Gefährlicher in der Nacht als am Tag: Kühe und Herdenhunde !


Publiziert von Sputnik, 10. Juli 2016 um 12:40. Diese Seite wurde 2994 mal angezeigt.

Hallo HIKRS,

Ist es euch auch schon einmal passiert im nächtlichen Aufstieg dass ihr von Herdenhunden und Kühen in der Nacht attakiert wurden. Es ist echt kurios was mir letzte Nacht im Surettatal passierte als ich den Piz Por zum Sonnenaufgang besteigen wollte. Nach den Aufstieg durch den Wald erreichte ich etwa um 1 Uhr morgens die ersten Weiden der Surettaalp. Dort galt es zuerst eine Weide mit Pferden zu queren. Die Tiere waren etwas erstaunt und kamen dann zu mir um "Hallo" zu sagen, war ganz lustig. Danach war es nicht mehr so lustig als ich eine Weide mit Kühen (mit Jungtieren? wegen der Dunkelheit weiss ich es nicht) vor den Alphütten queren musste. Wegen zwei Kühen die mich angriffen musste ich einen Umweg durch mühsames Gelände entlang des Baches nehmen. Meine Stirnlampe schien die Kühe richtig aggresiv zu machen. Ganz übel wurde es schliesslich oberhalb der Surettaalp als ich aus den nichts von zwei Herdenhunden angeriffen wurde - wohl wieder weil es Nacht war. Da blieb nur der Rückzug ins Tal da kein anderer sinnvoller Weg das Tal hinauf führt.

Ich frage mich ob Nutztiere generell in der Nacht aggresiver sind. Ich denke meine Erfahrung kann für andere HIKR, die in der Nacht unterwegs sind, eine Warnung sein. Hat jemand ähnliche Erlebnisse gehabt?

Den Piz Por werde ich sicherlich nachholen, dann allerdings wenn keine Nutztiere mehr auf der Alp sind und man ungestört in der Nacht wandern kann!



Kommentare (18)


Kommentar hinzufügen

berglerFL hat gesagt:
Gesendet am 10. Juli 2016 um 13:16
Wir wurden gestern auch beinahe von Kühen angegriffen, aber tagsüber. Da die Mutterkühe und ihre Kälber sicher 200m von uns entfernt waren haben wir die Weide gequert. Dann ging es aber ganz schnell und wir mussten rennen, denn die kamen plötzlich auf uns zugerannt. War dann am Schluss recht knapp. Ich weiss nicht ob es da so einen grossen Unterschied gibt von Tag und Nacht, wenns Jungtiere hat ist es meistens heikel. Sind zumindest meine Erfahrungen bis jetzt.

(Kuh)nfallfreie Touren!

Kommunist hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. November 2016 um 21:03
Die wären dann stehengeblieben.

Stijn hat gesagt: Anders herum
Gesendet am 10. Juli 2016 um 17:00
Bei mir ging in der Nacht von Freitag auf Samstag genau anders rum. Bei Alp Emmeti lief ich mit Stirnlampe über eine Alpstrasse. Gleich neben dran (und von mir getrennt von einem Zaum) schlafende Kühe auf eine steile Wiese. Die Kühe waren so erschreckt von meinem nächtlichen Vorbeigehen, die eine sprang so in Panik auf den Beinen dass sie fast den Gleichgewicht verlor und den Hang abstürzte... Es tat mir recht leid für die Tiere, dass ich sie so erstrecken müsste.

herbert45 hat gesagt:
Gesendet am 10. Juli 2016 um 23:02
Ich bin schon ein paarmal nachts durch lagernde Kuhherden gelaufen, z.B. im Kaunertal. Die Tiere blieben überwiegend ruhig liegen. Es kann so und so verlaufen.

