Auf dem Felsvorsprung,
links neben den Häusern
(eine Fingerbreite vom linken Bildrand),
etwas erhöht,
haben die Heiden noch eine Mauer hochgezogen.

Sieht aus wie eine Art Schutzmauer.

Eine ähnliche Schutzmauer, auch gegen Norden,
habe ich bei den Heidenhäusern von Chiggiogna gesehen.
Allerdings nicht aus der Nähe.

In meinem Bericht beschränke ich mich auf die
Heidenhäuser von Dongio und Malvaglia.
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(Loreena McKennit - Incantation)
www.youtube.com/watch?v=19AdZlLYmwk
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NZZ (Neue Zürcher Zeitung), Donnerstag, 23.03.2000:

Aus einem Artikel von Julius Effenberger:


"Das Rätsel der ursprünglichen Zweckbestimmung der Case dei pagani
ist bis heute nicht geklärt.

Vergleichbare Bauten finden sich vereinzelt auch auf Zugangsstrecken
der Alpenübergänge im Leventinatal, im Mendrisiotto,
im Wallis und in der Gegend von Chur.

Gekennzeichnet sind sie durch schwere Zugänglichkeit im steilen Fels.

Das Rätsel ihres Ursprungs regte die Menschen seit Generationen an.

Sie sahen darin Behausungen nicht zur Christenheit gehörender,
naturverbundener, geduckter Ungläubiger (Cröisch oder Grebel);
von Hexen, die nachts ins Tal herabstiegen,
um Nahrung und Kinder zu rauben;
von Sonderlingen mit fremden Sitten,
welche die Geheimnisse von Pflanzen,
Tieren, Gesteinen kannten,
in den Sternen lasen und Sonne und Mond anbeteten.

Noch im 16. Jahrhundert, als der Mailänder Erzbischof Carlo Borromeo
die Alpentäler besuchte und hier verheiratete Pfarrer
sowie (allzu) lebenslustige Verhältnisse mit Freude an Wein,
Tanz und Liebeswonnen vorfand, wollten die Bewohner,
dass er sie von den Cröisch befreie.

In dieser Gegend kam es zu einer langen Reihe von Hexenverbrennungen.

Ganz offensichtlich hatte die christliche Lehre Mühe,
das geistige Leben der Talbewohner zu beherrschen."

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