Auch Blumen sind ja mit etwas beschäftigt, nämlich damit, zu blühen. Aber ist verdorren... eine Tätigkeit? Tun die Blätter etwas oder haben sie damit aufgehört?
 
 

Kommentare (5)


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scan hat gesagt:
Gesendet am 18. September 2015 um 10:10
Die verrotten, weil sie nicht mehr zum Baum gehören, ähnlich wie ein verlorenes Haar von dir verrottet.

"Tun" tut das Blatt dabei selber nichts, allerdings "tätigen" sich nun sehr viele Microorganismen, die helfen das Blatt zu verrotten.

"Blühen" tut übrigens hier wahrscheinlich der deutsche Enzian.

Vielhygler hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. September 2015 um 14:10
Fragen, die man gar nicht entschleunigt genug betrachten kann.

Außer dem ganz fraglosen "Deutschen Enzian" natürlich! Danke.

Aber wieso gehören die Blätter nicht mehr zu ihrem Baum? Sie sind ja oft auch schon am Baum verdorrt und fallen anschließend, manchmal erst im Frühjahr, herab. Wenn ich ein Haar verliere, dann gehört es doch immer noch zu mir - sage nicht ich, sagt aber im Bedarfsfall der Kriminologe.

Verben sind "Tätigkeitswörter". Zumindest im Oberdeutschen (München, Wien...) wird unterschieden zwischen transitiven und intransitiven Verben. Es gibt grammatikalische "Grauzonen", aber die transitiven Verben sind diejenigen, da macht einer "aktiv" was und die intransitiven Verben beschreiben eher einen "passiven" Zustand. Konjugiert werden die transitiven mit "haben" und die intransitiven mit "sein". (beispielhaftes Zitat von Karl Kraus, einem Wiener: "Er ist gesessen, weil er gestanden hat".
"Sitzen" ist nämlich keine eigentliche Tätigkeit, sondern die Beschreibung eines Zustands. Wenn man sich mal hingesetzt "hat",dann "ist" man hinterher eine Stunde im Sessel gesessen und "hat" während dessen gelesen, gegessen...
Schwierig wird es dann, wenn (das ist eine der "Grauzonen") ein Verb gleichzeitig einen passiv hingenommenen Vorgang, also das, was die Mikroorganismen mit dem Blatt machen, beschreibt und gleichzeitig dessen Ende. Verdorren ist ein Prozess. Wenn das Blatt verdorrt ist, ist der Vorgang zu Ende.

scan hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. September 2015 um 17:28
Du versuchst hier etwas zu definieren, was nicht definiert werden muß. Die Natur definiert sich nicht, sondern lediglich der Mensch versucht, alles in Schubladen ordentlich zu (ver)definieren.

Als Beweisführung kannst du dich mal in der Quantenphysik versuchen: Ein Vorgang ist zu Ende, bevor er begonnen hat... :-)

mong hat gesagt:
Gesendet am 19. September 2015 um 16:37
Blätter sind von Natur aus träge und vor allem passiv. Wenn sie nichts tun müssen, sind sie glücklich und zufrieden. Bei der Photosynthese kommen sie allerdings nicht daran vorbei, sich wenigstens zur Verfügung zu stellen. Blätter sind aber nicht nur träge, sie sind auch von Natur aus eitel. Sie finden sich selber super schön, und zwar immer, also auch wenn sie verdorren oder verwelken. Dazu kommt, dass die Blätter, während sie in aller Ruhe verwelken oder - wie hier auf dem Bild - verdorren, genau wissen, dass das nicht das Ende ist, sondern dass sie im Frühling wieder in voller Pracht an den Zweigen hängen werden.

Vielhygler hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. September 2015 um 01:21
...dann glauben sie an eine Wiedergeburt, da haben sie es gut.


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