Angreifende Hütehunde in der Nacht sind mal eine Ansage. Wie ist die Begegnung im Detail verlaufen mit den Hunden?

rascr hat gesagt:
Gesendet am 11. Juli 2016 um 00:02
Ich bin auf dem Land groß geworden und halte die Biester (Kühe) für unberechenbar. Zu 99% kein Problem, das 1% kann überraschend unangenehm werden.
Einmal hätten sie beinahe unseren Berner Sennenhund platt gemacht. Ein andermal mich selbst. Ich meide deswegen sommers Touren durch Kuhgebiete ausser dort wo tagtäglich zig Touris durchschlappen.
Gerade wenn sie neu draussen sind scheinen die mir oft aufgeregt und unsicher und eher aggressiv egal ob Tag oder Nacht. Und wenn sie länger draussen sind aber kaum Kontakt zu Menschen haben, können sie auch mal ein bisserl wilder werden. Muss ich nicht haben. Köter eh nicht.

Schneemann hat gesagt:
Gesendet am 11. Juli 2016 um 11:20
Kühe sind einfach ziemlich doof ;) Nichts für ungut liebe Kühe, aber Pflanzenfresser haben eben wenig Gehirn, weil sie auch keins dafür brauchen, um den ganzen Tag Gras zu fressen. Und deswegen reagieren sie leider manchmal unberechenbar. Ich denke nachts ist das besonders gegeben, weil sie die Gefahr durch den Fremdling noch weniger beurteilen können.

Ich versuche ebenfalls Weiden zu meiden, insbesondere wenn die Viecher erst seit kurzem dort sind oder wenn gerade Alpabtrieb ist (da hab ich besonders aggressive Kühe erlebt). Dummerweise kann man die Weiden nicht immer umgehen - und es ist extrem frustrierend wenn man, wie Sputnik, deswegen dann die ganze Tour abbrechen muss. Andererseits beruhigt's mich zu sehen, dass es anderen genauso geht wie mir...dachte schon ich hätte eine pathologische Kuh-Phobie.

rihu hat gesagt: RE:Hallo Schneemann
Gesendet am 27. November 2016 um 11:22
ist das auch bei den Menschen so ? :-))

dominik hat gesagt:
Gesendet am 11. Juli 2016 um 13:32
Ich versuche immer mit den Kühen zu "sprechen" und mich dadurch bemerkbar zu machen. Bis dato musste ich nie eine gefährliche Situation erleben. Vielleicht auch nur Glück gehabt?

churfirst hat gesagt:
Gesendet am 11. Juli 2016 um 13:40
Zumeist sind die Kühe ja friedlich und wenn man genug Abstand wahrt, bleibt das auch so. Ab und zu muss man eben einen Umweg klettern, wenn mal wieder eine unverrückbar auf dem Wanderweg steht...

Vor drei Wochen ist uns am Kronberg eine Herde Jungrinder von oben entgegen gestürmt, was uns zu einem beherzten Sprint zu den nächsten Bäumen animiert hat, da wir es nicht darauf ankommen lassen wollten, als Bremse für die Tiere zu dienen.

Am vergangenen Samstag beobachteten wir am Seealpsee zwei Kühe, welche von der Weide rasant auf den See zustürmten, um etwas zu trinken. Am Ufer sitzende Wanderer konnten gerade noch so zur Seite springen.

roger_h hat gesagt:
Gesendet am 11. Juli 2016 um 14:17
Ich war als Kind viel bei meinem Grossvater und meinem Onkel auf dem Bauernhof. Ich hatte nie Angst und vermutlich auch nicht genügend Respekt vor den Kühen, nicht einmal als 6jähriger Dreikäsehoch.

Das ist mir als erwachsener Berggänger schon einmal fast zum Verhängnis geworden, als ich erst spät erkannt habe, dass sich mir eine Gruppe Mutterkühe in nicht friedlicher Absicht genähert hat.
Seither habe ich einen gesunden Respekt vor Kühen und lege auch mal einen Umweg ein, wenn ich das Gefühl habe, die Situation erfordert es.
Ich teile die Meinung, meistens verhalten sich Kühe friedlich, aber es gibt halt eben auch Ausnahmen. Kälber und Rinder sind meistens eher neugierig und kommen deshalb näher, bei Kühen und insbesondere Muttertieren ist Wachsamkeit erforderlich.

