Steigeisen für Gras


Publiziert von Senseland, 20. Dezember 2015 um 12:07. Diese Seite wurde 4517 mal angezeigt.

Hallo zusammen Kann mir jemand möglichst leichte Steigeisen empfehlen, welche sich gut für die Begehung von steilen Grasflanken eignen?



Kommentare (26)


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waltgallus hat gesagt: Kahtoola
Gesendet am 20. Dezember 2015 um 17:00
Suche hier im hikr, aber auch bei Google, nach diesem Stichwort.

Gruss
Walt Gallus

Mo6451 hat gesagt: Kahtoola
Gesendet am 20. Dezember 2015 um 17:14
hier gibt es gute Bilder.
http://kahtoola.com/product/microspikes/

nprace hat gesagt:
Gesendet am 20. Dezember 2015 um 21:07
Mehrere Hikrs haben bisher ganz normale Steigeisen für Gras verwendet. Ich bin nicht so sicher ob die microspikes so gut für stark geneigte Hänge funktionieren da die genannte Spikes nicht am rand des Schuhs sind...das ist genau der Trick bei normalen Steigeisen....und zudem relativ klein sind.
Ich war heute in ca. 45° Gras...was willst du sonst machen

Senseland hat gesagt:
Gesendet am 20. Dezember 2015 um 23:28
Danke für die Tipps. Die Kathoola-Crampons scheinen relativ leicht, kosten mit 159$ aber bereits gleich viel wie normale Steigeisen.
Auf ein flexibles Verbindungsstück und Stahlzacken (Felskontakt) werde ich nun schon einmal achten.

Mo6451 hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 07:21
Dieser Preis scheint mir sehr hoch. Bei Transa kosten sie um die 60 CH,
in Deutschland 39,90 €
https://www.bergzeit.de/snowline-snowline-spikes/?key=Snowline+Snowline+Spikes+S&cat=suggest

Vonti* hat gesagt: Microspikes ungeeignet!
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 07:41
Die Kathoola MICROspikes sind ungeeignet für Steilgras! Die Spikes sind am falschen Ort platziert (Sohlenmitte); zudem werden die wichtigen Schuhsohlenkanten teilweise durch die Verbindungsketten abgedeckt. Der zuverlässige Fixierung der Spikes auf den Schuhen ist fraglich. Allenfalls sind die teureren Kathoola Hiking-Crampons halbwegs geeignet.

Grundsätzlich werden wohl alle Stahl-Steigeisen von Petzl, BD, Salewa, etc. passen. Alternativ die leichten, jedoch weniger haltbaren Alu-Eisen. Die 12-Zackeisen verfügen über starke Frontzacken und du kannst sicher sein, dass sie auf deinen festen Bergschuhen zuverlässig sitzen. Wie wären alte Steigeisen, welche mehrfach nachgeschliffen worden sind, für Firn resp. Hochtouren jedoch bereits zu kurze Zacken haben (Marktplatz Gipfelbuch, Ricardo)?

Persönlich habe ich noch keine Erfahrung mit Steigeisen im T6 Steilgras - bin da mit meinen LS Nepal Evo Trek oder Scarpa Mont Blanc Pro unterwegs.

Bekannte Hikr. Steilgras-Cracks verwenden (gem. Berichten) zusätzlich einen Pickel.

tricky hat gesagt:
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 12:40
Empfehle dir eher zu guten Bergschuhe und einen Alpin Pickel im T6 Bereich. Warum? Das Steilgrass ist meist mit Steinen bespickt, was das laufen mit Steigeisen erschwert. Dazu kommt das schlechtere feeling und traversen sind auch heikler mit Steigeisen.

Senseland hat gesagt:
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 12:49
Einen Pickel bzw. ein Eisgerät habe ich bereits, danke. Die Kahtoola-Produkte sind nicht uninteressant, ich tendiere aber vermutlich zu normalen Steigeisen, da offenbar nur die (Micro/Nano)Spikes von Kahtoola preisgünstiger als handelsübliche Steigeisen sind.

