Echter Seidelbast (Daphne mezereum) im Aufstieg zum Ochsensitz. Schöne, wohlriechende Blüten, aber stark giftig! / Bei fiori con un ottimo profumo, ma sono molto velenosi!!!
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die meisten Giftstoffe sind in der Rinde und in den Samen zu finden. Es handelt sich dabei in der Rinde um Daphnetoxin und in den Samen um Mezerin. Der Seidelbast gilt als sehr stark giftig. Insbesondere Kinder, die von den roten, fleischigen Beeren essen, sind stark gefährdet. Die Symptome einer Seidelbastvergiftung sind Brennen und Anschwellen der Mundschleimhäute, der Lippen und der Zunge. Ferner kommt es zu Übelkeit und Erbrechen, Magenbeschwerden, verbunden mit Krämpfen und Durchfällen. Das Gift bewirkt Schädigung der Niere und des Zentralnervensystems, was sich in Schwindelgefühl und Kopfschmerzen äußert. Auch der Kreislauf ist von der Vergiftung betroffen, so kommt es zu Fieber und beschleunigtem Herzschlag, bis hin zu Tod durch Kreislaufkollaps. Äußerlich bewirkt das Gift Reizungen der Haut mit Blasenbildung. Die ersten Anzeichen einer Vergiftung treten bereits nach der Einnahme von 4 - 5 Früchten auf, als tödliche Dosis gelten für Kinder 10 - 12 Beeren. Fast ein Drittel aller Seidelbastvergiftungen verlaufen tödlich!

Tiergiftig:
Der Seidelbast ist tödlich giftig für Pferde, Rinder und Kühe, Schweine, Hund und Katzen, außerdem für Hasen und Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sowie für Vögel. 30 g Rinde sind für ein Pferd bereits tödlich, beim Schwein ist die tödliche Menge 3 - 5 g der Beeren. Eine Vergiftung verläuft mit Speichelfluss, Entzündung der Schleimhäute und von Magen und Darm, Magenkrämpfe; es kommt zu blutigem Durchfall, Fieber, Atemnot, Störung des Gleichgewichts, Schädigung des Nervensystems und Kreislaufzusammenbruch. Tödlich giftig ist der Seidelbast auch für Landschildkröten; es reichen wenige Blätter als letale Dosis aus. Der Tod tritt gewöhnlich nach 2 - 3 Tagen ein.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
In der Homöopathie wird eine Essenz aus der Rinde bei Entzündungen von Magen, Darm und Nieren sowie bei Rheuma und Grippe verwendet. Außerdem setzt man sie bei Haut-, Ohren-, und Augenentzündungen ein.

Siehe hier: Botanikus.de
 
 

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