Bin auf dein Bericht gestossen: sieht super schön aber auch heikel aus.
Wie hast du denn dich gesichert?
Beste Grüsse,
Andrei

Hallo Andrei

wo es schwierig war, legte ich eine Schlinge oder schlug einen Standhaken (mehrere wären natürlich besser gewesen), das Zwillingsseil eingefädelt (ergibt 25m), mich daran mit einem Prusikschiebeknoten gesichert, diesen beim Klettern laufend hochgeschoben und dabei 1-3 Zwischensicherungen mit Friends oder Keilen gelegt, wobei letztere so weit oben wie möglich, damit ich nur wenig abklettern musste, um sie auszuhängen, wenn ich sie nicht gleich nach der schwierigen Stelle mitnehmen konnte. Vom nächsten Stand oder einfacherem Gelände zog ich dann das Seil von oben ab. 1-2 mal seilte ich von einem sicheren Stand ab, um tiefer liegende Zwischensicherungen auszuhängen und kletterte dann toprope mit Petzl-Klemme wieder hoch.

Es ist klar, dass diese Methode UIAA-Sicherheitsnormen vermutlich nicht genügt, auch für "keep-wild"-Routen werden für einen Stand mindestens 3 gute Verankerungen mit flexiblem Sicherungsmaterial empfohlen, wobei die voraussichtliche Zugrichtung bei einem allfälligen Sturz bedacht werden muss.

Fazit: wie in Seilschaft bei zweifelhaften Stand- und Zwischensicherungen, sollten auch mit dieser Methode Stürze unbedingt vermieden werden, was bedeutet, dass man nur mit genügend Reserven unter der Sturzgrenze klettern sollte.

No risk, more fun!

Herzliche Grüsse

lorenzo

Hi Lorenzo,
vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.
So habe ich mir in etwa das auch vorgestellt, war mir nur nicht sicher wie du dich am Seil im "Vorstieg" gesichert hast. Das mit einem Reepschnur/Prusik scheint etwas dünn, aber wenn du nie fällst dann ist ja i.O.
Beste Grüsse und weiterhin schöne Touren!
Andrei

Hallo Andrei

die Schwachstellen waren wohl eher die Standplätze und die Zwischensicherungen. Wie würdest Du es denn machen? Mit dem Soloist?

Grüsse

lorenzo

Nun ich bin ja noch ein Anfänger, habe die Berge vor 2.5 Jahren zum ersten mal gesehen. Und ich weiss gar nicht was ein Soloist ist :) Bitte meine Fragen nicht als Kritik verstehen! ich lerne ja einfach.

Bin meistens alleine unterwegs, weil leider in meinem Bekanntenkreis sich niemand so für die etwas schwierigere Touren begeistern lässt. Oder sie machen bereits für mich klettertechnisch zu anspruchsvolle Sachen so dass ich nicht mitgehen kann.

Die Frage der Selbstsicherung beim Aufstieg kamm bei mir bereits mehrmals. Bin bisher immer umgekehrt oder nach einem alternativen Weg gesucht, auch wenn ich ein Seil dabei hätte.

Beste Grüsse,
Andrei

Hallo Andrei

Alleinbegehungen sind ja grundsätzlich zu kritisieren, auch wenn der Bekanntenkreis - wie man selber auch - oft nicht pflegeleicht ist...

Der Soloist ist ein Sicherungsgerät, durch das das Seil beim Klettern durchläuft, bei einem Sturz aber blockiert, aber nur wenn es in der richtigen Richtung belastet wird. Ich habe ihn noch nie verwendet, ist vermutlich bei schwierigen, gut abgesicherten Routen sinnvoll, wo man keine Hand mehr für Seilmanipulationen frei hat, aber auch dort nur mit Vorsicht bei genügend Erfahrung.

Ich würde verschiedene möglichst sichere Methoden an der Kletterwand, im Klettergarten oder sonst in leichtem Gelände ausprobieren, sie auf die verschiedenen Schwachstellen überprüfen und dann jene auswählen, die Dir am Besten liegt und mit der Du Dich am Sichersten fühlst.

Aber wie gesagt: eigentlich muss ich von Alleingängen abraten, und umkehren oder leichtere Alternativen suchen ist oft besser, als etwas durchzustieren.

Damit wünsche ich Dir weiterhin schöne und sichere Touren!

Grüsse

lorenzo

Ich danke Dir für den gut gemeinten Rat!
Andrei