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 14:17
Mit dem nachfolgenden Link liegt es mir äusserst
frn Firmenwerbung zu betreiben. Soll auch das teuerste Schweizer Bergsportgeschäft sein.
www.transa.ch. Suche "snowline technical mountain gear". Bekam eine Seite mit verschiedenen Angebote. Über den direkte Link wurde nur ein Modell gezeigt.
Ich habe die "Snow Line Chaisen-Pro". Auf der Internetseite mit Überschrift "Pedag snowline"
abgebildet. Im Laubabstieg und auf zugefrorenem See erfüllten sie ihren Zweck. Nachteil: Der Gummi lässt sich eher mühsam dehnen.
Laut eines Hikrs, vermutlich Kopfsalat, sollen die Zacken etwa kürzer als bei den Katoolas sein.

Senseland hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 17:55
Danke Dir für den Link. Vielleicht war meine vorherige Antwort etwas missverständlich formuliert: Grundsätzlich ist der Preisunterschied zwischen Spikes oder richtigen Steigeisen kein Problem. Ich suche einfach eine Möglichkeit, die Begehung von ausgesetzten, steilen Grashängen etwas sicherer zu gestalten. Wenn bestimmte Spikes sich gut eignen, versuche ich die, ich gebe aber gerne auch etwas mehr für richtige Steigeisen aus, wenn Steigeisen besser geeignet sind.

1Gehirner hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Dezember 2015 um 14:05
Ich kann mich silberhorn anschliessen, was die Chainsen Snowline Pro angeht (die auch preislich OK sind), mit denen war ich zwar nur im T4-Gras unterwegs, aber sie geben wesentlich mehr Sicherheit als meine Alpinwanderstiefel. und sind wirklich sehr universell einsetzbar (auch Schneefelder, Schlammtouren, eisglatte Strassen im Dorf...).

Der Nutzen im Steilgras hängt sicher von der Steig-Technik ab, aber immerhin sind die Zacken ziemlich nah am Sohlenrand und zumindest bei mir hat nie was gewackelt oder ist verrutscht. Beim Anziehen muss man auf korrekten Sitz achten, das ist bei Steigeisen aber nicht anders... Auf Steinen nicht ideal (vor allem nicht im Tessiner Mischgelände aus abwärts gerichteten Platten und Gras), aber einen Tod muss man leiden.

Ich würde dem Pickel aber mehr Relevanz zuschreiben als dem Schuhwerk.

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Dezember 2015 um 16:43
Vollständigkeitshalber.
1Gehirners Kommentar erinnert mich, dass ich mich mit ihnen während meines "Thunersee Strandspaziergangs..." an einer Stelle vom Uferpfad über eine niedrige Mauer und Steinblöcke zum See hinunter bewegte. Wie im Tessin auf Stein nicht ideal. Ob man bei den Chaisen-Pro die Zacken nachschleifen kann steht offen.

Alpin_Rise hat gesagt: Wenn überhaupt, dann kein Alu!
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 14:00
Abgesehen davon, dass ich noch nie Steigeisen im Grasgelände verwende: keine Alu-Steigeisen, da sich diese zu schnell abnutzen. Im felsdurchsetzten Gras und bei steiniger Erde hast du nach zwei Touren keine Zacken mehr.

Meiner Einschätzung nach sollte das Augenmerk mehr auf dem Pickel (z.B. altes Eisgerät), den Schuhen und der Kletter-/Tritttechnik (ist im Steilgras anders als im Fels/Eis!) liegen, um sicher unterwegs zu sein.

G, Rise

Senseland hat gesagt: RE:Wenn überhaupt, dann kein Alu!
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 18:21
Kannst Du etwas zu Kletter-/Tritttechnik im Steilgras sagen? Bin dankbar für alle Tipps.
Ausrüstung, Erfahrung: Ich habe erst im letzten Frühjahr mit einem Mammut Ridge High GTX mit Bergsteigen angefangen und bis dato ca. 12 -15 Touren (max. bis ca. T4) gemacht. Pickel habe ich mir für Steilgras einen Vampir 2 von AustriAlpin gekauft, bis dato aber noch nicht eingesetzt (wegen fehlender Schneekenntnisse warte ich den den nächsten Frühling ab).

Vonti* hat gesagt: RE:Wenn überhaupt, dann kein Alu!
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 19:39
Der Mammut Ridge High ist gem. Website ein Wanderschuh mit Einsatzbereich: Wandern, Trekking; Klettersteig. Für dieses Modell kommen sowieso nur Körbchen-Eisen, etc. in Frage.

