv gefahrlose) Gelegenheit bekommen. Nicht daran, dass Schafe oder Menschen in irgendeiner Form unwillkommen wären auf dem Speisezettel.

Dass die meisten Leute ein von natürlichen Zusammenhängen völlig losgelöstes Natur- und Tierbild pflegen ist kein Wunder in einer Gesellschaft die weder vom Leben noch vom Sterben der (Nutz)tiere noch etwas mitbekommt.

"Gerade weil das Thema Wolf emotional so aufgeladen ist, kommt man aber in einer vernünftigen Diskussion nicht darum herum, sich die Auswirkungen des Tieres auf die Bevölkerung und die Ursachen deren Ängste anzusehen."

Wer "Ängste" nur ansieht statt sie ernst zu nehmen und diejenigen verhöhnt ("irrational", "unvernünftig","ängstlich", "unaufgeklärt", "Humbug") die sie äussern, sollte sich über emotionale Antworten nicht wundern. Zumal wenn man sich als Luxustourist gegenüber Menschen äussert die mit dem Problem jeden Tag leben müssen weil sie von Leuten dazu gezwungen werden die nicht wissen dass Heidiland ohne Kuhscheisse und Ziegenpisse nur eine leblose Kulisse ist.

"Ich hatte diesen Sommer mehrfach die Möglichkeit, mich mit betroffenen Hirten und Älplern zu unterhalten...": "... natürlich Humbug."

q.e.d.

"Solchen Märchen"

q.e.d.

gilt es durch gezielte Information und Aufklärung entgegenzutreten.

q.e.d. - oder schlicht die überhebliche Sicht desjenigen, der von dem Problem nicht betroffen ist.

"Für Kleinbauern sind Aufwand und Bürokratische Hürden für Herdenschutz und Entschädigungszahlungen oft beträchtlich."

Sogar wenn das Geld nachgeschmissen würde hat kaum einer daran Interesse die Tiere, die er jeden Tag hegt und pflegt zerfetzt zu sehen und nach Einbruch der Dunkelheit auch für sich selbst Vorkehrungen zu treffen. Glaubst du ein Hirte latscht jeden Tag ein paar hundert Höhenmeter um nach seinen Viechern zu schauen nur weil er dafür ein paar Euro bekommt ?

"Der Bund ist hier gefordert Hürden abzubauen und zu informieren."

Stimmt, ein bisschen mehr aufrichtige Information wie Wölfe "ticken" wäre nicht schlecht. Also z.B. dass sie opportunistische Beutegreifer sind die das Risiko scheuen aber schnell lernen was leichte und was gefährliche Beute ist. Und dass diejenigen, die in Gebieten mit Großraubtieren leben müssen, Einschränkungen hinnehmen müssen, Mehrarbeit, Kosten und wenn es blöd kommt halt auch mal ein paar tote Haustiere und wenn es ganz, ganz blöd kommt halt auch mal eine tote Tochter die den Nachhauseweg nicht überlebt hat weil es dann doch schneller dunkel wurde als gedacht... (Ja, ich weiß, ein Märchen ... schon klar)

Der Bund ist gefordert die berechtigten Anliegen der Landbevölkerung anzuhören und sie und ihre Tiere zu schützen.

Der restliche Exkurs (Weißtannen etc.) mag so stimmen, man möge mir nachsehen dass sich meine Empathiefähigkeit sich erstmal nur auf die Landbevölkerung und deren Tiere beschränkt ...

jfk hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. November 2018 um 01:24
>Erstens gibt es bei uns keine (nennenswerten) Wolspopulationen, deshalb keine Fallzahlen

12000-18000 Wölfe in Europa (ohne Russland & Ukraine) finde ich schon nennenswert. Im Apennin, dem Gebiet der uns nächsten, grossen Europäischen Wolfspopulation (ca.800 Tiere) sind übrigens seit dem Ende des 2. Weltkrieges keine Angriffe auf Menschen bekannt.
Als Lektüre zum Thema kann ich dir diese Studie (2002) empfehlen. Folgendes daraus ins Deutsche übersetzt:

>Das heutige Risiko von Wolfsangriffen in Europa /Skandinavien (und auch Nordamerika) scheint sehr niedrig, da aktuelle Fälle sehr rar sind, obwohl die Zahl der Wölfe steigt. Aktuellen Schätzungen zufolge leben 10.000 – 20.000 Wölfe in Europa, 40.000 in Russland und 60.000 in Nordamerika. Trotz dieser hohen Zahlen konnten wir Berichte über lediglich vier Personen in Europa, vier in Russland und keine Personen in Nordamerika finden, die in den letzten 50 Jahren durch nicht-tollwütige Wölfe getötet wurden.