Vor Hunden und gar vor Herdenschutzhunden habe ich eh einen gehörigen Respekt, seit ich einmal von einem Hund auf einer Alp gebissen wurde.

Aemmitauer hat gesagt:
Gesendet am 11. Juli 2016 um 16:59
Wenn ich eine Weide durchqueren, spreche auch ich immer mit den Tieren, und zwar schon von recht weit her, so dass ich sie nicht erschrecke. Bis dato habe ich eigentlich nie ein ungutes Gefühl gehabt, und wurde auch noch nie angegriffen. Einzig bei einem Stier, welcher mit seinen"Damen" zusammen auf der Weide war, war ich froh um den Zaun zwischen uns. Wichtig ist, dass man den nötigen Respekt vor den Tieren hat.

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 11. Juli 2016 um 18:34
In den letzten 10 Jahren wurde ich 2x massiv von Kühen bedrängt. Mittlerweile kommt es auch schon mal vor, dass wir je nach deren Verhalten einen größeren Bogen um die Rindviecher machen.

Dieses Video zeigt eindrücklich, dass gerade mit Mutterkühen nicht zu spaßen ist, wenn das von den Kuhflüsterern auch gerne verhamlost wird. Die geballte Masse ist mit gutem Zureden nicht mehr aufzuhalten.

Mo6451 hat gesagt:
Gesendet am 11. Juli 2016 um 18:51
auf dem Weg von der Haglere zum Nünalpstock führt der Weg über eine Weide. Da sind mir mal drei Kühe bergab nachgelaufen. Ich war froh, noch rechtzeitig das Gatter zu erreichen.
Seitdem mache ich einen großen Bogen um jede Kuhherde.

laponia41 hat gesagt: Esel statt Mutterkühe
Gesendet am 11. Juli 2016 um 19:24
Vor lauter Respekt vor Weiden mit Kälbern, Mutterkühen und Stieren habe ich im Gegenlicht Esel mit Kälbern verwechselt. Siehe hier: www.hikr.org/gallery/photo2081487.html?post_id=108845#1. Lieber zuviel als zuwenig Respekt ....

Yak hat gesagt: Herdenschutzhunde
Gesendet am 11. Juli 2016 um 19:45
Ich habe seit einem sehr unerfreulichen Erlebnis mit zwei Herdenschutzhunden bei den Muttenhörnern grossen Respekt vor diesen Tieren. Hier ein Link auf eine nützliche Homepage bezüglich Herdenschutz:

http://www.protectiondestroupeaux.ch/faq-was-tun/um-zu-wissen-wo-es-schutzhunde-hat/

silberhorn hat gesagt: Link
Gesendet am 12. Juli 2016 um 11:22
Da schon eine Community mit dem selben Thema existiert der Link zu ihr hier

forley hat gesagt:
Gesendet am 1. August 2016 um 16:11
Auf der Alp im Erggeliwald beim Sustenpass sind mir in der Nacht auch schon drei erwachsene Mutterkühe entgegengerannt. Zuerst haben sie nur geschaut. Man sah die Augen gut von meiner Stirnlampe reflektiert. Die Umgehung der Kühe über ein Bachbett war sehr mühsam. Ich hatte auch den Eindruck, dass lautloses Erscheinen mit einem grellen Licht die Kühe sehr nervös macht.

mong hat gesagt:
Gesendet am 27. November 2016 um 20:23
Von wegen Hunden, die angreifen: Ein Kumpel von mir, ein Bauer, hat mir einmal einen Tipp gegeben, wie ich mich gegenüber einem Hund verhalten sollte, der beim Wandern angriffig auf mich zu laufe.

Er sagte, ich solle mich bücken, als ob ich einen Stein vom Boden auflesen würde. Der Hund würde dann irritiert stoppen und dann umkehren, weil er glaube, er hätte es mit einem vierbeinigen Tier zu tun.

Ich habe diese Methode schon oft angewendet. Bisher hat sie immer gewirkt.


Kommentar hinzufügen»