Dieses Modell wäre mir zu flexibel/weich für sehr steile Grasflanken. Eine einigermassen harte und verwindungssteife Sohle (zB. bedingt steigeisenfeste Schuhe) plus ein stützender Schaft geben Trittsicherheit. Mit einem stabileren Schuh benötigst du auch kaum zusätzliche Eisen, Spikes, etc. im Grasgelände.

Ausserdem kann ich den Tipps von Hikr.-Cracks Tricky und Alpin_Rise nur beipflichten.

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Wenn überhaupt, dann kein Alu!
Gesendet am 22. Dezember 2015 um 11:47
Die Techniken musst du dir selber aneignen, vor allem auf moderaten Touren kannst du gut üben. Und die unterschiedlichen "Grasarten" kennenlernen: lang, kurz, saftig, verdorrt, trocken, nass...
Antreten: Ein Unterschied liegt bei mir in einer leichten Drehbewegung, um mich im rutschigen Gras zu "verzahnen"; im Fels ist der Tritt am besten präzise und ohne Bewegung darauf zu belasten. Im finden der Tritte hinter den Büscheln liegt ein weiterer Schlüssel zum Grasklettern, besonders im Abstieg.

Als absoluten Experten verweise ich gerne auf jfk, ich hab im extremen Grasgelände kaum Erfahrung und auch keine Motivation, mich dort hinzuwagen.

G und schöne, sichere Touren im Grünen,
Rise

markus1982 hat gesagt: RE:Wenn überhaupt, dann kein Alu!
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 19:33
Hast du einen Tipp für einen guten brauchbaren Pickel / Eisgerät?

jfk hat gesagt:
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 20:16
Da ich doch ab und zu etwas in steilerem Gras unterwegs bin, will ich auch einmal eine Einschätzung wagen: Bei normalen Steilgrastouren (Sommer, trocken, bis 60°) (z.B: *Chilchberge)habe ich meistens alte Stahlsteigeisen und ein normaler Pickel dabei. Im extremeren Gelände wie z.B. der *Gantrisch N-Wand empfinde ich als Pickelersatz auch ein Eisgerät als recht angenehm. Bei einer Winterbegehung *dieser Route, war ich mit einem Kollegen auch schon mit vollständiger Steileisausrüstung im Gras (statt Schrauben hatten wir hier einfach selbst entwickelte Grashaken & Friends etc. dabei). Hankerum bin ich aber auch schon an der Nüneneflue NW-Wand im 80° Gelände nur mit meinem La Sportiva Nepal Trek herumgeturnt (mit Steigeisen fühle ich mich ab 60°+ aber deutlich wohler!) und Auf dem Girenspitz war ich auch schon mit Trailrunnern. Wichtig hier: Die Sohlen des Schuhs sollten nicht zu stark abgenutzt sein. "Scharfe" Kanten sind von Vorteil.

Fast eben so wichtig wie die Hardware ist aus meiner Sicht aber auch, wie das Gras strukturiert ist. Wächst das Gras nur auf einer dünnen Humusschicht auf glattem Fels, können Steigeisen auch heikel sein. Denn: Steilgras ist nicht gleich Steilgras!

G. Jonas

mong hat gesagt:
Gesendet am 22. Dezember 2015 um 14:03

Ich bin mit meinen Vorrednern einverstanden. Man muss sich die Techniken für diese Art Gelände selber aneignen.

Meine persönliche Technik habe ich hier beschrieben:
⬇︎☟⬇︎
www.hikr.org/gallery/photo1134865.html?post_id=64941

Ich war bei dieser Wanderung mit guten Bergschuhen und einem Stock unterwegs, aber ohne Pickel und ohne MICROspikes und ohne Steigeisen.

Gruss
mong

Senseland hat gesagt:
Gesendet am 22. Dezember 2015 um 14:34
Herzlichen Dank an alle für die Tipps!