Weiter zu deinen Aussagen:

>zweitens paßt sich die Bevölkerung in Gegenden mit großen Raubtieren den Gefahren an und bewegt sich z.B. nicht mehr allein im Dunkeln draussen

Was ja erstrebens- und wünschenswert ist. So werden unnötige Konflikte zwischen Mensch und Wolf vermieden.

>drittens sind menschliche Opfer von Wölfen in der Regel Kinder (siehe Spanien und Türkei) oder alte Menschen

Hast du Quellen zu Zahlen und/oder zu konkreten Fällen? Beziehungsweise wie solche Angriffe zustande kamen? Bin sehr interessiert!

>viertens wurde und wird hier allenthalben Halbwissen und Propaganda verbreitet und gedankenlos bis romantisch verklärt repetiert.

Das geschieht leider auf beiden Seiten und kommt gerade Heute in fast jeder politischen Debatte vor. Ich denke wir sind uns einig, dass das wir das nicht wollen.

>Sogar wenn das Geld nachgeschmissen würde hat kaum einer daran Interesse die Tiere, die er jeden Tag hegt und pflegt zerfetzt zu sehen und nach Einbruch der Dunkelheit auch für sich selbst Vorkehrungen zu treffen. Glaubst du ein Hirte latscht jeden Tag ein paar hundert Höhenmeter um nach seinen Viechern zu schauen nur weil er dafür ein paar Euro bekommt ?

Wie gesagt, die Hindernisse für Kleinbauern sind hier teils beträchtlich und da geht es längst nicht nur um Geld. Mit etwas gutem Willen von allen Seiten (Bund, Kantone, Umweltorganisationen und Bauern) sind aber vernünftige Lösungen wie z.B. Kooperationen möglich und werden teilweise auch angewandt - Siehe am Calanda.

>Der Bund ist gefordert die berechtigten Anliegen der Landbevölkerung anzuhören und sie und ihre Tiere zu schützen.

Zu 100% einverstanden!

>Der restliche Exkurs (Weißtannen etc.) mag so stimmen, man möge mir nachsehen dass sich meine Empathiefähigkeit sich erstmal nur auf die Landbevölkerung und deren Tiere beschränkt

Der "restliche Exkurs" geht gerade eben die Landbevölkerung und deren Tiere etwas an. Nur geht es halt etwas länger, bis sich dieser Aspekt bemerkbar macht und der Zusammenhang ist nicht so offensichtlich, wie wenn ein totes Schaf auf der Alp liegt. Naturkatastrophen fordern in den Alpen jährlich dutzende Menschen- und Tierleben und ein gesunder Schutzwald bietet der Bevölkerung am meisten Sicherheit. Dazu kann auch der Wolf seinen kleinen aber feinen Beitrag leisten.

>Wer "Ängste" nur ansieht statt sie ernst zu nehmen und diejenigen verhöhnt ("irrational", "unvernünftig","ängstlich", "unaufgeklärt", "Humbug") die sie äussern, sollte sich über emotionale Antworten nicht wundern. Zumal wenn man sich als Luxustourist gegenüber Menschen äussert die mit dem Problem jeden Tag leben müssen weil sie von Leuten dazu gezwungen werden die nicht wissen dass Heidiland ohne Kuhscheisse und Ziegenpisse nur eine leblose Kulisse ist.

Es ist mir gerade eben wichtig die Ängste der Gegenseite ernstzunehmen und keinesfalls zu verhöhnen! Durch Gespräche können Emotionen aus der Debatte genommen werden und das gegenseitige Verständnis wird gefördert.

Gruss Jonas

(PS: Ein Landei, dass in der Forstwirtschaft täglich für den Erhalt der Kulturlandschaft (Heidiland mit Kuhscheisse und Ziegenpisse) arbeitet. Immer mal wieder zusammen mit betroffenen Bauern.)











Alpin_Rise hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. November 2018 um 11:16
Danke, Jonas.

Ich hoffe, dass sich das destruktive Märchen vom menschenfressenden Wolf - als existenzielle Bedrohung für Wanderer und Berggänger - nicht noch länger hält. Wer hat ein Interesse an dieser Erzählweise und der Leute Ängste zu schüren?

Es braucht mehr Menschen wie dich, die den vielbeschworenen Stadt-Land Graben überwinden und sich in beiden Welten bewegen.
Wer hat ein Interesse, den Stadt-Land Konflikt weiter anzufachen?

