Wer glaubt, 3D-Aufnahmen seinen eine Erfindung unserer Zeit, der irrt. Bereits in den Anfangsjahren nutzten kluge Köpfe das neue Medium Fotografie, um mittels spezieller Stereokameras oder einer normalen, auf einer Stereowippe montierten Kamera, eine räumliche Wiedergabe von Stadt und Landschaft zu erzielen. Zum Betrachten der Bilder diente ein Stereobetrachter, oder man nutzte einfach den so genannten Kreuzblick, was man auch heute noch ausprobieren kann.
Mithilfe geeigneter Software wie dem freien StereoPhotoMaker kann man heutzutage aber auch sehr einfach Anaglyphenbilder davon herstellen, welche mit einer entsprechenden Stereobrille einen mühelosen 3D-Blick in die Welt vor mehr als 150 Jahren ermöglichen.

Im Juni 1856 hat der Abbruch der Kavalleriekaserne (auch Artilleriezeughaus oder äusseres Zeughaus genannt) bereits begonnen (Burgerbibliothek Bern). Gut zu sehen ist ein Tretkran, der in Zusammenhang mit dem Bau der Roten Brücke erläutert wird. Rechts im Hintergrund lassen sich schwach die Kavalleriestallungen erkennen, während der Horizont vom vollkommen unverbauten Südhang der Grossen Schanze gebildet wird. Durch das Areal der Kavalleriekaserne und -stallungen verlaufen ab 1858 die Gleise zum Kopfbahnhof. Heute liegt dort das Gleisfeld in der Perronhalle.
Die Kavalleriekaserne wurde kaum 200 Meter entfernt, anstelle des alten Schallenhauses wieder aufgebaut und dabei um ein Stockwerk erhöht. 1965 wurde auch dieses Gebäude abgerissen.

Heute ragt hier das Dienstgebäude Bollwerk Süd in die Höhe (fertiggestellt Ende 1969), welches im Gegensatz zum gleichartigen Aufnahmegebäude noch die ursprüngliche Fassade zeigt.
 
 

Kommentar hinzufügen»