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Dezember 2015 um 23:58
die kahtoola (stahl) crampons mit flexiblem steg braucht's nur dann, wenn man mit schuhen mit flexibler sohle (z.b. turnschuhen) unterwegs ist, da man sich sonst bei "normalen" steigeisen mit starrem steg aus den steigeisen raushebelt.

dadurch erfordern sie auch eine andere geh-technik bei der man immer möglichst die ganze sohle an den berg bringen sollte.

hat man hingegen steigeisenfeste stiefel, kann man auch "normale" steigeisen mit starrem steg nehmen.

die "chainsen" sind für mich als turnschuh-wanderer ok für steil-gelände bis um T5. darüber hinaus würde ich auf steigeisen oder OL-schuhe mit sogenannter dobb/nagel-sohle umsteigen. benötigt man hingegen reine frontzacken-technik, führt wohl nichts um starre stiefel und eisen herum.

poudrieres hat gesagt: Felix Austria
Gesendet am 1. Januar 2016 um 22:17
Ich habe in diesem Sommer einmal Steigeisen eingesetzt. Ich fand das eher unangenehm - das hakelt ganz schön, wenn man mit Frontalzacken anfängt, das Gras zu mähen. Wie verschiedene Vorredner empfehle ich richtige Bergstiefel mit grobem Profil - auf keinen Fall die bequemen Wanderpantoffeln für leichte Touren.

Auf harten und steilen Oberflächen sind Steigeisen natürlich durch nichts zu ersetzen, um das Abrutschen zu verhindern, der Pickel um ggfs den Sturz zu bremsen (auch im Steilgras).

Es gibt in Österreich die Marke Stubai, die immer wieder interessante Produkte austüftelt - wie zum Beispiel das Steigeisen Twin Peaks ohne Frontalzacken, das sich an Jäger, Forster und Waldarbeiter verkauft.

Bitte immer die Kirche im Dorf lassen: T6 ist zwar Wandern für Bergsteiger, aber nur WenigSchwierig, also "Meistens noch Gehgelände, erhöhte Trittsicherheit nötig, Kletterstellen übersichtlich und problemlos". Grüne Nordwände gehören dazu nicht.

P.S.: Ich selbst habe mir einmal für alpine Trekkings den AustriAlpin power grip gekauft. Für Schneefelder oder flache Gletscher ist das absolut ausreichend, kompakt und wiegt nur 1/4 der Standard-10-Zacker.

Jede Ausrüstung hat ihre Grenzen - die sollte man kennen und respektieren.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 2. Januar 2016 um 11:05
oder man lässt sich irgendwo im muotathal ein paar "urnerböden", wie sie noch bis unlängst die wildheuer getragen haben, anfertigen. maeni können da sicher weiterhelfen.

[webcollectionalt.nationalmuseum.ch/de/php/zusatzbild.php?bil...]

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Januar 2016 um 13:26
"die "chaisen" sind für mich (kopfsalat) als turnschuh-wanderer ok..."

Für mich nicht mal mit leichten Wanderschuhen da nach Abstieg weglos im Laub vom Adler bei Pratteln, Fussschmerzen.

Mit den festen Wanderschuhen auf dem Pfad am Fuss der Schartenflue bei Gempen entlang, auf der Karte nicht eingezeichnet, Hangneigung meistens zwischen 35-50°, waren sie topp.
Wegbeschaffenheit: Ab und zu 08/15 Pfad. Sonst mit Steinen und Wurzeln durchsetzt und wenige Treppen. Laut dominik T 3+.

Den Aufstieg (45°) über kurzen Klettersteig, Treppe und weglosem Waldlaubboden zum Restaurant Gempenturm kann, finde ich, nicht dazu gezählt werden. Auch hier eigneten sich die "Chaisen" bestens.

Adler und Schartenflue waren Tests da Chaisen neu erworben


silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Januar 2016 um 13:49
Korrektur. Hangneigung 30-45°

1Gehirner hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. Januar 2016 um 00:57
Stimme ich zu, mit meinen Lowa Renegade (Trekkingschuh) tragen sie sich sehr unbequem, mit den Lowa Tibet Pro (bedingt steigeisenfest) sehr gut. Am Uetliberg konnte ich feststellen, dass sie klare Vorteile gegenüber den Tibets allein haben (dickes Profil und harte Kanten hin oder her), wenn es um trockenes Buchenlaub geht... Ich bin mehrmals gerutscht, als ich die Stacheln mal kurzzeitig nicht dran hatte, obwohl ich meistens sehr trittsicher bin.


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