Bezeichnend ist es ja, dass genau an dem Ort wo Stadt und Land verschmelzen ein konstruktiver Umgang gefunden werden konnte: Chur ist eine der grössten Städte in den Alpen und das Wolfsrudel lebt in unmittelbarer Nähe. Schäden an Menschen?
Und dort werden auch die positiven Seiten der Wolfspräsenz erhoben und kommuniziert, das kenne ich aus keiner anderen Gegenden.


G, Rise

PS1 : Naiver Stadthipster und romantischer Alpenliebhaber mit mehreren Monaten Forst- und Berglandwirtschaftserfahrung, inkl. wöchentlichem Anschauungsunterricht in verschiedenen Schweizer Bergdörfern und auf deren Alpen.

PS2: In diesem Zeitungsbericht zeigt sich exemplarisch, wie schnelle Schuldzuweisungen und meiner Ansicht nach verquere Verantwortlichkeiten zu Tierleid führen. (Ich war vor einer Woche dort oben unterwegs, Schafe hab ich keine mehr gesichtet, dafür viele Gämsen)

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. November 2018 um 11:41
> Stadt-Land Graben

Das war einmal.

Heute handelt es sich um einen verschwindend kleinen Teil der Bevölkerung, die dem ganzen Land ihre Sichtweise aufzwingen will. Es sind Partikularinteressen, die zu einer landesweiten Schicksalsfrage aufgebauscht werden.

Es bringt die Schweiz als ganzes nicht weiter, wenn wir das Rad zurückdrehen wollen, nur um unter 5% der Bevölkerung auf Kosten der restlichen 95% glücklich zu machen.

rascr hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. November 2018 um 22:04
Hi Jonas,

ich danke Dir für deine ernsthafte Antwort. Inhaltlich kommen wir leider nicht mehr zueinander deswegen möchte ich es gerne dabei belassen und Dir weiter viele tolle Erlebnisse in der Natur wünschen.

Gruss Alex

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. November 2018 um 08:36
> Wer "Ängste" nur ansieht statt sie ernst zu nehmen und diejenigen verhöhnt ("irrational", "unvernünftig","ängstlich", "unaufgeklärt", "Humbug") die sie äussern, sollte sich über emotionale Antworten nicht wundern.

Die Angst muss jeder selber überwinden.

Denn die Angst ist per Definition etwas irrationales. Der Biss des Wolfes ist etwas greifbares aber die Angst davor nicht.

Das Prinzip der Angst wiederum wird (nicht nur beim Wolf) von politischen Agitatoren schamlos ausgenutzt, wohlwissend, dass dagegen mit rationalen Argumenten praktisch nichts zu machen ist, denn es ist eben irrational.

NB: Ist wie bei Höhenschwindel (rational) und Höhenangst (irrational). Gegen den Höhenschwindel gibt es vielleicht ein Medikament. Die Höhenangst aber muss der Bergsteiger selber im Kopf (vielleicht mit Hilfe eines Psychologen) überwinden, da helfen keine Medikamente.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 21. November 2018 um 09:15
> die nicht wissen dass Heidiland ohne Kuhscheisse und Ziegenpisse nur eine leblose Kulisse ist.

Auch so ein Märchen, das wohl eines der Grundübel der jetzigen Diskussionen ist.

Der Anteil der Landwirtschaft am Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz ist in den letzten 20 Jahren von fast 2 Prozent auf unter 1 Prozent (im 2016) geschrumpft, und ihr Beschäftigungsanteil beträgt gerade mal etwa 4 Prozent.

Dieser Beitrag an das BIP wird vom Schweizer Steuerzahler und Konsumenten mit einem praktisch gleichhohen Stützungsbeitrag (Subventionen und erhöhte Preise für Agrarprodukte) von rund 7 Milliarden Franken pro Jahr (Stand 2014) erkauft.

Eine Strukturbereinigung ist nicht nur nötig, sondern unumgänglich.

Aber solange die 4% der Erwerbstätigen schon nur in Bundes-Bern das doppelte an Parlamentarier stellen, wird sich wohl nichts ändern.

Zaza hat gesagt: Göthe und der Wolf
Gesendet am 22. November 2018 um 22:41
Die ganze Wahrheit über Lux und Wolf findet sich hier!

Eine zünftige Hikr-Polemik hat nämlich mindestens 100 Kommentare, da muss ich halt auch was dazu beitragen ;-)

mong hat gesagt: RE:Göthe und der Wolf
Gesendet am 23. November 2018 um 04:49
> Göthe und der Wolf

Das Gedicht ist aber eher von Oskar Freysinger.

rascr hat gesagt: Wolf in Niedersachsen
Gesendet am 28. November 2018 um 19:53
Wenn es sich nicht noch als fake herausstellt ein lehrbuchmässiger Test. Besteht das Opfer nicht, ist es Futter:

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/tiere/moeglicherweise-mensch-in-niedersachsen-von-wolf-angegriffen-15914289.html

jfk hat gesagt: Wohl doch kein Wolf...
Gesendet am 12. Dezember 2018 um 00:52
...siehe hier und da.

Interessant dabei, wie gewisse politische Kreise gleich versuchten Kapital daraus zu ziehen. Ohne auf das Ergebnis der Untersuchungen von Seiten der Behörden zu warten. Ebenfalls interessant, wie viele Medien direkt zur vermeintlichen "Wolfsattacke" berichteten und wie vielen dann das Ergebnis der DNA-Analyse ein Bericht wert war...




rascr hat gesagt: RE:Wohl doch kein Wolf...
Gesendet am 12. Dezember 2018 um 06:26
Es gibt kein eindeutiges Ergebnis. Das bedeutet nicht, dass es keiner war. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt sicher im Promille-Bereich. Die Beschreibung des Vorfalls deutet aber sehr auf einen Wolf hin.
Im Übrigen bin ich der Meinung dass der Wolf bejagt werden können muss. Auch ohne weitere Tote und Verletzte.

kopfsalat hat gesagt: RE:Wohl doch kein Wolf...
Gesendet am 12. Dezember 2018 um 09:03
Das Ergebnis ist sogar sehr eindeutig.

Es gibt keinen Beweis für einen Wolfsangriff und ausser der Aussage des Geschädigten auch keinerlei Zeugen.

Auf dieser Grundlage wäre in jedem Prozess alles ausser ein Freispruch des Angeklagten ohne wenn und aber, reine Willkür.

Auch wird die Aussage des Geschädigten nicht gerade glaubhafter, indem er erst mal einen Tag wartete, bevor er zum Arzt ging und erst danach die Behörden informierte ...

rascr hat gesagt: RE:Wohl doch kein Wolf...
Gesendet am 12. Dezember 2018 um 20:07
Du hast recht: das Ergebnis schliesst einen Angriff durch einen Wolf nicht aus. Und die Schilderung des Ablaufs paßt perfekt auf das Verhalten eines jungen, unerfahrenen Wolfs.

Da es früher oder später aber ja doch so kommen wird, ist es müssig darüber zu diskutieren. Wölfe fressen Menschen und Nutzvieh, dass immerhin ist schon oft genug gerichtsfest erwiesen.

mong hat gesagt:
Gesendet am 12. Dezember 2018 um 21:43
Ein Wolfshund und ein Ameisenbär begegnen sich. Fragt der Ameisenbär:

"Was bist du denn für ein Tier?"

"Ich bin ein Wolfshund. Mein Vater ist ein Wolf und meine Mutter ist ein Hund. Und du?"

"Ich bin ein Ameisenbär."

"Ach komm, das glaubst du doch selbst nicht!"

rascr hat gesagt: Konstruktiver Lösungsansatz
Gesendet am 1. Februar 2019 um 13:24

kopfsalat hat gesagt: RE:Konstruktiver Lösungsansatz
Gesendet am 1. Februar 2019 um 15:14
Jäger sind schon etwas vom dümmsten, das auf die Natur losgelassen wird.

> Die Behörden in Schleswig-Holstein wollen mit dem Abschuss nach eigenen Angaben auch verhindern, dass das Tier dieses Verhalten an etwaige Nachkommen weitergibt.

> Einen noch radikaleren Ansatz hat nun der Deutsche Jagdverband in die Debatte eingebracht. Verbandspräsident Hartwig Fischer sagt der „Bild“-Zeitung vom Freitag, dass auch der Abschuss ganzer Rudel in Ausnahmefällen angezeigt sein könne. Den sehr anpassungsfähigen Raubtieren müsse beigebracht werden, sich von Menschen und Nutztieren fernzuhalten, sagte Fischer. „Dazu kann es auch notwendig sein, ganze Rudel zu töten.“

Aber wenn das ganze Rudel tot ist, welche Wölfe sollen dann diese "Erfahrung" an welche Nachkommen weitergeben?!?

Offensichtlich gibts bei der Jagdprüfung auch einen IQ-Test. Wer diesen besteht, ist durchgefallen.

Winterbaer hat gesagt: Wolfswege
Gesendet am 7. Februar 2019 um 09:40
Beeindruckende Bilder vom Leben der Wölfe in der Wildnis, auch in der Begegnung mit Menschen und Schafen.
Ich weiß nur nicht, ob auch User aus Nicht-Deutschland das anschauen können. Auf Youtube habe ich es leider nicht gefunden.


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